Mit Single-Brush-Zahnbürsten könne man jede Stelle im Mund erreichen, verspricht der Hersteller Curaprox in der Werbung. Man nennt sie auch Einbüschelbürsten, da sie nur einen kleinen Bürstenkopf mit harten Borsten enthalten. Auch andere Hersteller wie Lactona oder Tepe bieten sie an.
In einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» empfahl der Zürcher Zahnarzt Rolf Kufus, statt normaler Zahnbürsten eine Single-Brush-Bürste zu verwenden: «Einmal am Tag. That’s it.» Zudem solle man die Zwischenräume mit einer Interdentalbürste reinigen.
Eine Umfrage des Gesundheitstipp bei fünf Zahnärzten zeigt: Keiner findet das eine gute Idee. Adrian Lussi von der Universität Bern sagt: «Ich würde meinen Patienten nie empfehlen, die Zahnbürsten zu entsorgen und nur noch Einzelbüschelbürsten zu verwenden.» Ihr Borstenfeld sei so klein, dass der Zeitaufwand viel zu gross wäre, um alle Zähne zu reinigen, erklärt Lussi.
Auch Patrick R. Schmidlin, Professor am Zentrum für Zahnmedizin der Uni Zürich, ist kritisch: Single-Brush-Bürsten würden die klassischen Zahnbürsten nicht ersetzen, sondern seien nur Zusatzinstrumente zum Putzen von speziellen Stellen wie zum Beispiel Zahnlücken. Verwende man sie falsch, könnten sie sogar schädlich sein.
Zweimal täglich mit normaler Bürste putzen
Lussi rät, die Zähne zweimal täglich mit einer normalen Zahnbürste oder einem elektrischen Gerät sowie Fluoridzahnpasta zu putzen. Dies solle man zwei Minuten lang tun. Bei erhöhtem Kariesrisiko könne man zudem eine Mundspülung verwenden. Lussi: «Für das Putzen der Zwischenräume eignen sich Interdentalbürsten und Zahnseide am besten.»
Zur Kritik sagt Zahnarzt Rolf Kufus, dank seiner Methode litten die meisten Patienten nicht mehr unter entzündetem Zahnfleisch. Normale Zahnbürsten könnten die Furche zwischen Zahn und Zahnfleisch nicht erreichen.