Wer einen Herzinfarkt erlitten hat, sollte gesund essen. Denn Übergewicht schadet dem Kreislauf und fördert Krankheiten. Eine Auswertung von Ernährungswissenschaftern in der Fachzeitschrift «Circulation» zeigt nun, welche Diäten für Herzpatienten am besten geeignet sind. Die Forscher prüften, wie gut die beliebtesten Diäten zu den Empfehlungen von Herzspezialisten passen.
Ergebnis: Mit dem Maximum von 100 Punkten schnitt die Dash-Diät am besten ab. Dieses Essen besteht aus viel Gemüse, Früchten, Vollkornprodukten, Nüssen, Fisch und wenig Fleisch. Zudem vermeidet man Salz, Zucker und gesättigte Fette. Gesundheitstipp-Ärztin Stephanie Wolff bestätigt: «Mit der Dash-Diät kann man den Blutdruck senken.»
Gut schnitten im Vergleich die mediterrane Ernährung, die vegetarische und die pescetarische Diät ab. Pescetarier essen kein Fleisch, aber Fisch. Die Experten bewerteten diese drei Ernährungsweisen mit 86 bis 92 Punkten. Begründung: Sie sind einfach umsetzbar. Und man isst wie bei der Dash-Diät gesunde Lebensmittel.
Stephanie Wolff sagt: «Die vegetarische Ernährung ist gut für das Herz, sofern man darauf achtet, dass man genügend gesunde Omega-3-Fettsäuren aufnimmt.» Besonders viel davon steckt in Meerfischen wie Lachs, Hering oder Sardinen. Vegetariern, die keinen Fisch essen, rät Wolff, Omega-3 in Form von Algenöl einzunehmen.
Die vegane Ernährung und die Low-Fat-Diät liegen beim Diätenvergleich mit 78 Punkten im Mittelfeld. Bei der Low-Fat-Diät isst man maximal einen Drittel der Kalorien in Form von Fett. Positiv laut den Forschern: So esse man Gesundes wie Gemüse, Früchte und Vollkornprodukte. Die Low-Fat-Diät sei günstig für Leute mit hohen Cholesterinwerten, weil sie das schädliche LDL-Cholesterin senke. Der Nachteil: Die Low-Fat-Regeln seien restriktiv – daher sei es schwierig, die Methode auf Dauer umzusetzen.
Nicht geeignet: Low-Carb und Paleo-Diät
Noch weniger Punkte erhielt die Low-Carb-Diät. Dabei isst man nur die Hälfte der Kalorien in Form von Kohlenhydraten. Dadurch nehme man zu wenig Nahrungsfasern auf, wohl aber ungesunde gesättigte Fette, sagen die Experten.
Die schlechteste Bewertung erhielten die Paleo-Diät und die Keto-Diät. Dabei sind Teigwaren, Brot und Zucker verboten, dafür isst man viel Fleisch, Fett und Gemüse. Diese Diäten sind laut den Autoren zu streng – es sei schwierig, sie über längere Zeit durchzuhalten. Zudem drohe damit ein Nährstoffmangel. Stephanie Wolff bestätigt: «Die Paleo-Diät und die Keto-Diät sind für Herzpatienten ungeeignet. Denn sie enthalten zu viel Fleisch.» Fleisch fördere Entzündungen und damit auch Gefässkrankheiten.
Eine gesunde Ernährung könne man langfristig nur umsetzen, wenn sie Spass mache, sagt Wolff: «Darum ist eine Änderung des Lebensstils besser als eine strenge Diät.» Neben gesundem Essen zähle dazu auch viel Sport und der Verzicht aufs Rauchen.