Der niederländische Hersteller Philips verspricht im Internet, mit seinem Elektrorasierer «SP9840/32» liessen sich «überirdische Rasiererlebnisse» erzielen. Der Test des K-Tipp und der TV-Sendung «Kassensturz» von zehn aufladbaren Elektrorasierern zeigt: «Überirdisch» gut ist das Rasurergebnis mit dem Philips-Modell zwar nicht.
Trotzdem reichte es zum Spitzenplatz im Test. Das Rasieren gelang mit dem «SP9840/32» an Wangen, Kinn und schwer erreichbaren Stellen sehr gut. Nur bei einzelnen langen Haaren verursachte das Gerät zum Teil ein unangenehmes Zupfen. Der Akku des «SP9840/32» lief fast zwei Stunden, wofür das Gerät bei diesem Prüfpunkt die Höchstnote erhielt. Mit einem Preis von rund 300 Franken war das Philips-Gerät eines der teuersten Modelle im Vergleich.
Mit der gleich guten Gesamtnote landeten der «Series 5 51-B1200s» von Braun und der «S5885/25» von Philips auf dem zweiten Platz. Sie kosteten mit Fr. 109.– beziehungsweise Fr. 119.95 deutlich weniger als der Testsieger. Das Modell von Braun erzielte beim Rasieren von Dreitagebärten das beste Resultat im Vergleich. Mit einer Laufzeit von 70 Minuten hielt der Akku des Rasierers allerdings deutlich weniger lang durch als jener des Testsiegers.
Braun-Rasierer macht viel Lärm
Zudem war das Braun-Gerät laut im Betrieb. In einer Distanz von 10 Zentimetern erreichte der Rasierer fast 79 Dezibel – das entspricht nahezu dem Lärm eines vorbeifahrenden Lastwagens. Laut den Experten handelte es sich um ein störendes tiefes Summen mit starken Vibrationen.
Am wenigsten Lärm im Vergleich machte der Rasierer «S5885/25» von Philips. Selbst auf der höchsten Betriebsstufe war das Geräusch laut Labor «nicht störend». Für Leute, die sich nur alle paar Tage rasieren, ist der «S5885/25» allerdings weniger gut geeignet als die besten Modelle von Philips und Braun.
Guter Miostar-Rasierer für 90 Franken
Im letzten K-Tipp-Test von Elektrorasierern landeten Miostar-Geräte der Migros auf den hintersten Plätzen
(K-Tipp 1/2020). Anders im aktuellen Test: Der «Shave 541 Rasierer 4-in-1» von Miostar schaffte eine gute Gesamtnote. Mit knapp 90 Franken war er das günstigste gute Produkt in der Untersuchung. Er schonte die Haut bei der Rasur und war einfach zu bedienen und zu reinigen. Zudem war der Rasierer eines der leisesten Geräte im Vergleich. Allerdings verpasste der «Shave 541 Rasierer 4-in-1» sowohl bei der täglichen Rasur als auch beim Dreitagebart knapp eine gute Note.
Klar schlechter schnitt mit dem «Shave 320» das günstigere der beiden getesteten Miostar-Geräte ab. Allein die Rasur von Wangen und Kinn erwies sich als mühsam. Am Nacken war das Schneiden einzelner Haare teilweise kaum möglich. Ein Grund dafür: Der Gelenkkopf war zu wenig beweglich. Zudem war das laute Summen störend. Einzig beim «Panasonic ES-LV69» beurteilten die Experten die Lautstärke ebenso schlecht: Der Rasierer vibrierte stark und machte ein lautes, schrilles Geräusch.
Vibrationsrasierer zum Teil wenig robust
Der «Shave 320» von Miostar und der «ES-LV69» von Panasonic schnitten insgesamt am schlechtesten ab. Beide gingen im Langlebigkeitstest kaputt. Auch das zweite Gerät von Panasonic – der «Series 900+ ES-LS6A-K» – überstand den Langlebigkeitstest nicht. Bei allen drei Geräten handelt es sich um Vibrationsrasierer. Solche Modelle verfügen über einen vibrierenden Scherkopf. Anders bei den fünf Rasierern mit rotierenden Schermessern: Sie waren nach dem Test unbeschadet oder zeigten nur leichte Abnutzungsspuren. Das gilt auch für die Vibrationsrasierer von Braun.
Panasonic hält zu den Schäden im Dauertest fest: Die Scherköpfe seien so konstruiert, dass sie möglichst die Haut schonen würden.
So hat der K-Tipp getestet
Ein französisches Labor prüfte für den K-Tipp und die Fernsehsendung «Kassensturz» die Qualität von zehn
Elektrorasierern.
Die Experten bewerteten in einem Praxistest die Gründlichkeit der Rasur, die Hautschonung, die Handhabung sowie die Reinigung. Zehn Testpersonen rasierten sich täglich und im Abstand von drei Tagen im Labor den Bart. Nach den Rasuren bewerteten die Testpersonen und drei Experten die Eigenschaften der Geräte.
- Gründlichkeit der Rasur: Wie schnell und gründlich kann man sich täglich und alle drei Tage rasieren? Wie gründlich ist das Rasurergebnis unter der Nase, an der Wange, am Hals? Wie lange dauert die Rasur?
- Hautschonung: Zupft und zieht es beim Rasieren von längeren Barthaaren? Entstehen durch die Rasur Stellen, die gerötet sind oder brennen? Kommt es zu Schnitten oder Hautverletzungen?
- Handhabung: Liegen die Elektrorasierer gut in der Hand? Lassen sich Problemzonen gut erreichen? Sind beim Rasieren Vibrationen spürbar? Gleitet das Gerät leicht über die Haut? Lassen sich die Knöpfe einfach drücken?
- Akku: Wie lange kann ein vollgeladener Rasierer betrieben werden?
- Reinigung: Wie gut lassen sich die Modelle reinigen?
- Lärm: Das Labor mass, wie laut die Rasierer je in einem Abstand von 1 Meter und von 10 Zentimetern sind. Zwei Experten bewerteten den Lärm zudem subjektiv. Dabei beurteilten sie, ob die Geräte im Betrieb störende Geräusche erzeugten.
- Robustheit: Im Langlebigkeitstest wurde geprüft, wie lange es dauerte, bis die Produkte kaputtgingen. Dazu simulierte das Labor den Anpressdruck, indem die Scherköpfe fünf Minuten an eine Metallrolle gehalten wurden. Dann wurden die Geräte abgeschaltet und fünf Minuten aufgeladen. Diese Prüfung wurde 250 Mal wiederholt.