Die Schwimmboje, die der Thuner Thomas Wyser hinter sich herzieht, ist auffällig neongelb. Auch seine Badekappe ist bunt. Der 64-Jährige schwimmt gern lange Distanzen in Seen. Auch den Bodensee hat er schon überquert.
Mit Boje und Badekappe fühlt sich Wyser sicherer. Denn farbige Schwimmbojen oder Schwimmsäcke sorgen dafür, dass Schwimmer im offenen Gewässer sichtbar sind. Sie geben Bootsführern die Chance, rechtzeitig den Kurs zu ändern.
Auch Reto Abächerli von der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft empfiehlt: «Wer ausserhalb überwachter Badis in Seen oder Flüssen schwimmt, sollte eine Boje oder einen Schwimmsack mit sich führen.» Schwimmbojen und -säcke sind laut Abächerli aber auch in anderer Hinsicht eine Lebensversicherung: «Im Notfall kann man sich mit einer solchen Auftriebshilfe über Wasser halten.» Sie verschaffen einem Schwimmer bei Muskelkrämpfen oder Herzproblemen Zeit, bis Retter eingetroffen sind.
Schwimmhilfen gibt es in verschiedenen Formen und Farben. Nicht alle sind gut: Dies zeigt ein Vergleich des Gesundheitstipp. Gut geeignet für offene Gewässer sind Schwimmsäcke. Sie sind nicht nur sicher, sondern auch praktisch: Darin lassen sich Wertsachen und Kleider trocken transportieren. Das ist ideal für Flussschwimmer: Man kann sich von der Strömung flussabwärts treiben lassen und muss danach nicht zu Fuss bis zu den Kleidern und Schuhen an der Einstiegsstelle zurückspazieren. Ausserdem lassen sich mit dem Schwimmsack kurze Pausen einlegen. Dazu umfasst man ihn mit den Armen und legt den Kopf darauf ab.
Auf Flüssen können Bojen und Schwimmsäcke gefährlich sein
Auch eine Schwimmboje ist empfehlenswert. Sie ist um einiges leichter als ein Schwimmsack, weil sie keine Kleider enthält. Deshalb hat man beim Schwimmen mit weniger Widerstand zu kämpfen. Auch sie ist für den Bootsführer gut sichtbar, und beim Ausruhen oder bei einem Muskelkrampf leistet sie gute Dienste. Es gibt feste und aufblasbare Schwimmbojen. Während Erstere robuster sind, lassen sich aufblasbare Bojen besser transportieren. Sie passen zusammengefaltet gut in die Badetasche.
Ein Nachteil von Schwimmbojen wie von Schwimmsäcken: In Flüssen besteht die Gefahr, dass sie an einem Ast oder einem Pfosten im Wasser hängen bleiben und den Schwimmer unter Wasser ziehen. «Wenn man in einem Fluss schwimmt, sollte man Schwimmsäcke und Schwimmbojen nicht mit dem Gurt am Körper festbinden», rät Reto Abächerli. Er empfiehlt, sie stattdessen neben sich oder vor sich hertreiben zu lassen.
Selbstaufblasbare Schwimmbojen schneiden im Vergleich des Gesundheitstipp deutlich schlechter ab. Man trägt sie in einer kleinen Tasche am Bauchgurt. Im Notfall blasen sie sich selber auf, wenn man den Auslöser betätigt. Beim Schwimmen in offenen Gewässern bleiben sie für einen Schiffsführer aber unsichtbar. Experten empfehlen sie daher nur bedingt. Dasselbe gilt für selbstaufblasbare Auftriebskörper mit Nackengurt, die man ebenfalls in einem Täschchen am Bauchgurt trägt.
Auch eine Schwimmweste ist bei einem Schwumm über längere Strecken in Seen und Flüssen nicht ideal. Für Schiffsführer ist sie kaum sichtbar, und die Bewegungsfreiheit ist durch die Weste stark eingeschränkt.
Auf manchen Auftriebshilfen findet man Angaben zum Auftrieb. Laut der betreffenden DIN-Norm sollten Schwimmhilfen einen Auftrieb von mindestens 50 Newton haben. Beim Kauf sollte man sich davon aber nicht leiten lassen, so Abächerli: «Ob eine Auftriebshilfe mehr oder weniger Auftrieb hat, spielt eine untergeordnete Rolle.»
Tipps für längere Schwimmdistanzen
- Benützen Sie eine Auftriebshilfe.
- Schwimmen Sie lange Strecken nie allein.
- Schätzen Sie Ihre Fähigkeiten realistisch ein.
- Verzichten Sie auf Alkohol und Drogen.
- Gehen Sie nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.
- Schwimmen Sie keine langen Strecken in kühlem Wasser.
- Erkunden Sie beim Flussschwimmen vorgängig die Einund Ausstiegsstellen.
- Gehen Sie nicht schwimmen, wenn Sie sich nicht hundertprozentig fit fühlen.