Zusammen mit der Sendung «Kassensturz» schickte der K-Tipp acht Buggys für Kinder mit einem Gewicht bis 15 Kilo ins Labor. Buggys sind kleiner als normale Kinderwagen und lassen sich darum einfacher verstauen. Zudem sind sie wendiger, weil sie kleinere Räder haben. Buggys eignen sich nur für Kinder, die ohne Hilfe sitzen können. Das ist erst ab einem Alter von etwa sechs Monaten der Fall.
Ernüchterndes Resultat des Tests: Kein einziger Buggy erzielte eine gute Gesamtnote. Im Vergleich schnitt der «Nitro LX» von Joie noch am besten ab. Der Wagen liess sich gut stossen, auch einhändig. Zudem war es nicht sehr schwierig, den Buggy zusammenzulegen, auch wenn es dafür mehrerer Schritte bedurfte. Dank einem zusätzlichen Traggriff liess sich das Joie-Modell einfach transportieren. Ausserdem überstand der Buggy den Langlebigkeitstest ohne sichtbare Verschleissschäden.
Ebenso stabil wie der Testsieger war lediglich der zweitplatzierte Buggy: «Pepi» von My Baby Lou. Er liess sich aber nur mit zwei Händen auf einfache Weise stossen. Zudem war es schwierig, den Wagen über die Kanten von Trottoirs zu heben. Mit rund 50 Franken ist der «Pepi» etwas günstiger als der «Nitro LX» für 67 Franken.
Fünf Buggys wurden im Test beschädigt
Die beiden günstigsten Produkte im Test schnitten am schlechtesten ab: Der «Reisebuggy mit Verdeck» von Be Zou und der «Buggy Yolo Zebra» von Asalvo liessen sich nur mühsam mit einer Hand steuern. Beide Modelle waren wenig robust. Der Buggy von Asalvo überlebte das 10'000-fache Anheben im Prüfstand nicht unbeschadet – eine Stange verbog sich. Und beim Buggy von Be Zou ging der Rahmen bei der Fahrt auf unebenem Boden kaputt.
Die Rüttelstrecke machte weiteren Modellen Probleme. Der «London Up Matrix» von Chicco – mit 113 Franken der teuerste Kinderwagen im Test – verlor bei dieser Prüfung ein Rad. Und beim «Buggy Sport» von Hauck verbog sich das Vorderrad.
Beim Prüfpunkt Handhabung schnitt einzig der «Soko» von Bébé Confort gut ab. Der Buggy liess sich mit nur einer Hand zusammenfalten und wog weniger als 8 Kilo. Auch beim Fahren auf einem Slalomkurs gehörte er zu den besten Modellen. Allerdings war der «Soko» nicht stabil: Beim Anheben im Prüfstand verbog sich eine Stange. Deshalb war auch dieser Buggy gesamthaft ungenügend.
Klassische Wagen sind stabiler – und teurer
Im Vergleich zu Buggys sind klassische Kinderwagen mühsamer zu manövrieren. Dafür sind sie stabiler und bieten den Kindern mehr Komfort. Die Stiftung Warentest prüfte solche Modelle im vergangenen August. Zwei gute Produkte sind auch in der Schweiz erhältlich. Sie haben ihren Preis: Der Kombikinderwagen Nea von Kinderkraft kostet bei Baby-walz.ch 499 Franken, der Wagen Gio+ von Moon 989 Franken bei Macbabykriens.ch.
Zu den Testergebnissen schreibt Hauck, dass der «Buggy Sport» seit 20 Jahren unverändert verkauft werde. In eigenen Tests habe er besser abgeschnitten als in der K-Tipp-Untersuchung. Chicco sagt, der «London Up Matrix» habe die Langlebigkeitsprüfung in einem anderen Labor bestanden.
So hat der K-Tipp getestet
Der K-Tipp und der «Kassensturz» liessen acht leichte Kinderwagen im Labor prüfen. Die Testkriterien.
- Sicherheit: Das Labor belud die Buggys mit 15 Kilo Gewicht. Dann wurden je eine 5 und eine 7 Kilo schwere Tasche an die Wagen gehängt. So liess sich prüfen, ob die Wagen umkippten. Weiter untersuchten die Experten, wie gut die Brems- und Parkiervorrichtungen funktionierten. Und sie prüften die Buggys auf scharfe Kanten.
- Langlebigkeit: Die Buggys wurden mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h über ein Laufband mit Hindernissen gezogen. Sie mussten 72'000 Zyklen überstehen – das entspricht einer Strecke von 155 Kilometern. Anschliessend wurden sie in einem weiteren Prüfstand 10'000 Mal angehoben.
- Fahren: Die Experten steuerten die mit 15 Kilo Gewicht beladenen Buggys durch einen Slalomkurs – sowohl ein- als auch zweihändig. Der Test wurde auf unebenem Boden wiederholt. Dabei überprüften die Experten erneut, wie gut die Bremsen funktionierten. Zudem beurteilten sie, ob man mit den Buggys vorwärts über Trottoirkanten fahren und sie rückwärts eine Treppe hochziehen kann.
- Handhabung: Die Experten untersuchten, wie einfach sich die Modelle zusammenfalten und transportieren lassen, und wie praktikabel der Feststellmechanismus bei den Rädern ist.