Eigentlich sind Broccoli, Blumenkohl und Spinat gesund. Doch für Patienten, die das Blut verdünnen müssen, können sie schädlich sein. Denn das Gemüse enthält viel Vitamin K. Das braucht der Körper, damit das Blut gerinnt. Patienten, die zu viel Kohlgemüse oder grünes Blattgemüse essen, riskieren, dass der Blutverdünner weniger gut wirkt. Das kann üble Folgen haben: Das Blut ist zu dick und damit steigt das Risiko, dass es trotz Medikament ein Blutgefäss verstopft.
Ein anderes Beispiel sind Bananen: Patienten, die Pillen gegen hohen Blutdruck nehmen, könnten wegen ihnen einen unregelmässigen Herzschlag bekommen. Grund: In Bananen steckt reichlich Kalium. Hat es im Blut zu viel dieses Mineralstoffs, schlägt das Herz schneller und schneller, bis es aus dem Takt gerät.
Nun hat die unabhängige US-Organisation «Consumer Report» eine Liste von Lebensmitteln zusammengestellt, bei denen Vorsicht angebracht ist. Denn viele enthalten Stoffe, die die Wirkung von Medikamenten beeinflussen. Konkret: Milch, Quark, Joghurt und Käse sind für Patienten problematisch, wenn sie Antibiotika schlucken müssen. Denn «das Kalzium in den Milchprodukten bewirkt, dass der Darm die Wirkstoffe schlechter aufnimmt», schreibt der «Consumer Report». Konsumiert man Grapefruit – den Saft wie die ganze Frucht –, wirken Mittel gegen hohen Blutdruck und hohes Cholesterin, psychische Krankheiten sowie Allergien nicht, wie sie sollten.
Das kann für Patienten gefährlich werden. Sie können zusätzlich unter Blutdruckschwankungen, Schwindel und Müdigkeit leiden. Im neuen Merkblatt des Gesundheitstipp erhalten Patienten einen Überblick.
Auch Vitaminpräparate wirken störend
Auch pflanzliche Heilmittel und Präparate mit Mineralstoffen und Vitaminen können Medikamente stören. Für Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser stellen sie sogar das grössere Problem dar: «Patienten glauben meist, dass die Mittel harmlos sind, und sagen ihrem Hausarzt nichts davon», sagt er. 2012 kamen Forscher aus Taiwan in einer Übersichtsanalyse zum Schluss: Über 200 pflanzliche Heilmittel und Nahrungsergänzungsmittel reagieren mit mehr als 500 Medikamenten. Am häufigsten störten Präparate mit Johanniskraut, Ginkgo, Magnesium, Kalzium und Eisen.
Gratis-Merkblatt: Lebensmittel und Medikamente
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