Weltweit verhüten 17 Prozent aller Frauen mit einer Spirale. Das besagt ein Bericht der Vereinten Nationen. Spiralen sind praktisch, denn man muss sie nur alle drei bis fünf Jahre auswechseln. In der Schweiz sind die Hormonspiralen Mirena, Jaydess, Kyleena und Levosert zugelassen. Allerdings sind beim Einsetzen Komplikationen möglich: Die Spirale kann etwa ein Loch in die Gebärmutter reissen.
Dieses Risiko ist höher als gedacht, wie die Autoren einer neuen US-Studie schreiben. Die Forscher prüften Daten von über 300'000 Frauen, die sich von 2001 bis 2018 eine Hormon- oder eine Kupferspirale einsetzen liessen. Resultat: Bei rund 1000 Frauen kam es zu einer Verletzung der Gebärmutter. Setzt man die Spirale zu früh nach der Geburt ein, ist das Risiko für eine solche Uterusperforation zudem sieben Mal so hoch wie bei Frauen, die nicht geboren haben.
Die US-Gesundheitsbehörde verlangte die Studie, als sie die Hormonspirale Mirena im Jahr 2000 in den USA zuliess. Sie sollte deren Sicherheit überwachen. Hormonspiralen erhöhen das Risiko für Blutgerinnsel und Depressionen (Gesundheitstipp 4/2019).
Die Zürcher Ärztin Theres Blöchlinger sagt: «Es ist wichtig, dass man nach der Geburt mit der Spirale abwartet, bis sich die Gebärmutter zurückgebildet hat.» Es brauche Zeit, bis sich die Muskelmasse nach einer Geburt zurückbaut. Daher könne man die Spirale nicht gut platzieren. «Man sollte mit dem Einsetzen der Spirale etwa sechs Wochen warten», rät Blöchlinger.
Levosert-Hersteller Gedeon Richter sagt, dass Perforationen selten seien. Man solle die Risiken und Vorteile gegeneinander abwägen. Patientinnen sollte man sechs Wochen nach dem Einsetzen und danach einmal pro Jahr untersuchen.
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