Ausgedehnte Wälder, Fjorde und Polarlichter: Wer nach Skandinavien reist, sucht meist die schöne Natur. Seit einiger Zeit lockt aber auch das Essen in den Norden. Die sogenannte neue nordische Küche ist im Trend. Seinen Ursprung soll dieser im Restaurant Noma in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen haben. Der Koch servierte Menüs wie Steinpilze mit Moos oder Seeigel mit Haselnüssen.
Inzwischen gibt es zahlreiche Kochbücher mit Rezepten. Darin passen die Autoren traditionelle nordische Gerichte der heutigen Zeit an. Das ursprünglich eher fettige Essen Skandinaviens mit viel Schweinefleisch, Butter und Rahm ist vom Speiseplan verschwunden.
Die neuen Rezepte sind nicht nur originell, sondern auch gesund. Christine Brombach vom Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften sagt: «Die nordische Küche ist besonders reich an Nährstoffen.»
Als Vorbild dient dabei die mediterrane Küche. Sie gilt als besonders gesund, da die Lebensmittel viele Ballaststoffe und gesunde Fette enthalten. Das schützt vor Herz-Kreislauf-Krankheiten, Bluthochdruck und Übergewicht. Zu den wichtigsten Zutaten der mediterranen Kost zählen frisches Gemüse und frische Früchte, Olivenöl und Fisch.
Nahrungsmittel: Frisch müssen sie sein
Auch in der neuen nordischen Küche achtet man darauf, dass die Nahrungsmittel möglichst frisch sind und keine schädlichen Zusatzstoffe enthalten. Es gilt: Wenig Zucker, Salz und Fett. Anstelle von Olivenöl verwendet man Rapsöl. Dieses versorgt das Herz mit gesunden Fettsäuren. Die wichtigsten Energielieferanten sind pflanzliche Lebensmittel wie Rüebli, Randen, Petersilienwurzel, Bohnen oder Kohl. Auch Eierschwämme, Wildkräuter, Moltebeeren und Roggenvollkorn stehen auf der Speisekarte.
Besonders gesund ist Roggenvollkornbrot. Christine Brombach sagt: «Es enthält viele Ballaststoffe.» Das senke den Blutfettspiegel und schütze vor Dickdarmkrebs. Auch gewisse Stoffe in den Beeren schützen die Zellen vor Krebs.
Oft kommen Lachs oder Makrele auf den Teller. Sie liefern ungesättigte Fettsäuren, die vor Herz-Kreislauf-Krankheiten schützen. Fleisch steht nur selten auf dem Speiseplan. Und wenn, dann ist es Wildfleisch, etwa von Rentier oder Elch. Dieses enthält nur wenig Fett, dafür mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Rezepte anpassen mit einheimischen Zutaten
Auch Studien deuten darauf hin, dass die neue nordische Küche gesund ist. Eine Untersuchung mit 57 000 Dänen zeigte zum Beispiel: Personen, die sich nach der neuen nordischen Küche ernährten, lebten deutlich länger als Leute, die traditionelle Kost assen.
Der Gesundheitstipp hat für seine Leserinnen und Leser einige Rezepte der neuen nordischen Küche zusammengestellt (siehe unten). Es empfiehlt sich, die Zutaten etwas anzupassen, denn Elchfleisch oder Moltebeeren sind hier nur schwer erhältlich. Rentier- und Elchfleisch lassen sich zum Beispiel gut mit Fleisch von Reh oder Hirsch ersetzen. Anstelle von Moltebeeren eignen sich lokale Heidel-, Preisel- oder auch Himbeeren.
Und mit dem Walliser Roggen findet sich auch für Roggenvollkorn ein geeigneter Ersatz. Patrick Zbinden, Sensoriker aus Rüschlikon ZH, sagt: «Die nordische Küche ist mit einheimischen Produkten problemlos umsetzbar.»
Dänische Küche
Smörrebröd mit geräuchertem Lachs und Ei
Ganz oben auf der Speisekarte stehen in Dänemark Fisch und Roggenbrot. Die bekannte dänische Spezialität Smörrebröd kombiniert beides.
Dazu schneidet man Roggenbrot in dünne Scheiben. Übersetzt heisst Smörrebröd Butterbrot. Doch in Wirklichkeit ist es weit mehr: Der Fantasie sind beim Belegen keine Grenzen gesetzt. Es gilt: Je mehr, desto besser. Besonders gut schmeckt darauf der Lachs.
Übrigens: Das Smörrebröd isst man mit Messer und Gabel – zumindest im Restaurant.
Das Rezept:
Smörrebröd mit geräuchertem Lachs und Ei (4 Portionen)
8 EL Sauerrahm
6 hart gekochte Eier
²/3 Salatgurke
Salz und Pfeffer
etwas frischer Dill
4 dünne Scheiben
Vollkornroggenbrot
wenig gesalzene Butter
200 g geräucherter Lachs
ev. 1 kleine Zwiebel und Kapern
Den Sauerrahm in eine kleine Schüssel geben und vier der sechs hart gekochten Eier zerkleinern und daruntermischen.
Die Salatgurke schälen und mit einer groben Raffel raffeln. Zu der Eimasse geben und gründlich verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Den Dill vom Stiel entfernen, hacken und daruntermischen.
Die Brotscheiben dünn mit Butter bestreichen. Die Gurken-Ei-Masse darauf verteilen und den Lachs darauflegen. Die restlichen zwei Eier in Scheiben schneiden und die Brote damit dekorieren.
Wer mag, streut Zwiebelringe und Kapern darüber.
Quelle: fuersie.de
Finnische Küche
Sommersuppe Kesäkeitto
Finnland gehörte lange zu Schweden und später einige Zeit zu Russland. Deshalb ist die Küche stark von diesen Ländern geprägt. Wie in Russland sind etwa Eintöpfe, Aufläufe und Suppen mit Gemüse aus dem eigenen Garten beliebt.
Das Rezept:
Sommersuppe Kesäkeitto (4 Portionen)
5 dl Wasser
1 TL Meersalz
5 neue Kartoffeln,
nicht zu gross
3 Rüebli
1 Zwiebel
½ bis 1 Blumenkohl
500 g Erbsen, tiefgefroren
6 dl Milch
1 EL Mehl
weisser Pfeffer
Salz
1 Spritzer Zitronensaft
2 EL gehackter Peterli oder Dill
Das Wasser mit dem Meersalz zum Kochen bringen.
Die Kartoffeln waschen und vierteln. Die Rüebli schälen und in 1 cm dicke Rädchen schneiden. Die Zwiebeln hacken und dann alles für 5 Minuten im Wasser köcheln lassen.
Den Blumenkohl in kleine Röschen zerteilen und mit den Erbsen ebenfalls ins Wasser geben. 5 Minuten weiterköcheln lassen.
Das Mehl in wenig Milch einrühren und zusammen mit der restlichen Milch ins Wasser geben.
Die Suppe 10 Minuten lang weiterköcheln lassen. Mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft abschmecken.
In Tellern oder in einer Schüssel anrichten und mit Peterli oder Dill bestreuen.
Quelle: mahtave.de
Schwedische Küche
Sill
Ein beliebtes Gericht in Schweden ist Sill. Das ist die schwedische Bezeichnung für den atlantischen Hering. Dazu legt man den Hering in Senf, Alkohol oder Zwiebeln ein.
Das Rezept:
Sill (4 Portionen)
1,5 dl Wasser
180 g Zucker
3 Heringsfilets
à ca. 150 g
1 kleine rote Zwiebel
½ Rüebli
1 Lorbeerblatt
5 Körner Piment (Nelkenpfeffer), gemahlen
¾ dl Balsamico-Essig
1 rote Zwiebel zum Garnieren
Das Wasser und den Zucker in einer Pfanne erwärmen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Abkühlen lassen.
Die Heringsfilets mit Wasser abspülen und trocken tupfen.
Zwiebel und Rüebli schälen und in Scheiben schneiden. In die Zuckerlösung legen.
Lorbeerblatt, Piment und Essig dazugeben, umrühren.
Die Heringsfilets in ein verschliessbares Gefäss geben und die Essiglösung darübergiessen. Zwei Tage kühl stellen.
Dann die Heringsfilets aus der Essiglösung nehmen, in Stücke schneiden und in eine Schale legen.
Die zweite rote Zwiebel in Scheiben schneiden und darüber verstreuen. Ein Drittel der Essiglösung darübergiessen.
Quelle: chefkoch.de
Norwegische Küche
Flatbröd
Bei einem norwegischen Festessen darf das Flatbröd nicht fehlen. Das ist ein dünnes, getrocknetes Fladenbrot, vergleichbar mit Knäckebrot. Es passt zu salzigen und zu süssen Menüs. Besonders lecker ist Flatbröd mit Heidelbeerkonfitüre.
Das Rezept:
Flatbröd (4 Portionen)
140 g Gerstenmehl
140 g grobes Roggenmehl
1 EL Salz
1 EL Rosmarin
2 dl Milch
0,5 dl Wasser
Das Mehl mit dem Salz und Rosmarin vermischen. Milch und Wasser dazugeben und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Er darf nicht kleben.
Den Teig in vier gleich grosse Stücke teilen und diese mit einem Wallholz hauchdünn ausrollen.
Eine Bratpfanne erhitzen und die Stücke auf jeder Seite rund 1 Minute braten, bis sie einige dunkle Flecken haben.
Quelle: norwegenservice.net