Mit Brustschwimmen habe ich aufgehört, Kraulen fühlt sich angenehmer an», sagt Bruno Strickler. Der 56-Jährige hatte einst in der Schule schwimmen gelernt. Brustschwimmen – so wie alle früher.
Vor 13 Jahren besuchte er in einem Hotel ein Fitnesstraining. Der Leiter erklärte ihm, dass Brustschwimmen nicht gut für den Nacken sei und er besser kraulen solle. Also entschied sich Strickler für einen Kurs. Seither fährt er jeden Mittwoch nach Baar ZG ins Lättich-Hallenbad.
Kraulen gehört zu den schonendsten Schwimmstilen für die Wirbelsäule, schreibt die Schweizerische Gesellschaft für Chiropraktik. Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser bestätigt: «Der Kraulstil eignet sich gut für Leute mit Problemen im Kreuz.» Walser empfiehlt, sich dabei möglichst entspannt und langsam im Wasser zu bewegen.
«Die Technik passt zum menschlichen Körper»
Für den Sportwissenschafter Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln ist klar: Die Kraultechnik ist die natürlichste Form, sich im Wasser fortzubewegen. «Sie passt optimal zum menschlichen Körper.» Für Froböse ist Schwimmen generell ein gutes Ausdauertraining: «30 bis 60 Minuten am Stück zu schwimmen, ist sehr gesund.»
Trotzdem zögern viele Leute, kraulen zu lernen. Einer der Gründe: Man muss den Kopf unter Wasser halten. Zudem sieht der Bewegungsablauf kompliziert aus.
Die Technik kann man sich aber auch selber beibringen. Der Gesundheitstipp hat dazu ein Merkblatt erstellt (siehe unten). Nadine Bronner-Grandjean vom Schweizerischen Schwimmverband sagt: «Wer sich im Wasser wohl fühlt, kann diese Übungen gut allein machen.» Wichtig sei, dass man regelmässig übe.
Bruno Strickler brauchte sechs Monate, bis er kraulen konnte. Während seines Hausbaus setzte er den Kurs aus. «In jener Zeit war ich so gut wie nie im Hallenbad», erzählt er. Er vermisste es, an seinem Schwimmstil zu feilen. Also mel-dete er sich wieder für den Kurs an.
Kraulübung: So üben Sie den Beinschlag
- Sie befinden sich in Bauchlage.
- Halten Sie den Kopf zwischen die gestreckten Arme, und legen Sie die Hände übereinander.
- Stossen Sie sich mit den Füssen vom Beckenrand ab.
- Sobald Sie an Geschwindigkeit verlieren, bewegen Sie die Beine abwechselnd und fast gestreckt leicht auf und ab (Kraulbeinschlag), damit Sie vorwärtskommen.
- Halten Sie dabei das Gesicht ins Wasser, und atmen Sie unter Wasser aus. Halten Sie das Gesicht wieder über Wasser mit Blick nach vorn, atmen Sie ein.
- Bewegen Sie die Beine gleichmässig auf und ab.
- Machen Sie grosse und kleine, schnelle und langsame Beinschläge. Auf diese Weise finden Sie heraus, welche Geschwindigkeit für Sie am angenehmsten ist.
- Falls Sie etwas mehr Sicherheit benötigen, nehmen Sie ein Schwimmbrett zu Hilfe und halten es mit den Händen fest.
- Schwimmen Sie zwei bis vier Beckenlängen à 25 bis 50 Meter.
Kurse:
Swimsports.ch→ Schwimmen → Schwimmschule finden
www.swiss-aquatics.ch/sport-fuer-alle/schwimmschulen/
Gratis-Merkblatt: «Kraulschwimmen»
Das Merkblatt lässt sich hier herunterladen.