Aluminium kann das Nervensystem schädigen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Deshalb sollte man möglichst wenig davon aufnehmen. Besonders Alu-Grillschalen stehen im Verdacht, viel Aluminium ans Grillgut abzugeben. Ein Test des Gesundheitstipp zeigt nun: Die Schalen geben zwar massiv Aluminium ab, wenn sie mit Zitronensäure in Berührung kommen. Doch nur wenig Aluminium geht auf Fisch, Fleisch oder Gemüse über.
Das vom Gesundheitstipp beauftragte Labor liess acht Alu-Grillschalen zwei Stunden in verdünnter Zitronensäure stehen (siehe unten «So wurde getestet).
Richtwert durchwegs deutlich überschritten
Am meisten Aluminium gaben die Schalen von I like Grill sowie Lidl ab: 174 beziehungsweise 171 Milligramm pro Kilo Zitronensäure (Tabelle unten). Das ist bis zu 35 Mal so viel, wie das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt. Laut dem Institut sollten Grillschalen nicht mehr als 5 Milligramm Aluminium pro Kilo abgeben. In der Schweiz gibt es keine vergleichbaren Empfehlungen. Den Richtwert des Bundesinstituts hielt kein Produkt nur annähernd ein. Am wenigsten Aluminium gab die «Cucina Alu-Grillauflage» von Coop ab: 117 Milligramm pro Kilo. Auch dies ist immer noch 23 Mal so viel wie der Richtwert.
Das Labor mass auch den Gehalt von Aluminium im Grillgut auf der Schale – im Lachs, Grillkäse oder in der Pouletbrust. Erfreulich: Nur wenig Alu ging von der Grillschale in die Lebensmittel über. Am meisten war es bei Kartoffeln – durchschnittlich 0,53 Milligramm pro Kilo (siehe Tabelle oben). Praktisch kein zusätzliches Aluminium gelangte in Lachsfilets und Zucchetti. Dass wenig Aluminium ins Grillgut gelangt, hat verschiedene Gründe: Grillschalen sind gewellt und bieten den Lebensmitteln nur wenig direkten Kontakt mit dem Aluminium. Zudem sind Poulet, Lachs oder Grillkäse viel weniger sauer als Zitronensäure. Denn grundsätzlich gilt: Je mehr Salz oder Säure ein Lebensmittel enthält, desto mehr Aluminium löst sich aus der Grillschale.
Die Alternative: Schale aus Edelstahl
Eine gute Alternative zu Alu-Grillschalen sind Schalen aus Edelstahl. Zusätzlicher Vorteil: Man kann sie wiederverwenden. Ganz ohne Schale zu grillieren, ist nicht zu empfehlen: Oft tropft Fett in die Glut und es entstehen Schadstoffe, die Krebs auslösen können.
Wichtig: Salzige oder saure Lebensmittel sollte man generell nicht in Alufolie einwickeln. Das gilt auch für aufgeschnittene Früchte und Gemüse. Denn beim Einwickeln kommen die Lebensmittel viel stärker mit Aluminium in Berührung als bei Grillschalen.
Die Hersteller sagen zu den Testergebnissen, die geltenden Gesetze würden eingehalten. Zudem gehe nur wenig Aluminium in die Lebensmittel über. Die Migros rät, die Grillschalen vor Gebrauch mit Pflanzenöl einzustreichen. Dann löse sich weniger Aluminium.
Hornbach, I like Grill und Lidl verweisen auf die Verpackungen ihrer Produkte. Dort stehe, dass Aluminium ins Grillgut übergehen könne. Die Migros schreibt, auf der Giardino-Schale sei dieser Hinweis neuerdings vorhanden. Coop verspricht, dies in Zukunft ebenfalls zu vermerken. Auf der Verpackung der Schale von Weber findet sich der Hinweis, dass sie nur als Hitzeschutz gedacht sei.
So wurde getestet
Im Auftrag des Gesundheitstipp prüfte ein Labor in Deutschland Grillschalen auf folgende Kriterien:
Freigesetztes Aluminium
Das Labor liess Zitronensäure in einer Konzentration von 0,5 Prozent zwei Stunden lang auf die Schalen einwirken. Dann mass es, wie viel Aluminium sich gelöst hatte. Dabei wandten die Experten das Standardtestverfahren für metallische Materialien an, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.
Aluminium im Grillgut
Die Experten massen den Gehalt von Aluminium in verschiedenen Lebensmitteln: in marinierter Hähnchenbrust, gesalzenem Lachsfilet, Grillkäse, Zucchini und Kartoffeln. Anschliessend legten sie die Lebensmittel auf eine Grillschale und garten sie bei Unterhitze in einem Backofen. Danach massen sie den Gehalt von Aluminium ein weiteres Mal. Von jedem Lebensmittel untersuchte das Labor drei Proben.