Keine Zäpfchen für krankes Kind?
«Kürzlich war unsere 4-jährige Tochter erkältet und hatte Fieber. Eine Apothekerin riet mir davon ab, das Fieber mit Zäpfchen zu senken. Der Körper verlerne sonst, gegen Fieber zu reagieren, später sei dadurch die Abwehr geschwächt. Stimmt das?»
Nein. Nach schulmedizinischem Wissen gibt es dafür keine Hinweise. Das Immunsystem von Kindern ist in den ersten Lebensjahren immer wieder mit neuen Viren und Bakterien konfrontiert. Das stärkt die Abwehr – egal, ob man das Fieber senkt oder nicht.
Ob ein Zäpfchen sinnvoll ist, hängt nicht in erster Linie von der Temperatur ab. Wichtiger ist, wie es Ihrer Tochter geht. Solange sie trotz Fieber spielt, trinkt und gut schläft, müssen Sie das Fieber nicht senken. Wenn ein Kind aber nachts nicht mehr schläft oder kaum mehr trinkt, kann ihm ein Zäpfchen helfen, wieder gesund zu werden.
Steigt das Fieber über 40 Grad oder sinkt es trotz Medikamenten nicht, sollten Sie mit Ihrer Tochter zum Kinderarzt.
Ist das Sojaprodukt Togar gesund?
«Im Vegi-Restaurant gab es kürzlich ein Gericht mit dem Sojaprodukt Togar. Ist das ähnlich gesund wie Tofu?»
Wer aufs Gewicht achten muss, sollte nicht komplett von Tofu auf Togar umsteigen. Es wird zwar ebenfalls aus Soja hergestellt. Im Gegensatz zu Tofu gibt die Herstellerin aber Stärke und Eiweiss aus Eiern hinzu. Sie kündigt nun an, dass sie künftig vegane Produkte ohne Eiweiss herstellen wird.
Togar hat deutlich mehr Kalorien als Tofu, denn es enthält zwei- bis dreimal so viel Fett. Im Vergleich zu rotem Fleisch ist Togar jedoch wahrscheinlich gesünder. Es enthält kein Cholesterin und ausschliesslich pflanzliches Fett.
Schadstoffe in Raucherwohnung?
«Wir ziehen demnächst in eine Wohnung ein, wo die bisherigen Bewohner stark geraucht haben. Die Wände werden neu gestrichen. Können trotzdem noch Schadstoffe austreten?»
Ja, das ist zu befürchten. Verschiedene Stoffe des Rauchs dringen tief in den Verputz ein. Er gibt sie an die Raumluft ab, auch durch einen normalen Anstrich hindurch. Einige dieser Schadstoffe können Krebs auslösen.
Wenn es an den Wänden Tapeten hat, sollten Sie sie entfernen. Das geht meist ohne grossen Aufwand. Dann sollten Sie die Raumluft analysieren lassen. Lassen Sie sich dabei von einer Fachperson beraten, etwa einem Baubiologen.
Zeigt die Messung, dass die Luft belastet ist, können Sie den verseuchten Verputz abtragen lassen. Das ist aber aufwändig und teuer. Eine andere Lösung ist eine isolierende Spezialfarbe. Sie wird meist als Grundierung aufgetragen, also vor der eigentlichen Farbe.
Was hilft bei Blasenproblemen?
«Seit ich in den Wechseljahren bin, habe ich immer wieder Probleme mit der Blase. Ich leide oft an Harndrang, manchmal verliere ich auch ungewollt Urin. Was raten Sie mir?»
Mit einem gezielten Training der Blase können Sie den Gang zur Toilette hinauszögern und die Blase besser unter Kontrolle bringen. Wie das geht, erfahren Sie auf dem Gratis-Merkblatt «Blasentraining»: Herunterladen unter Gesundheitstipp.ch oder gegen ein frankiertes und adressiertes C5-Antwortcouvert bestellen bei: Gesundheitstipp, «Blasentraining», Postfach 277, 8024 Zürich.
Aus homöopathischer Sicht kommen zwei Medikamente in Frage: Schachtelhalm (Equisetum) unterstützt die Blasenfunktion direkt, Sepia hilft speziell bei Blasenproblemen in den Wechseljahren. Kaufen Sie in einer homöopathischen Apotheke eines der beiden Mittel in der Potenzstufe C6. Nehmen Sie davon 8 bis 10 Globuli pro Tag. Nach etwa zwei Wochen sollten Sie eine Besserung bemerken – sonst war es das falsche Mittel.
Zudem können Sie versuchen, Ihre Blasenfunktion mit bestimmten Nahrungsmitteln zu unterstützen: Kürbiskerne beispielsweise enthalten wertvolle Mineralstoffe und pflanzliche Hormone, die die Blase beruhigen können. Vitamin B unterstützt zudem das Nervensystem. Es ist in Baumnüssen, Sonnenblumenkernen, Vollreis und Vollkornbrot enthalten.
Altersflecken schon mit 35?
«Ich bin erst 35 Jahre alt und entdecke in letzter Zeit immer mehr dunkle Flecken auf meinen Händen. Kann es sein, dass ich bereits Altersflecken bekomme?»
Ja, das ist möglich. Normalerweise hat man Altersflecken ab etwa 40 Jahren. Bei manchen können sie aber auch schon früher auftreten. Mit über 60 Jahren haben fast alle hellhäutigen Menschen Altersflecken.
Die Flecken entstehen vor allem an Stellen, die oft dem Sonnenlicht ausgesetzt sind: Gesicht, Handrücken und Decolleté. Aus medizinischer Sicht sind sie harmlos, es braucht keine Behandlung.
Verantwortlich für die Flecken ist ein Pigment, also ein köpereigener Farbstoff. Wenn UV-Strahlen auf ihn treffen, reagiert er mit Sauerstoff und bildet die bekannten dunklen Flecken. Die beste Vorsorge besteht deshalb darin, die Haut vor den UV-Strahlen der Sonne zu schützen.
Welche Würste grillieren?
«Ich habe gelesen, dass Würste oft Nitrit enthalten. Es erzeuge beim Grillieren krebserregende Stoffe. Welche Würste kann man ohne Bedenken grillieren?»
Wenn Sie nur ab und zu Würste essen, können Sie jede Wurst bedenkenlos grillieren. Rötliche Würste wie Cervelats, Schweinswürstli oder Wienerli enthalten tatsächlich Nitrit. Sie sollten sie deshalb nicht jede Woche oder noch häufiger grillieren oder braten. Denn in der Hitze können aus dem Nitrit sogenannte Nitrosamine entstehen, die das Risiko für Magenkrebs erhöhen.
Nitrit verleiht den Würsten die Farbe und den charakteristischen Geschmack. Es verhindert zudem, dass sich Bakterien vermehren. Kein Nitrit hat es in weissen Würsten, etwa in Kalbsbratwürsten, Cipollata oder Weisswürsten. Allerdings sollte man auch diese nicht täglich essen, da sie viel Fett und Salz enthalten.
Schwimmen trotz Arthrose?
«Ich gehe regelmässig schwimmen. Jetzt hat der Arzt in meinem Knie den Beginn einer Arthrose festgestellt. Kann ich trotzdem weiter schwimmen?»
Ja. Gerade bei Arthrose ist es wichtig, dass Sie das Knie weiterhin bewegen. Sport im Wasser ist dafür besonders geeignet, denn dank des Auftriebs muss das Knie kaum Gewicht tragen.
Allerdings sollten Sie nur im Crawl-Stil schwimmen – entweder in Brust- oder Rückenlage. Denn ein Knie mit Arthrose sollte man nur in der Richtung bewegen, die von der Natur vorgegeben ist, also beugen und strecken. Das Rotieren, wie es beim klassischen Beinschlag der Fall ist, sollten Sie vermeiden.
Falls Sie den Crawl-Stil nicht beherrschen, empfehle ich Ihnen ein lockeres Aqua-Walking im tiefen Wasser. Verwenden Sie dazu eine Weste oder ein anderes Hilfsmittel, das Ihnen Auftrieb gibt.