Sparen Sie Zeit unter der Dusche», schreibt die Schweizer Firma Tentan in der Werbung für ihren Intimwaschschaum Gynofit. Frauen sollen sich damit nicht nur jeden Tag reinigen. Sie können den Schaum auch zum Rasieren verwenden. So würden sie Zeit sparen. Ein ähnliches Produkt ist Femiwash der Marke Multi-Gyn. Die Zeitersparnis geht jedoch ins Geld: Die Produkte kosten in Apotheken 15 bis 20 Franken.
Diese Ausgaben kann man sich sparen. Laut Frauenärztin Regina Widmer von der Praxis Runa in Solothurn reicht es, wenn Frauen den Intimbereich einfach mit Wasser oder wie gewohnt waschen – bei heikler Haut mit einer pH-neutralen Seife – und danach mit einem Öl oder einer guten Creme pflegen.
Auch zum Rasieren sind Intimpflegemittel unnötig. Hautärztin Bettina Schlagenhauff aus Küssnacht am Rigi SZ sagt: «Um den Intimbereich zu rasieren, eignet sich ein milder Rasierschaum, der keine Duftstoffe enthält.» Laut einem Test der Zeitschrift «K-Tipp» hat es zum Beispiel in den Eigenmarken-Rasiergels von Denner und Landi keine problematischen Duftstoffe, die Allergien auslösen könnten («K-Tipp» 1/2015). Sie kosten nur einen Bruchteil von Produkten wie Gynofit und Multi-Gyn. Laut Ärztin Widmer können diese allenfalls bei Frauen sinnvoll sein, die Probleme mit anderem Rasierschaum hatten.
Wichtig ist, die empfindliche Haut vor dem Rasieren nicht zu intensiv zu reinigen. Zudem sollte man keine Feuchttücher und Intimsprays verwenden, weil sie die Haut reizen können. Nach der Rasur hilft es, den Intimbereich mit etwas Öl – zum Beispiel Olivenöl – oder einer Lotion ohne Parfum zu pflegen. Damit sich die rasierte Haut erholen kann, empfiehlt es sich, zwölf Stunden lang auf enge Wäsche, Sauna, Sport und Sex zu verzichten.
Die Firma Tentan bestätigt, dass Intimpflegeprodukte wie Gynofit nicht nötig sind zum Reinigen und Rasieren. Hygis schreibt, dass Multi-Gyn Femiwash die Hautflora schone und bei der Rasur Irritationen verhindere.