Mit seinem tiefen, kräftigen Rot sticht der Granatapfel ins Auge. Unter seiner ledrigen Schale verbergen sich Hunderte von saftigen, rubinroten Kernen. Beisst man darauf, knackt es leicht. Ein frischer, süsslich-herber Geschmack verbreitet sich im Mund. «Das ist einzigartig», sagt Kulinarikexperte Patrick Zbinden aus Rüschlikon ZH. Zudem hätten die Kerne eine «spannende Textur», wenn man sie zerbeisst.
Zwischen Herbst und Weihnachten sind Granatäpfel ein genussvoller Blickfang auf dem Teller. Patrick Zbinden: «Sie passen gut in ein Reisgericht, zu Wild oder auf einen winterlichen Blattsalat.» Den Saft des Granatapfels püriert er gerne mit etwas Petersilie und Sesam: «Das gibt eine leckere und farbenfrohe Sauce für Fischgerichte.»
Ein orientalischer Couscous und gebackene Auberginen erhalten durch die fruchtigen Kerne den besonderen Pfiff. Oder man bereitet daraus ein feines Dessert zu, etwa eine Sauce zu einem Ananas-Carpaccio mit knusprigen Kokosstreuseln. Weitere Rezepte sind auf dem neuen Gesundheitstipp-Merkblatt zu finden (siehe Hinweis Unten).
Der Granatapfel ist nicht nur ein Genuss, sondern auch gesund. Der israelische Professor Michael Aviram von der Medizinischen Hochschule in Haifa hat zahlreiche Studien mit der Frucht gemacht. Sein Fazit: «Sie ist eines der besten Lebensmittel für Herz und Gefässe.» Denn der Granatapfel enthält besonders viele wertvolle Polyphenole sowie Kalium. Gemäss Studien senkt der regelmässige Genuss von Granatapfelsaft den Blutdruck. Zudem verbessert sich der Cholesterinspiegel und die Gefässe werden durchgängiger.
Schwere Früchte sind besonders saftig
Auch Frauen in den Wechseljahren sollten zu Granatäpfeln greifen: Die Kerne enthalten Pflanzenstoffe, die dem weiblichen Hormon Östrogen ähnlich sind. Dies könnte gegen die Beschwerden helfen. Studien weisen zudem darauf hin, dass die Früchte das Wachstum von Krebszellen bremsen und Entzündungen lindern.
Granatäpfel findet man bei Grossverteilern und – oft günstiger – in türkischen Lebensmittelläden. Patrick Zbinden empfiehlt, möglichst schwere Früchte zu wählen: «Die sind meistens besonders saftig.» Es gibt Sorten von gelblich-rosig bis tiefrot. Bei Zimmertemperatur gelagert, halten Granatäpfel bis zu zwei Wochen. Beim Zubereiten sollte man die Schürze nicht vergessen. Denn die Spritzer von Granatäpfeln lassen sich schwer aus Kleidern entfernen.
Tipps
Granatäpfel zubereiten: So gehts
- Kerne herauslösen
- Rollen Sie den Granatapfel zuerst auf einer harten Oberfläche mit ein wenig Druck hin und her.
- Ritzen Sie die Schale der Frucht mit einem Brotmesser rundherum ein und brechen Sie den Granatapfel auf.
- Lösen Sie die Kerne mit den Fingern oder einem kleinen Löffel vorsichtig heraus.
- Entfernen Sie die weissen Zwischenhäutchen.
Variante:
- Halbieren Sie den Granatapfel nach dem Rollen und halten Sie die Hälfte über eine Schüssel.
- Klopfen Sie dann mit einem Holzlöffel kräftig auf die Schale, um die Kerne zu lösen.
Saft herstellen
Halbieren Sie den Granatapfel wie eine Orange und pressen Sie ihn an der Zitruspresse aus.