Wenn Rekha Rani Flückiger innere Ruhe braucht oder ein Kratzen im Hals spürt, greift sie auf ein bewährtes Mittel zurück: Fingeryoga. Das sind Übungen mit Händen und Fingern, auch «Mudras» genannt. Sie stammen unter anderem aus der indischen Kultur. Die Ayurveda-Therapeutin aus Weggis LU ist überzeugt: «Sie tun Körper und Geist gut.» Sie empfiehlt Fingeryoga zum Entspannen und bei verschiedenen Alltagsbeschwerden.
Gut gegen Erkältung, Kopfweh oder Unruhe
Bei Halsweh zum Beispiel soll die Übung «Shank-Mudra» helfen (siehe unten). «Damit konnte ich schon einige Male einer Erkältung entkommen oder Halsweh lindern.» Die Therapeutin hat für die Gesundheitstipp-Leser zehn einfache Übungen zusammengestellt (siehe Merkblatt). Dazu gehören solche fürs Immunsystem, gegen Kopfweh oder Unruhe.
Ein Vorteil: Fingeryoga kann man an vielen Orten machen, im Büro, im Bett oder auch auf dem Zahnarztstuhl. Rekha Rani Flückiger: «Es wirkt am besten, wenn man die ‹Mudras› konzentriert und in Ruhe macht.» Die Handstellungen kommen denn auch oft beim Meditieren zum Einsatz. Reto Zbinden vom Schweizerischen Yogaverband sagt: «Sie helfen dabei, sich zu konzentrieren und den Körper aufrecht zu halten.»
Wissenschaftlich untersucht ist Fingeryoga allerdings kaum. Indische Forscher aus Indore untersuchten vor zwei Jahren eine kleine Gruppe von 40 Patienten vor und nachdem sie eine Viertelstunde lang die «Apan-Vayu-Mudra» machten. Das Resultat: Puls und Blutdruck sanken leicht, Herz und Gehirn waren besser durchblutet. Die Mediziner vermuten, dass die Übung über Nerven-Enden in den Fingern wirkt.
Ähnlich erklärt die Yoga-lehrerin Gertrud Hirschi aus Winterthur ZH die Wirkung von Fingeryoga: «In den Fingern sind Reflexzonen und die Endpunkte von Energiebahnen.» Wenn man diese sanft drücke, liessen sich Energie und Selbstheilungskräfte aktivieren.
Gertrud Hirschi empfiehlt, beim Fingeryoga den Körper aufrecht und entspannt zu halten. Auch die Finger bleiben locker und berühren sich nur mit sanftem Druck. Während der Übung sollte man ruhig und tief ein- und ausatmen.
Fingeryoga gegen Halsweh: Die Übung «Shank-Mudra»
Die Übung «Shank-Mudra» eignet sich bei Halsweh und Schluckbeschwerden.
So funktionierts: Umgreifen Sie den linken Daumen mit den vier langen Fingern der rechten Hand (Bild im PDF). Berühren Sie mit dem rechten Daumen den ausgestreckten Mittelfinger der linken Hand mit sanftem Druck. Am besten halten Sie die Hände bei der «Shank-Mudra» direkt vor den Hals. Machen Sie die Übung nach Bedarf oder drei Mal pro Tag etwa eine Viertelstunde.
Weitere Übungen im Gratis-Merkblatt «Fingeryoga»:
Zum Herunterladen unter Gesundheitstipp.ch oder zu bestellen gegen ein frankiertes und adressiertes C5-Antwortcouvert bei: Gesundheitstipp, «Fingeryoga», Postfach 277, 8024 Zürich