Wenn Gregory Carigiet trainiert, liegt er rücklings auf dem Rodel und saust mit bis zu 140 km/h die Eisbahn hinunter. Der 26-jährige Churer bereitet sich für die Winterspiele in Sotschi vor. Der Rennrodler macht im Februar zum ersten Mal an Olympische Spielen mit.
Doch Carigiet fährt nicht nur Bobbahnen hinunter. Wenn er frei hat, geht er gerne mit seinem Freizeitrodel auf eine normale Schlittelbahn. «An Weihnachten war ich mit meiner Familie rodeln», erzählt er. Und er organisiert Rodelplauschs für Freunde und Firmen.
Auf Schlittelbahnen sind zunehmend Leute auf Rodeln zu sehen. So auch auf der Bündner Schlittelbahn Preda–Bergün. Viele Sportgeschäfte verkaufen und vermieten nebst Schlitten auch Rodel. Monique Walter von der Beratungsstelle für Unfallverhütung: «Wir empfehlen Rodel. Sie sind besser kontrollierbar, wenn man die Fahrtechnik beherrscht», sagt sie. Allerdings gibt es keine Zahlen dazu, denn Statistiken unterscheiden nicht zwischen Unfällen mit Rodeln und solchen mit Schlitten.
Im Gegensatz zum konventionellen Schlitten steuert man einen Rodel nur durch Gewichtsverlagerung, nicht mit den Füssen. Die Sitzfläche des Rodels ist nicht aus Holzlatten, sondern mit einem Tuch bespannt. Laut Franz Hofmann vom Schweizerischen Rodelverband ist das gesünder für den Rücken: «Die Sitzfläche ist elastisch und dämpft Stösse und Schläge, wenn man über Hügel fährt.» Ausserdem ist der Rodel tiefer und breiter als der Holzschlitten. Deshalb kippe er nicht, wenn er schräg steht.
Ein weiterer Vorzug: Die Rodel haben Kanten wie Ski. Sie graben sich in Eis und Schnee. «So hält man immer die Spur», sagt Hofmann. Holzschlitten haben dagegen flache Kufen. Wenn der Weg schräg abfällt, rutscht der Schlitten seitlich weg.
Die Rodelkufen sind auch besser lenkbar, da sie beweglich sind. «Der Rodel erwischt jede Kurve», sagt Hofmann. Das ist allerdings nicht ganz einfach. Einen Rodel zu lenken, erfordert nicht nur Muskeln an Bauch und Beinen, sondern auch Geschick. Hofmann: «Man muss schon ein paar Stunden üben, bevor man ihn im Griff hat.» Hofmann empfiehlt, sich das Gerät im Sportgeschäft erklären zu lassen oder gar ein paar Unterrichtsstunden in einer Schneesportschule zu nehmen.
Auch der traditionelle Holzschlitten hat seine Vorteile, etwa beim Preis. Ein kleiner Davoser-Schlitten ist je nach Geschäft für 100 bis 200 Franken zu haben. Ein gleich grosser Familienrodel kostet 150 bis 300 Franken.
Rodeln: Tipps - So sind Sie sicher unterwegs
- Tragen Sie Helm, Handschuhe und Schuhe mit gutem Profil.
- Lassen Sie sich die Rodeltechnik im Sportgeschäft erklären.
- Üben Sie zuerst an einem Hang mit wenig Leuten.
- Gehen Sie zu Fuss den Berg hoch, um Kondition und Ausdauer zu trainieren
- Nehmen Sie Kinder im Vorschulalter auf den eigenen Rodel.
- Manche Schneesportschulen bieten Kurse an.
- Eine Video-Anleitung fürs Rodeln finden Sie auf www.rodelfuehrer.de/sicher-rodeln.html.
- Weitere Tipps: www.sicher-schlitteln.ch
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