Viele Thermoshirts werden aus Polyester hergestellt. Die Oberfläche dieser Kunststofffasern ist glatt. Deshalb lösen sie sich leicht aus dem Stoff. Das führt dazu, dass solche Kleider rascher fusselig werden. Das zeigte sich auch bei den Shirts im saldo-Test, die hauptsächlich aus Polyester bestanden. Jedes zweite litt beim Waschen: Auf der Oberfläche hatte es viele Faserknötchen, und der Stoff war leicht ausgedünnt.
Unter den Shirts, die nur die Note «genügend» erreichten, war auch «Active Sports Underwear» von Odlo. Dieses Shirt war mit einem Preis von Fr. 64.90 das zweitteuerste im Test. Es sah nach zehnmaligem Waschen nicht nur abgenutzt aus, sondern ging auch verhältnismässig stark ein. In der Breite verlor es 5 Zentimeter, in der Länge rund 2,5 Zentimeter.
Zum Vergleich: Im Durchschnitt fehlten den Shirts nach zehnmaligem Waschen in der Breite 2 und in der Länge 1 Zentimeter. Immerhin: Das OdloShirt wärmte den Körper von allen Produkten am besten. Odlo schreibt: Der weiche Stoff des Shirts neige zur Bildung von Faserknötchen. Diese würden sich aber mit der Zeit reduzieren. Ein Shirt wärmte zu wenig. Das «Thermolite Rollkragenshirt» von H&M schnitt deshalb mit einer ungenügenden Note ab.
Günstiges Decathlon-Shirt fast gleich gut wie Siegerprodukt
Insgesamt vier Produkte erreichten gute Gesamtnoten. Am besten schnitten die «Thermo Funktionsunterwäsche» von Tchibo und die «Thermic Technical Underwear» der Migros-Marke Trevolution ab. Das Tchibo-Shirt sah nach zehnmaligem Waschen fast wie neu aus. Beim Trevolution-Shirt dagegen waren nach dem Waschen ein paar Knötchen auf der Oberfläche sichtbar. Dafür wärmte es besser als die anderen guten Modelle.
Das günstigste gute Shirt gibt es bei Decathlon: «Wedze BL 500» kostet mit Fr. 18.80 nur knapp halb so viel wie das Thermoshirt des Testsiegers Tchibo. Es hält warm und sah auch nach dem Waschen noch gut aus. Thermoshirts bestehen meistens hauptsächlich aus Kunststofffasern wie Polyester oder Polypropylen. Es gibt aber auch Funktionswäsche aus Naturfasern wie zum Beispiel Baumwolle oder Merinowolle. Das sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Gewebesorten:
Baumwolle
+ Sorgt für angenehmes Hautgefühl.
+ Kühlt gut, eignet sich auch als Sommerbekleidung.
– Saugt Schweiss auf und trocknet langsam.
– Wärmt wenig.
Merinowolle
+ Angenehmes Hautgefühl, wärmt.
+ Transportiert den Schweiss vom Körper weg.
– Geht schnell ein.
– Kann verfilzen.
Polyester und Polypropylen
+ Ist sehr robust.
+ Saugt den Schweiss nicht auf und trocknet schnell.
– Fusselt und bildet Knötchen.
– Kann beim Waschen Mikroplastik abgeben.
So hat saldo getestet
Ein spezialisiertes Textillabor untersuchte für saldo zehn Langarm-Thermoshirts für den Winter. Bei zwei Produkten handelte es sich um Sets: Die Packungen von Tchibo und 46 Nord enthielten neben dem Shirt auch eine Unterhose. Diese wurde nicht untersucht. Das waren die Prüfkriterien:
- Waschbarkeit: Thermoshirts werden meist direkt auf der Haut getragen. Deshalb sollte man sie regelmässig waschen. Die Laborexperten wuschen alle Shirts zehn Mal bei 30 Grad. Danach beurteilten sie Aussehen und Massänderung: War die Stoffoberfläche noch glatt, oder war sie rau und fusselig? Waren die Nähte noch in Ordnung? Hatte der Stoff an Farbe verloren? Gingen die Shirts beim Waschen ein?
- Wärmefunktion: Ein Messgerät mit einer Metallplatte simulierte die Wärmeregulation der Haut. Das Gerät mass, wie gut der Stoff die Körperwärme zurückhielt.