Mit einem Velo-Hometrainer kann man sich im Winter zu Hause fit halten. Auch als Gerät zum Abnehmen ist er gut geeignet, wie Studien ergaben. Der Test des Gesundheitstipp zeigt allerdings: Nicht alle Modelle taugen für das Training zu Hause.
Für den Test liessen der Gesundheitstipp und die TV-Sendung «Kassensturz» acht Velo-Hometrainer in einem Labor überprüfen. Es prüfte, wie gut sich die Geräte montieren lassen und wie gut man damit trainieren kann. Zudem massen die Experten die Lautstärke der Geräte im Betrieb.
Mühsame Montage beim Gerät von Gonser
Ergebnis: Mit dem «Hometrainer Dragon» von Gonser und dem «One S Gold» von Zipro schnitten die zwei günstigsten Geräte im Test ungenügend ab. Beim «Hometrainer Dragon» war vor allem der Aufbau ein Problem: «Die Montage der Lenkerstange ist sehr mühsam, die Teile passen kaum zusammen», hielten die Experten fest. Erst nach einer Stunde war das Gerät betriebsbereit. Beim «One S Gold» bemängelten die Experten die Unfallgefahr: «Hält der Benutzer den Lenker nicht fest, besteht das Risiko, dass er rückwärts hinunterfällt.»
Zipro schreibt dem Gesundheitstipp, dass das getestete Modell nur für Leute mit einer Körpergrösse bis 1,65 Metern geeignet sei. Gonser verspricht, das Testergebnis in die weitere Entwicklung seiner Produkte einfliessen zu lassen.
Der Test zeigt auch: Für einen soliden Hometrainer muss man nicht zwingend 400 bis 500 Franken ausgeben. Den insgesamt guten «Domyos EB 140» von Decathlon gibt es bereits für 260 Franken. Das Gerät lässt sich gut auf eigene Bedürfnisse einstellen. Auch der Trainingscomputer des «EB 140» erhielt von den Experten gute Noten. Zudem lobten sie dessen Ergonomie.
Ein Hometrainer, den man häufig benutzt, sollte einen guten Sitzkomfort bieten. Besonders bequem sitzt man laut den Experten auf dem «Hoi Ride» von Kettler und dem «Domyos EB520» von Decathlon. Diese Hometrainer waren mit der Gesamtnote 5,1 die besten Geräte im Test. Beide bieten ein gutes Fahrgefühl und sind auch für mehrstündige Trainings geeignet. Der «EB520» verfügt zudem als einziges Modell im Test über einen Akku, der sich selber auflädt. Bei diesem Gerät braucht es also keine zusätzlichen Batterien. Und das Modell von Kettler erwies sich im Betrieb als besonders leise. Gross war der Preisunterschied bei den besten Geräten: Das Decathlon-Modell kostete 360 Franken, jenes von Kettler fast 600 Franken.
Wichtig: Einen Hometrainer sollte man richtig einstellen. Sonst besteht die Gefahr, dass man die Gelenke falsch belastet. Es gilt: Sitzt man auf dem Sattel, sollte die Ferse des gestreckten Beines bei der senkrecht nach unten stehenden Pedale aufsetzen.
Fürs Training daheim brauchts nicht zwingend einen Velo-Hometrainer. Das sind die Alternativen:
- Rudergerät: Damit kann man neben Ausdauer Beine, Rücken, Gesäss, Schultern, Bauch und Ar-me trainieren. Für Anfänger eignet sich ein Rudergerät allerdings nur bedingt. Für den richtigen Bewegungsablauf braucht es Übung.
- Crosstrainer: Das Gerät fördert die Ausdauer und stärkt die Muskeln am ganzen Körper. Es kommt auch für Leute mit Übergewicht infrage. Crosstrainer vereinen die Vorteile von Laufband, Rudergerät und Ergometer in einem Gerät. Vorsicht: Auf Crosstrainern macht der Oberkörper eine leichte Drehbewegung – das kann bei Schulter- und Hüftbeschwerden problematisch sein.
- Laufband: Joggen stärkt zwar das Herz-Kreislauf-System und hilft beim Abnehmen. Das Laufen auf einem Band birgt aber Risiken. Sehnen und Bänder werden dabei teilweise stark belastet. Viele Experten raten deshalb von einem Laufband ab (Gesundheitstipp 11/2022).
So hat der Gesundheitstipp getestet
Experten des Labors AET in Caen (F) prüften für den Gesundheitstipp und die TV- Sendung «Kassensturz» acht Hometrainer. Der Test fand in Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten statt. Zwei Prüfpersonen absolvierten auf jedem Gerät ein 30-minütiges Training.
- Training: Passen die Heimtrainer für verschiedene Körpergrössen? Lassen sich die Geräte einfach einstellen? Ist das Training gleichmässig durchführbar? Passen Abstände zwischen Lenker, Sitz und Pedalen? Wie fühlen sich Sitz und Lenker an? Sind die Trainingsprogramme einfach einstellbar und sinnvoll?
- Montage und Anleitung: Wie lange dauert die Montage? Ist die Gebrauchsanleitung verständlich?
- Betriebsgeräusch: Die Experten massen die Lautstärke bei einem Training mit etwa 90 Umdrehungen pro Minute. Zudem bewerteten sie die Lautstärke subjektiv.
- Konstruktion und Sicherheit: Die Experten prüften, ob die Geräte standfest sind und ob es Konstruktionsmängel wie ungenügend verschweisste Teile und rostige Stellen gibt.