Normaler Grüntee und Matchatee stammen von der gleichen Teepflanze. Doch Matchatee enthält mehr wertvolle Stoffe. Grund: Man filtriert diesen Tee nicht ab, sondern schlägt das fein vermahlene Teepulver im heissen Wasser schaumig. Deshalb gilt Matchatee als gesund.
Der Test des Gesundheitstipp zeigt jedoch: Matchateepulver enthält auch viele Schadstoffe wie Aluminium oder Blei. Für den Test analysierten zwei Labors zwölf Teeprodukte auf Schadstoffe wie Aluminium und Blei sowie auf gesunde Inhaltstoffe wie Polyphenole. Resultat: Jeder zweite Matchatee enthielt zu viel Aluminium und schnitt ungenügend ab. Am meisten Aluminium enthielten drei konventionell angebaute Tees.
Bei den neun Bio-Matchatees waren die Mengen geringer. Den insgesamt höchsten Aluminiumgehalt mass das Labor beim Tee von Thé Symphonie, nämlich 2,3 Gramm pro Kilo Matchapulver. Zum Vergleich: Beim sehr guten Bio-Produkt von Matcha Magic waren es lediglich 0,5 Gramm Aluminium.
Die Teepflanzen nehmen Aluminium aus dem Boden auf. Besonders Böden in Japan gelten wegen vulkanischer Aktivitäten als aluminiumhaltig. Vier der sechs ungenügenden Produkte stammen aus Japan, zwei aus China.
Gesetzliche Grenzwerte für Aluminium im Matchatee gibt es nicht. Aluminium nimmt man allerdings auch aus Lebensmitteln wie Kakao oder Spinat zu sich. Deshalb bewertete der Gesundheitstipp diesen Prüfpunkt aus Gründen der Gesundheitsvorsorge streng. Er orientierte sich dabei am maximalen Wochengrenzwert (Twi) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Eine Person mit 60 Kilo Körpergewicht kann demnach pro Woche 60 Milligramm Aluminium aufnehmen, ohne negative gesundheitliche Auswirkungen befürchten zu müssen.
Diese Menge ist in rund 25 Gramm Thé Symphonie bereits enthalten. Das entspricht ungefähr zwölf Tassen Matchatee mit je zwei Gramm Pulver pro Woche. Bei den Tees von Alnatura, Tekoé, Arche und RvR erreicht man diese Menge mit drei Tassen pro Tag.
Wenig Bleirückstände gefunden
Die meisten Matchatees enthielten hingegen nur geringe Rückstände von Blei. Auch dieses giftige Schwermetall nehmen die Teepflanzen aus dem Boden auf. Da es hier ebenfalls keinen gesetzlichen Grenzwert für Matchatee gibt, orientierte sich der Gesundheitstipp am Wert für getrocknete Gewürze. Dieser liegt bei 0,6 Milligramm pro Kilo. Lediglich das Produkt von Thé Symphonie lag darüber. Alle anderen Tees unterschritten diesen Grenzwert.
Grüntee enthält meist weniger Aluminium
Um langfristig eine Belastung durch Blei und Aluminium zu vermeiden, ist es ratsam, nicht zu viel Matchatee zu trinken. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (D) empfiehlt, nicht mehr als drei Tassen pro Tag mit je 1 Gramm Matchapulver zu trinken. Tipp: Matchateeliebhaber können auf normalen Grüntee umsteigen. Laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest im Jahr 2022 landet beim Aufbrühen von normalem Tee nur wenig Aluminium aus den Teeblättern im Aufguss.
Toga Food, Vertreiber von Thé Symphonie, schreibt dem Gesundheitstipp, das Produkt sei nur noch eingeschränkt in den Läden. Der Händler werde für eine bessere Qualität sorgen. Die erhöhten Blei- und Aluminiumwerte bezeichnet Toga Food als «bedauerlich» und weist gleichzeitig auf fehlende gesetzliche Vorgaben hin.
Arche Naturküche sagt, man habe die Empfehlung für den Konsum angepasst. Neu empfiehlt die Firma auf der Verpackung einen «abwechslungsreichen» Teekonsum. Die Firma Reichmuth von Reding sagt, der hohe Aluminiumgehalt sei kein Problem, wenn man höchstens drei Mal pro Woche eine Tasse Matcha mit maximal einem Gramm Pulver trinke.
Tekoé bedauert die im «Matcha Powder Bio» gefundenen Aluminiumwerte und will sicherstellen, dass die Qualität des geprüften Matchas besser wird.Bisher habe ihr Lieferant des Pulvers aus China nur Analysen auf Pestizidrückstände vorgelegt.
Fazit: Wer sowohl gesunden als auch schadstoffarmen Matchatee trinken will, sollte den Testsieger von Matcha Magic wählen. Der mit 20 Franken pro 100 Gramm vergleichsweise günstige «Japan Matcha Zen Bio» enthielt am wenigsten Aluminium und Blei und am meisten der gesunden Polyphenole (Katechine).
Das Labor wies bei Matcha Magic 122 Milligramm Katechine pro Gramm Pulver nach. Zum Vergleich: Der teuerste Tee (Reichmuth von Reding) kostete fast 116 Franken pro 100 Gramm und enthielt nur 90 Milligramm Katechine pro Gramm Pulver. Auch der zweitteuerste Tee im Test (Sirocco) kam mit 97 Milligramm nicht an den Testsieger heran.
So hat der Gesundheitstipp getestet
Zwei spezialisierte deutsche Labors prüften für den Gesundheitstipp 12 Matchateepulver auf den Gehalt an Blei und
Aluminium. Die Experten massen zudem den Gehalt an gesunden Katechinen. Die Labors untersuchten die Produkte
auch auf Pilze und Darmkeime wie Kolibakterien und Salmonellen. Keines der geprüften Matchateepulver hatte dies
bezüglich ein Problem. Auch die Gesamtkeimzahl war bei allen getesteten Produkten unauffällig.