Viele Fertigglaces sind regelrechte Zuckerbomben. So enthält Wasserglace aus dem Supermarkt bis zu drei Würfelzucker, Rahmglace zum Teil noch mehr. Zudem verwenden viele Hersteller künstliche Aromen. Das bemängelte vor kurzem die deutsche Stiftung Warentest.
Es geht auch anders. Wer Glace selber zubereitet, braucht weder zugesetzten Zucker noch künstliche Aromen – und kann die Lust auf auf eine sommerliche Erfrischung dennoch mit gutem Gewissen stillen. Denn auch selbstgemachte Glaces schmecken – selbst kleinen Geniessern. Zum Beispiel Wassermelonenglace am Stiel: Dafür schneidet man 650 Gramm Wassermelone in Stücke und entkernt diese. Nach Belieben fügt man ein paar Pfefferminzblättchen und einen Esslöffel Zitronensaft bei. Danach püriert man alles. Die Masse streicht man durch ein Sieb, füllt sie in Glacebehälter und friert sie vier Stunden ein. Solche Behälter gibts bei den Grossverteilern.
Eine Wassermelonenglace gilt laut Ernährungsberaterin Béatrice Chiari aus Zürich sogar als eine halbe Portion der fünf Gemüse- und Obstportionen, die ein Kind laut der Gesellschaft für Ernährung täglich zu sich nehmen sollte. Eine solche Glace sei trotz dem enthaltenen Fruchtzucker viel gesünder als eine Fertigglace aus dem Laden, sagt Chiari. «Die Melone enthält aufgrund ihres hohen Wasseranteils wenig Zucker.» Zu den zuckerarmen Obstsorten zählen auch Aprikosen, Beeren und Nektarinen.
Auch Apfel-Gurken-Stängelglace ist ein erfrischender Genuss. Dafür schält man vier süsse Äpfel (zum Beispiel Gala) und schneidet sie in Stücke. Danach reibt man die Schale einer Limette ab und stellt sie zur Seite. Den Saft der Limette kocht man mit den Apfelstücken und einem Esslöffel Wasser rund 10 Minuten zugedeckt und weitere 15 Minuten ohne Deckel ein. Die ausgekühlte Masse püriert man zusammen mit 300 Gramm Gurke und der Limettenschale. Danach füllt man die Masse in Behälter und friert sie rund fünf Stunden ein.
Auch für Leute, die Rahmglace gegenüber Wasserglace bevorzugen, gibt es Alternativen ohne Zucker – zum Beispiel eine Zwetschgen-Zimt-Glace mit Dörrpflaumen, eine Joghurtglace mit Erdbeerstückchen, eine vegane Glace aus gefrorener Banane, gefrorenen Früchten, Nussmilch und Nussmus oder eine klassische Bananenglace. Solche und weitere Rezepte hat der Gesundheitstipp auf einem Gratis-Merkblatt zusammengestellt (Hinweis unten). Béatrice Chiari sagt: «Selbstgemachte Bananenglace enthält zwar doppelt so viel Zucker wie die selber zubereitete Wassermelonenglace.» Das sei aber nur die Hälfte dessen, was eine Glace aus dem Laden an Zucker enthält.
Fertigglace: Am ehesten direkt nach dem Essen
Leuten, die im Laden ab und zu doch eine Fertigglace kaufen, empfiehlt Chiari, diese direkt nach Mahlzeiten zu geniessen. «Denn nach dem Essen steigt der Blutzuckerspiegel ohnehin an.» Hingegen sei es nicht ideal, zwischen den Mahlzeiten Süssigkeiten zu naschen, sagt die Ernährungsfachfrau. Denn diese lassen den Blutzucker wieder ansteigen – was zu Heisshunger führen könne und die Fettverbrennung stoppe.
Gratis-Merkblatt: «Glace ohne Zucker»
Das Merkblatt lässt sich hier herunterladen.