Eine Zahnbürste sollte die Zähne schonend reinigen. Sonst richtet sie Schaden an. Das ist nur dann der Fall, wenn die Borsten gut abgerundet sind. Kantige oder spitze Borsten schaden Zahnfleisch und Zähnen. Zudem darf eine Bürste die Borsten selbst bei längerem Gebrauch nicht verlieren. Denn auch ausgefranste oder defekte Bürsten können den Zähnen zusetzen.
Der Test des Gesundheitstipp zeigt: Bei längst nicht allen Zahnbürsten erfüllen die Borsten diese Kriterien. Ein deutsches Testinstitut prüfte je sieben weiche und mittelharte Handzahnbürsten (siehe «So hat der Gesundheitstipp getestet»). Harte Zahnbürsten hat der Gesundheitstipp hingegen nicht getestet. Grund: Bürsten mit harten Borsten können bei Leuten mit empfindlichen Zähnen zu Zahnfleischblutungen oder Kleinstverletzungen an den Zähnen führen.
Resultat: Bei den weichen Bürsten schnitt nur die Landi-Marke Beauté Suisse mit der Gesamtnote «sehr gut» ab: Bei ihr waren rund 96 Prozent aller Borsten gut abgerundet. Zudem fransten sie beim Dauertest kaum aus und blieben weitgehend unbeschadet. Das Produkt von Beauté Suisse zeigt: Gut verarbeitete Zahnbürsten müssen nicht teuer sein. Die Landi-Bürste kostet knapp einen Franken pro Stück und gehört damit zu den günstigeren im Test.
Aldi-Bürste versagte im Dauertest
Etwas teurer sind die zwei weichen Bürsten mit guter Note: «Flexible Head» von Trisa und «Dentamed Allround Complete» von Qualité & Prix (Coop). Bei beiden waren 80 Prozent der Borsten schön abgerundet. Diese überstanden den Dauertest zudem fast unbeschadet. Nur «genügend» waren die weichen Modelle «Classic Soft» der Lidl-Marke Nevadent und «Soft» von M-Classic (Migros). Bei diesen zwei Bürsten waren weniger als zwei Drittel der Borsten gut abgerundet.
«Ungenügend» lautet das Testurteil für die weiche Zahnbürste «Dentofit Sensitive» von Aldi. Sie hatte zwar einen hohen Anteil an runden Borsten, fiel aber im Dauertest durch: Der Bürstenköpf war danach verschlissen. Benutzt man eine solche Bürste länger, kann es zu Zahnfleischblutungen kommen. Experten raten, eine Zahnbürste mit ausgefransten, verbogenen oder abstehenden Borsten zu ersetzen.
Nicht in der Tabelle aufgelistet ist die weiche Zahnbürste von Meridol. Grund: Dieses Modell verfügt über Borsten, die nicht rund sind, sondern gegen die Spitze hin dünner werden. Laut Hersteller Gaba sind sie besonders weich und verbiegen sich beim Kontakt mit Zahn und Zahnfleisch. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Art von Borsten zu Verletzungen führt – deshalb hat der Gesundheitstipp auf eine Gesamtbewertung verzichtet. Beim Prüfpunkt «Robustheit» erreichte Meridol eine gute Gesamtnote.
Günstige und gute Bürste von M-Budget
Bei den mittelharten Bürsten schnitt «Fresh Family» der Migros-Marke Candida am besten ab: Knapp 90 Prozent ihrer Borsten waren schön rund. Und nach dem Dauertest sahen sie noch fast wie neu aus. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Medium-Zahnbürsten hat das M-Budget-Produkt (ebenfalls Migros). Es kostet nur gerade 40 Rappen pro Stück.
Nur «ungenügend» ist die mittelharte Bürste «Antiplaque Professional» von Signal. Lediglich die Hälfte ihrer Borsten waren gut abgerundet. Ausserdem franste diese Bürste beim Dauertest stark aus. Hier fiel die mittelharte Bürste von Prix Garantie (Coop) ebenfalls durch. Auch bei diesem Modell verbogen sich die Borsten stark.
Coop verspricht, das Testergebnis der Prix-Garantie-Bürste «bei der Weiterentwicklung einfliessen zu lassen». Aldi will das Resultat beim Dentofit-Modell mit dem Lieferanten besprechen. Lidl schreibt, dass man die Borstenabrundung bei der Herstellung regelmässig kontrolliere. Dabei würden jeweils gute Ergebnisse erzielt. Unilever äussert sich nicht zum Abschneiden der Signal-Zahnbürste.
So hat der Gesundheitstipp getestet
Die Experten des Prüfunternehmens TÜV Süd in München untersuchten für den Gesundheitstipp 14 Handzahnbürsten. Die Testkriterien im Überblick.
- Borstenabrundung: Fachleute analysierten die Borsten der Zahnbürsten unter dem Mikroskop mit 150-facher Vergrösserung. Zudem bestimmten sie den Anteil der gut abgerundeten Borsten.
- Dauertest: Eine Zahnbürste sollte auch bei intensivem Gebrauch nur wenig ausfransen. Ein Zahnputzroboter bewegte zu diesem Zweck die Bürste kreisförmig und schrubbend über ein künstliches Gebiss, mit einem Gemisch aus Zahnpasta und Wasser. Die Fachleute änderten die Putzkraft in verschiedenen Zyklen von insgesamt 360 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Nutzung von drei Monaten. Dann bewerteten die Experten, wie stark die Zahnbürste Schaden genommen hatte.
- Borstenverankerung: Die Laborexperten massen, wie schnell eine Bürste Borsten verliert. Eine Maschine zog jeweils an drei Büscheln jeder Zahnbürste, bis sie sich von ihr lösten. Gleichzeitig mass die Maschine die Kraft, mit der sie am Büschel zog.
Zahnbürste richtig benutzen
Der Verband der Schweizer Dentalhygieniker empfiehlt beim Putzen mit der Handzahnbürste:
- Zähne zweimal täglich mindestens drei Minuten lang putzen – jeden Zahn etwa fünf Sekunden lang.
- Sanfter Druck beim Putzen genügt – auch so werden die Zähne sauber.
- «Rot zu weiss»: Auf der Aussen- und der Innenseite des Gebisses vom Zahnfleisch her Richtung Zahn bürsten. Beim Putzen sollte man nicht kreisen. Denn so verteilen sich Bakterien und Karies.
- Auf der Kaufläche der hinteren Zähne darf man mit der Bürste waagrecht putzen.