Quinoa ist vor allem bei Vegetariern und Veganern beliebt: In den kleinen Körnern steckt viel Eiweiss. Quinoa enthält zudem Magnesium, Eisen sowie wertvolle Aminosäuren. Produzenten bauen sie vor allem im Gebirge von Bolivien und Peru an.
Die Stichprobe des Gesundheitstipp zeigt: Viele Produkte enthalten Rückstände von Pestiziden. Von zwölf Quinoas waren fünf belastet – wenn auch gering (siehe Tabelle im PDF). Alle Packungen mit Schadstoffen stammen aus Bolivien – vier davon waren Bio-Produkte.
Ein spezialisiertes deutsches Labor suchte nach über 600 Schädlings- und Unkrautvertilgern sowie nach Schwermetallen und Schimmelpilzgiften (siehe Kasten «So hat der Gesundheitstipp getestet»).
Verbotenes Insektizid im Alnatura-Produkt
Am schlechtesten schnitt die Bio-Quinoa von Alnatura ab. Sie ent-hielt am meisten Pestizide: 49 Mikrogramm pro Kilo. Das Labor fand darin das Insektizid Chlorpyrifos. In der Schweiz ist der Stoff seit Juli verboten. Aus Tierversuchen gibt es Hinweise darauf, dass Chlorpyrifos bei Ungeborenen das Gehirn schädigen kann. Der Stoff ist auch giftig für Vögel, Fische, Bienen und Hummeln.
Vier Bio-Produkte (Leib und Gut, Swipala, Coop Naturaplan und Alnatura) sowie die Zwicky-Quinoa enthielten das Insektizid Cypermethrin. Dieser Stoff kommt gegen Schädlinge wie Erdraupen und Blattläuse zum Einsatz, gefährdet aber auch Bienen und Wasserlebewesen. Es gibt Hinweise darauf, dass sich der Stoff in der Umwelt anreichert.
Alle untersuchten Quinoa-Produkte wiesen geringe Rückstände von Kadmium auf, zum Teil auch von Blei. Diese beiden giftigen Schwermetalle kommen auf natürliche Weise im Boden vor. Sie gelangen aber auch über Abgase und Düngemittel in die Erde. Dort reichern sie sich an oder sickern ins Grundwasser. Die nachgewiesenen Mengen waren so klein, dass der Gesundheitstipp auf eine Abwertung verzichtete.
Schimmelpilzspuren in drei Produkten
Bei drei Produkten wies das Labor Spuren von Schimmelpilzen nach. Sie treten vor allem dann auf, wenn man Quinoa nicht richtig trocknet oder zu feucht lagert. Die Messwerte waren jedoch so tief, dass der Gesundheitstipp auch hier auf eine Abwertung verzichtete.
Alle Hersteller weisen darauf hin, dass die gefundenen Rückstände weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen würden. Man unterziehe Quinoa laufend strengen Kontrollen, zum Teil bereits im Ursprungsland. Die Migros und Swipala schreiben, die Pestizide auf ihren Produkten seien auf «Verwehungen aus benachbarten, konventionell bewirtschafteten Feldern» zurückzuführen. Bio-Produkte würden ohne chemisch-synthetische Wirkstoffe angebaut – Quinoa sei ein Naturprodukt. In weiteren Stichproben derselben Ernte haben sich laut Swipala keine Pestizide nachweisen lassen. Die Migros sagt zudem, die Bio-Bauern vor Ort würden mit grossen Gräben und ungenutzten Flächen Distanz zu anderen Äckern schaffen, um ihre Felder vor Pestiziden zu schützen.
Quinoa-Körner sind rot, schwarz oder weiss
Quinoa gibt es in drei Farbvarianten. Die weisse schmeckt süsslich mild, die rote ist nussiger und kräftiger im Geschmack. Schwarze Quinoa hat ein speziell intensives, nussig-süsses Aroma und bleibt auch nach dem Kochen bissfest. Typisch: Beim Garen lösen sich die Keimlinge aus dem Samen. Das sieht aus wie kleine weisse Ringe. Quinoa enthält kein Gluten und ist deshalb für Leute mit einer Unverträglichkeit eine Alternative zu Weizen, Gerste oder Roggen.
Die Schalen der Quinoa-Samen enthalten natürliche Bitterstoffe, sogenannte Saponine. Sie können die Darmschleimhaut reizen. Die Pflanze schützt sich damit vor Schädlingen. Quinoa-Produkte aus dem Laden sind geschält und gewaschen – der Gehalt an Saponinen in den Körnern ist deshalb auf ein Minimum reduziert. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Samen vor dem Verwenden unter fliessendem Wasser abspülen. Kinder unter zwei Jahren sollten Quinoa nicht essen: Bei ihnen können schon Spuren von Saponinen Verdauungsstörungen verursachen.
Tipp: Quinoa vorkochen und dann im Kühlschrank aufbewahren. So bleibt sie zwei bis drei Tage frisch und lässt sich täglich mit anderen Zutaten mischen.
So hat der Gesundheitstipp getestet
Ein spezialisiertes deutsches Labor prüfte zwölf Quinoa-Produkte auf folgende Stoffe:
Pestizide: Bei der Analyse nutzten die Experten eine Methode, mit der sich über 600 heikle Chemikalien nachweisen lassen.
Schimmelpilze: Das Labor prüfte, ob die Proben Schimmelpilze sowie die Pilzgifte Aflatoxin und Ochratoxin enthielten.
Schwermetalle: Die Experten untersuchten, ob die Quinoa-Produkte die Schwermetalle Blei, Kadmium, Arsen und Quecksilber enthielten. Diese Stoffe sind giftig und reichern sich im Körper an. Sie können Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer auslösen, wie Studien gezeigt haben.
Weitere Rezepte für Salate mit Getreide und Hülsen-früchten im Gratis-Merkblatt «Sommersalate»
Zum Herunterladen unter www.gesundheitstipp.ch oder zu bestellen bei: Gesundheitstipp, «Sommersalate», Postfach, 8024 Zürich.
Quinoa-Salat mit Kichererbsen und Broccoli
- 4 Portionen
- ½ Tasse Quinoa
- 250 g gekochte Kichererbsen
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Broccoli
- 1 EL Limettensaft
- 2 TL Estragon
- 2 TL Senf
- 3 TL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
Die Quinoa abspülen, dann mit einer Tasse Wasser zum Kochen bringen. Anschliessend die Temperatur reduzieren und etwa 15 Minuten köcheln lassen. Die Quinoa zugedeckt 20 Minuten ziehen lassen. Die Kichererbsen daruntermischen. Den Knoblauch fein hacken, den Broccoli klein schneiden und beides zusammen mit den restlichen Zutaten in eine Salatschüssel geben. Alles gut verrühren. Die abgekühlte Quinoa hinzufügen und daruntermischen.