Schwarze oder grüne Verfärbungen in den Fugen bei der Dusche lassen sich kaum vermeiden. Denn beim Lüften gelangen Schimmelsporen in die Wohnung und treffen im Bad auf feuchte Materialien. Das ist die Voraussetzung, damit Schimmel wachsen kann. An Wänden entstehen Schimmelpilze auch durch Mauerrisse oder über Mauern, die in der Erde stehen. Ebenfalls zu Problemen kann Kondenswasser bei Fenstern führen.
Schimmel kann laut Bundesamt für Gesundheit zu Atemwegs-, Augen- und Hautreizungen führen. In schlimmen Fällen verursacht Schimmel sogar Asthma, chronische Bronchitis und allergische Erkrankungen. Besonders gefährdet sind Leute mit geschwächtem Immunsystem.
Hat der Schimmel schon grosse Flächen befallen, kommt man nicht um professionelle Hilfe herum. Gegen geringe Schimmelspuren hingegen reichen Schimmelentferner.
Auf Silikon waren die meisten Mittel sehr gut
Der K-Tipp liess zehn Mittel mit und ohne Chlor in einem auf Schimmelpilze spezialisierten Labor testen. Dort überprüften die Experten, wie gut die Produkte Schimmelpilze auf Silikon und Raufasertapete abtöten. Zudem untersuchten sie, wie gut Alkohol gegen den Pilzbefall hilft. Die chlorfreien Schimmelentferner und den Alkohol setzte das Labor während 60 Minuten ein, die chlorhaltigen Produkte während 15 Minuten.
Auf Silikon – also in Badezimmerfugen – wirkten die meisten Schimmelentferner sehr gut. Durch die Behandlung und das Wischen der Oberfläche konnten alle sichtbaren Schimmelspuren entfernt werden. Die Laborexperten fanden nur mit dem Mikroskop noch Reste von Schimmelpilzen. Interessant: Alkohol mit 70 Volumenprozent war ebenso effizient wie die Schimmelentferner.
Wasserstoffperoxid kann Hände verätzen
Auf Raufasertapeten wirkten alle Schimmelmittel schlechter als auf Silikon. Nur der «Schimmelentferner chlorfrei» von SchimmelX und das Produkt «Chlor» von Wepos töteten Schimmel auch auf der Raufasertapete gut ab. SchimmelX enthält Wasserstoffperoxid statt Chlor, um Schimmelpilze zu vernichten. Wasserstoffperoxid kann zu Hautverätzungen führen und bei Kontakt die Augen schädigen. Deshalb sollte man bei der Anwendung solcher Mittel Handschuhe und Schutzbrille verwenden. Das gilt auch für die Mittel mit Natriumhypochlorit wie den Schimmelentferner «Chlor» von Wepos.
Natriumhypochlorit ist ein Bleichmittel und tötet Keime ab. Im Unterschied zu den Produkten mit Wasserstoffperoxid dürfen chlorhaltige Produkte nie mit sauren Badreinigern zusammen eingesetzt werden. Ansonsten kann giftiges Chlorgas entstehen. Chlorhaltige Sprays sollten nicht grossflächig und nur in gut belüftbaren Räumen verwendet werden, da die giftigen Rückstände länger in der Luft zurückbleiben. Das zeigt der Chlorgeruch, der an ein Hallenschwimmbad erinnert.
Alkohol für Einsatz auf Tapete ungeeignet
Ein Spezialfall im Test war der «Schimmelentferner Sanitär» von Molto. Er war das einzige Produkt mit DDAC als Wirkstoff. Die Ammoniumverbindung hemmt das Wachstum von Pilzen oder vernichtet sie. Allerdings tötet der Wirkstoff nicht alle Pilzarten gleich gut ab. Das führte dazu, dass dieser Schimmelentferner schlechter abschnitt als die besten Produkte mit Wasserstoffperoxid oder Chlor.
Gut zu wissen: Auch die Mittel mit genügenden Noten wirken auf Tapete. Allerdings reicht es nicht, wenn man sie nur einmal einsetzt. Der Einsatz von Alkohol ist auf Tapeten nicht zweckmässig. Er verdunstet zu schnell.
Lüften, putzen oder Hilfe vom Profi
- Die beste Sofortmassnahme bei Schimmelbefall und -geruch ist Lüften. Pro Tag sollte man mindestens dreimal stosslüften. 5 bis 10 Minuten Durchzug reichen aus.
- Wischen Sie regelmässig den Staub feucht auf – das reduziert die Anzahl Pilzsporen. Staub nicht trocken abwischen, sonst werden die Pilzsporen aufgewirbelt und verbreiten sich weiter.
- Lassen Sie zwischen Möbeln, Vorhängen und Aussenwänden rund 10 Zentimeter Abstand. So kann die Luft zirkulieren.
- Lassen Sie Räume nicht auskühlen. Tagsüber sollte die Raumtemperatur nicht weit unter 20 Grad fallen. Fenster in der kühlen Jahreszeit nicht kippen.
- Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht über 60 Prozent steigen.
- Geringe Schimmelspuren lassen sich laut dem Bundesamt für Gesundheit ohne Gesundheitsbelastung wegwischen. Beim Einsatz von Mitteln sollte man immer Handschuhe aus Kunststoff, FFP2- Maske und Schutzbrille tragen. Bei Silikonfugen reicht Alkohol mit 70 Volumenprozent. Dieser verflüchtigt sich und hinterlässt keine Schadstoffe. Daher kann man beim Arbeiten mit Alkohol auf Schutzausrüstung verzichten. Achtung: Wegen Brandgefahr sollte man dabei nicht rauchen.
- Wenn es ohne erkennbare Ursachen grossen oder immer wiederkehrenden Schimmelbefall gibt, sollte man Spezialisten für Bauschäden und Bauphysik hinzuziehen.
- Schimmelsanierungen müssen fachgerecht durchgeführt werden. Die Schimmelpilze sollten dabei auf keinen Fall in unbelastete Wohnbereiche gelangen.