Reduzierter Treibstoffverbrauch, tiefere CO2-Emissionen. Es gibt viele Argumente, umweltbewusste Automobilisten vom Kauf eines Hybridautos zu überzeugen. Bei solchen Wagen werden zwei Antriebstechnologien kombiniert – meist ein Benzin- mit einem Elektromotor. Nachdem die zweite Generation des Hybrid-Erfolgsmodells Toyota Prius 2003 auf dem Markt war, haben sich die Preisunterschiede zu den reinen Benzin- und Dieselautos verringert.
Im Schnitt 13,2 Prozent teurer
Dennoch sind die Preisunterschiede nach wie vor hoch. Ein Vergleich von fünf aktuellen Hybridmodellen mit den normalen Versionen desselben Autos zeigt: Ein Hybrid kostet im Schnitt 13,2 Prozent mehr (siehe Tabelle). Beim Honda Jazz Hybrid ist der Aufpreis mit 8,7 Prozent am geringsten. Der Peugeot 3008 Hybrid4 dagegen liegt im Vergleich zum traditionellen Modell am anderen Ende der Rangliste: Die Preisdifferenz beträgt 16,5 Prozent. Dieses Modell ist aber der einzige Wagen in der Stichprobe, der einen Elektroantrieb nicht mit einem Benzin-, sondern mit einem Dieselmotor kombiniert. Der Käufer trägt somit die Kosten für diese technologische Neuentwicklung mit.
Wer nur auf die Umwelt schaut und nicht aufs Geld, kauft einen Hybridwagen – Aufpreis hin oder her. Den meisten Käufern reicht dies jedoch nicht. Sie erwarten für die getätigte Investition Einsparungen dank einem geringerem Spritverbrauch. K-Geld hat dieses Kriterium unter die Lupe genommen und festgestellt: Der Weg bis zur Rentabilitätsschwelle ist sehr lang, teilweise sogar unerreichbar.
Im Durchschnitt müssten die fünf verglichenen Hybridautos 224 896 Kilometer fahren, bis ihr niedriger Treibstoffverbrauch den höheren Kaufpreis kompensiert. Gemäss Bundesamt für Statistik legt ein Schweizer Automobilist pro Jahr im Schnitt rund 19 000 Kilometer zurück. Rund zwölf Jahre müsste somit ein durchschnittlicher Autobesitzer fahren, um die Mehrkosten für das Hybridauto herauszuschlagen.
Mit dem Toyota Auris kann der Käufer die Mehrausgaben am schnellsten ausgleichen – nach 89 286 gefahrenen Kilometern. Ein Käufer des luxuriösen BMW-7er-Modells hingegen wählt sein Auto wohl einzig aus ökologischer Überzeugung. Grund: Er müsste 541 667 Kilometer fahren, um den Mehrpreis für die Hybridtechnologie auszugleichen.
Hybrid: Auf Langstrecken kaum sparsamer
Die Berechnungen von K-Geld basieren auf einem SP95-E10-Benzinpreis von Fr. 1.68 pro Liter und einem Diesel-Literpreis von Fr. 1.76. Je höher der Treibstoffpreis liegt, desto schneller wird die Rentabilitätsschwelle erreicht. Jedoch müssen beim Berechnen der Rentabilität weitere Faktoren berücksichtigt werden. Beispielsweise die Art der gefahrenen Strecken. Hybridautos sind in den Städten sehr energieeffizient. Hier kommt ihnen die schnelle Abfolge von Beschleunigen und Bremsen zugute. Beim Bremsvorgang können sie jeweils Energie zurückgewinnen. Hingegen ist ihr Sparvorteil auf langen Strecken gering und auf der Autobahn nur marginal.
Über das reduzierte Treibstoffbudget hinaus ermöglicht ein Hybridfahrzeug weitere Einsparungen. Immer mehr Kantone gewähren für sparsame und emissionsarme Fahrzeuge einen Rabatt auf der Motorfahrzeugsteuer.
In folgenden Kantonen können Besitzer von Hybridautos mit Vergünstigungen rechnen: AI, AR, BL, FR, GL, JU, LU, NW, OW, SZ, TG, TI, VS und ZH. Detaillierte Informationen bietet der Verband für elektrische und effizien-
te Strassenfahrzeuge unter www.e-mobile.ch (Stand: Juli 2011).
Viele Versicherungen gewähren auf energieeffizienten Fahrzeugen Prämienreduktionen bei Haftpflicht- und Vollkaskopolicen. Man sollte sich aber nicht von tollen Öko- Rabatten blenden lassen, sondern mehrere Offerten einholen (siehe «K-Tipp» 5/2010).
Die erwähnten Spar-möglichkeiten wurden im K-Geld-Vergleich nicht berücksichtigt, da sie je nach Wohnort und weiteren Faktoren stark variieren. Sie verbessern im Einzelfall die Bilanz aber klar zugunsten eines Hybridautos.
Ein Beispiel: Wer in Zürich wohnt und einen hybriden Lexus 450h fährt, zahlt nur die Hälfte der Motorfahrzeugsteuer. Konkret spart er gegenüber dem Modell mit reinem Benzinantrieb Jahr für Jahr 319 Franken. Steuerersparnis innert 5 Jahren: rund 1600 Franken.
Bei Wagen mit kleinerem Hubraum ist auch die Ersparnis kleiner: Mit dem Honda Jazz 1.3i Hybrid spart man innert 5 Jahren 744 Franken Motorfahrzeugsteuer.
Buchtipp: Gut und sicher unterwegs
Alles zum Thema finden Autobesitzer im «K-Tipp»-Ratgeber «Das eigene Auto: So fahren Sie am günstigsten» (151 Seiten, 2. Auflage). Zu bestellen auf www.kgeld.ch.