Wer ein Eingeklemmtes mit Butter und Lyoner isst, nimmt etwa 25 Gramm Fett zu sich. Damit erreicht man bereits einen Drittel des maximal empfohlenen Tagesbedarfs. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt höchstens 60 bis 80 Gramm Fett pro Tag.
Im Durchschnitt enthielten die acht untersuchten Lyoner-Produkte im saldo-Test rund 22 Gramm Fett pro 100 Gramm. Das sind 5 Gramm mehr, als zwei Buttergipfel enthalten.
Knapp eine gute Note erhielt der Schinkenlyoner mit Pistazien der Migros-Marke Tradition. Er enthielt 12,5 Gramm Fett pro 100 Gramm. Damit ist er eine gute Alternative für Liebhaber von Lyoner, die weniger Fett zu sich nehmen wollen.
Pouletbrust von Coop schnitt am besten ab
Ungenügend war das Produkt von Denner. 100 Gramm davon enthielten 24,2 Gramm Fett, deklariert waren aber nur 20 Gramm. Gemäss Denner handelt es sich bei dieser Abweichung um einen Einzelfall.
Zusätzlich zum Lyoner liess saldo acht Aufschnitte aus Pouletfleisch untersuchen. Die Pouletprodukte enthielten durchschnittlich 1,1 Gramm Fett pro 100 Gramm. Deshalb gab es für vier von acht Produkten gute Noten. Am besten schnitt «Coop Prix Garantie Pouletbrust» ab. Sie enthielt lediglich 0,23 Gramm Fett – die mit Abstand geringste Menge im Test.
Ausländische Pouletprodukte erhielten gute Noten
Das Fleisch für das Prix-Garantie-Produkt stammt aus Brasilien. Dass Pouletfleisch von ausländischer Herkunft eine gute Qualität aufweisen kann, zeigte sich 2021 auch im «K-Tipp»-Test von Chicken-Nuggets. Die beste Fleischqualität hatten die Nuggets von M-Budget mit Pouletfleisch aus Thailand («K-Tipp» 1/2021). Auch zwei Nuggets mit brasilianischem Fleisch erhielten gute Noten bei der Fleischqualität. Über die Haltung der Tiere sagt die Fleischqualität nichts aus.
Gemäss Coop gelten für das Fleisch des Prix-Garantie-Aufschnitts die brasilianischen Tierschutzgesetze. Der Schweizerische Tierschutz dagegen bemängelt, dass in Brasilien wichtige Tierschutzaspekte wie zum Beispiel Auslauf, Tageslicht oder permanenter Zugang zu Wasser nicht geregelt seien.
Wer Pouletaufschnitt aus Schweizer Fleisch vorzieht, erhält bei Migros und Lidl gute Alternativen: «Pouletbrust geräuchert» von Migros Bio und «Pouletbrust hauchdünn» der Lidl-Eigenmarke Maestade enthielten wenig Fett und Wasser.
Lasche Hygienevorschriften in der Schweiz
Nicht empfehlenswert war der «Pouletaufschnitt gekocht» von Spar Meat & More. Darin fand das Labor 8 Millionen Keime pro Gramm. Gemäss der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie sollte ein Gramm Fleischaufschnitt nicht mehr als 5 Millionen Keime haben. Bei grösseren Zahlen gilt das Fleisch als minderwertig oder gar verdorben. Der Grenzwert für gekochte und geschnittene Fleischerzeugnisse liegt in der Schweiz bei 10 Millionen Keimen pro Gramm – das ist doppelt so viel wie in Deutschland.
Immerhin: Krankheitserregende Keime wie Enterobakterien, Staphylokokken, Campylobacter und Salmonellen fanden die Experten in keinem Fleischaufschnitt.
So hat saldo getestet
Ein auf Lebensmittel spezialisiertes Labor prüfte für saldo acht Lyoner und acht Pouletbrustaufschnitte auf folgende Punkte:
- Wasser- und Fettgehalt: Die Laborexperten massen den Fett und den Wassergehalt aller Proben. Ein tiefer Wassergehalt deutet auf eine hohe Fleischqualität hin. Ein hoher Fettgehalt schadet der Gesundheit. Die gemessenen Werte wurden mit den Angaben auf der Verpackung verglichen.
- Hygiene: Die Laborexperten massen die Anzahl aerober mesophiler Keime. Das ist die Gesamtzahl von Bakterien, Hefekeimen und Schimmelpilzen. Überprüft wurde auch, ob in den Produkten krankheitserregende Keime wie Enterobakterien, Staphylokokken, Campylobacter und Salmonellen steckten.