Inhalt
Zink kann eine Erkältung um ein bis zwei Tage verkürzen. Darauf wiesen Studien der unabhängigen Forschergruppe Cochrane aus den Jahren 2011 und 2013 hin. Allerdings war eine der Arbeiten umstritten, weil sie methodische Mängel enthielt.
Doch nun zeigt der finnische Forscher Harri Hemilä in neueren Studien, dass Zink eine Erkältung tatsächlich verkürzen kann – allerdings nur, wenn man es in Form von Lutschtabletten konsumiert. Thomas Rosemann, Professor am Institut für Hausarztmedizin der Uni Zürich, erklärt dies so: «Lutschtabletten lösen sich langsam auf und setzen über längere Zeit Zink im Mund frei.» Dort sorgt das Spurenelement dafür, dass sich Viren nicht an den Schleimhäuten festsetzen. Bei Tabletten zum Schlucken ist das nicht der Fall.
Tabletten bei ersten Anzeichen nehmen
Nicht alle Zinkverbindungen sind gleich effizient. Gut wirken Lutschtabletten mit Zinkacetat und Zinkgluconat. In dieser Form könne es der Körper am besten aufnehmen, schreibt Forscher Hemilä. Solche Tabletten sind in Apotheken nicht erhältlich. Man kann sie aber im Internet bestellen, etwa die Lutschtabletten Painex Zink-Vitamin C. Eine Schachtel mit 30 Tabletten kostet etwa 4 Franken.
Frühere Studien zeigten, dass man schon bei den ersten Symptomen mit der Behandlung beginnen und dann täglich 75 Milligramm Zink nehmen sollte. Das entspricht etwa einer Tablette pro Stunde. Die Tabletten können in diesen Mengen allerdings Übelkeit verursachen.
Studien: Zink-Citrat wirkt kaum
Kaum einen Nutzen haben Lutschtabletten mit Zinkcitrat, wie sie Burgerstein, Biomed oder Abtei verkaufen. Das fand der kanadische Forscher George Eby heraus, der 14 Studien analysierte. Der Berner Pharmakologe Bernhard Lauterburg sagt: «Solche Tabletten setzen im Mund vermutlich nicht genügend Zink frei, um gegen eine Erkältung zu wirken.»
Biomed schreibt, Zweck der Tabletten sei nicht, Krankheiten zu behandeln, sondern einen erhöhten Bedarf an Zink und Vitamin C zu decken. Abtei schreibt, ihr Zinkpräparat unterstütze zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung das Immunsystem.
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden