Gustav Rady aus Zürich schützt seine Haut auf dem Golfplatz mit einer Sonnencreme: Sie fühle sich angenehm an. Anders erlebt dies Melanie Hirsch aus Einsiedeln SZ. Sie mag bei Cremes das klebrige Gefühl auf der Haut nicht. Sie benutzt darum ab und zu eine Milch, die schnell einzieht.
Sonnenschutzmittel gibt es in unterschiedlichen Konsistenzen – als Creme, Lotion, Milch, Gel oder Öl. Nicht jedes Mittel ist bei den Konsumenten gleich beliebt. Das zeigt eine Strassenumfrage des Gesundheitstipp (siehe rechts). Robert Hunger, Leiter des Hauttumorzentrums im Berner Inselspital, bestätigt: «Je nach Hauttyp passen manche Produkte besser oder weniger gut.»
Milch oder Lotion sind meist eine gute Wahl. Sie eignen sich für jeden Hauttyp. Zudem sind solche Produkte oft mit hohem Lichtschutzfaktor erhältlich. Sie lassen sich auch auf behaarten Stellen gut verteilen. Das ist bei Sonnencreme schwieriger, weil sie dickflüssiger ist. Hunger empfiehlt sie vor allem für trockene Haut. Denn Creme enthält viel Fett und pflegt die Haut.
Sowohl Milch als auch Creme sind für Kinder geeignet, weil sie sehr gut vor der Sonne schützen. Hautarzt Johannes Gutwald aus Zürich empfiehlt aber, Kinder hauptsächlich mit Kleidern und Hüten zu schützen. Das Schutzmittel sollte man zusätzlich an unbedeckten Stellen einreiben.
Mineralische Mittel ohne heikle Stoffe
Ein weiterer Vorteil von Creme und Milch: Es gibt viele Produkte mit mineralischen UV-Filtern wie Titandioxid und Zinkoxid. Hautärztin Bettina Schlagenhauff aus Küssnacht am Rigi SZ sagt: «Im Gegensatz zu chemischen Filtern lösen sie kaum allergische Reaktionen aus.» Diese Produkte enthalten zudem keine Stoffe, die im Körper wie Hormone wirken.
Auch die Kleinkindererzieherin Karin Schweighauser von der Luzerner Krippe «Rösslispiel» verwendet eine Kindercreme mit mineralischem Sonnenfilter, ohne Zusätze und Parfum. «Die vertragen alle Kinder gut», sagt sie.
Vor zwei Jahren zeigte ein Test, dass die meisten Kinderprodukte gut schützen («K-Tipp» 12/2016). Am besten schnitten die «Ombia Sun Sonnenmilch für Kids» von Aldi (Fr. 2.15, 100 ml) und die «Cien Sonnencreme für Kids Lichtschutzfaktor 50» von Lidl (Fr. 2.65, 100 ml) ab. Beide enthalten eine Kombination von chemischen und mineralischen Filtern.
Das beste rein mineralische Sonnenschutzmittel ist laut einem Vergleich der deutschen Zeitschrift «Öko-Test» die «Lavera Sun Sensitiv Sonnencreme» (ca. Fr. 12.–, 100 ml).
Sonnen-Gel: Geeignet bei empfindlicher Haut
Bei empfindlicher Haut, Akne oder Sonnenallergie eignen sich Gels. Sie sind transparent und lassen sich gut verteilen. Hautärztin Schlagenhauff: «Meist enthalten sie weniger problematische Inhaltsstoffe wie Emulgatoren und Duftstoffe.» Diese können die Haut reizen.
Schutzmittel gibt es auch als Sprays. Sie eignen sich vor allem für behaarte Körperpartien, lassen sich also gut auf Glatzen, Scheitel oder Haarwirbel aufsprühen. Solche Stellen gingen häufig vergessen, sagt Schlagenhauff. «Oft entsteht dort dann Hautkrebs.» Sprays sind allerdings schwieriger zu dosieren. Hautexperte Robert Hunger empfiehlt sie zudem nicht für Kinder. Denn oft trage man zu wenig davon auf. Das Produkt wirkt dann schlechter.
Sonnenöl eignet sich vor allem für trockene Haut. Denn bei fettiger Haut kann Öl laut Schlagenhauff Mitesser verursachen und die Poren verstopfen.
Tipps
Verwenden Sie für den ganzen Körper etwa vier Esslöffel Sonnenschutzmittel.
Die Mittel sollten mindestens einen Lichtschutzfaktor von 30 haben. Schützen Sie auch Lippen und Ohren damit.
Cremen Sie regelmässig nach, denn durch Wasser, Schweiss und Abtrocknen geht der Schutz verloren.
Auch Kleider schützen UV-Strahlen ab. Dicht gewobene Stoffe wirken besser. Halten Sie Kleider gegen das Licht. Je mehr Licht durchdringt, desto durchlässiger sind sie für die Sonnenstrahlen.
Auf www.uv-index.ch zeigt eine UV-Wetterkarte, wie stark die Sonne in der Schweiz strahlt.
Aufruf: Was sind Ihre Erfahrungen mit Sonnenschutzmitteln?
Schreiben Sie uns:
Gesundheitstipp,
«Sonnenschutz»,
Postfach 277, 8024 Zürich,
redaktion@gesundheitstipp.ch
Umfrage: Welches Mittel verwenden Sie?
Rita Kupper, 68, Luzern
«Ich verwende eine wasserfeste Sonnenmilch. Wichtig ist mir, dass sie nicht klebrig ist. Sonnenöl habe ich auch schon ausprobiert, aber das ist mir zu schmierig.»
Gustav Rady, 79, Zürich
«Ich nehme immer Sonnencreme. Ich habe auch schon Öl und Sprays ausprobiert, aber Creme passt mir am besten. Praktisch ist, dass ich sie auch im Winter brauchen kann, wenn die Haut trocken ist.»
Melanie Hirsch, 35, Einsiedeln SZ
«Wenn überhaupt, benutze ich eine Milch, die schnell einzieht. Ich verwende aber nur selten ein Mittel, denn ich mag das klebrige Gefühl auf der Haut nicht. Ich gehe einfach in den Schatten.»
Manuela Strahlhofer, 37, Kapfenberg (Österreich)
«Ich benutze meistens eine Lotion. Sie zieht schnell ein und ist nicht fettig. Für die Kinder verwende ich hingegen eine Creme mit mineralischem Filter. Danach sind sie aber jeweils ganz weiss.»