Monika Pircher aus Reichenburg SZ hat häufig trockene und rissige Hände. «Vor dem Schlafengehen creme ich die Hände dick mit einer Ringelblumensalbe ein», sagt die Gesundheitstipp-Leserin. Darüber zieht sie dünne Baumwollhandschuhe an, die sie über Nacht trägt. «Das hilft sehr rasch.» Die Risse heilen, die Haut wird geschmeidiger.
Auch Rita Mohr aus Mammern TG hat mit Ringelblumen gute Erfahrungen gemacht. Sie hatte schmerzhafte Aphthen im Mund. Eine Zahnpasta mit Calendula heilte die offenen Stellen schnell.
Karl-Heinz Klimek aus Zürich hat gelegentlich rote und entzündete Stellen am Mundwinkel. Dagegen verwendet er Hamamelissalbe. «Damit heilen die wunden Stellen schnell», sagt er.
Bei gereizter Haut helfen oft Extrakte aus Pflanzen. Die Blüten der Ringelblume hemmen Entzündungen und lassen eine Wunde schneller heilen. Deshalb verwendet man sie oft bei kleinen Verletzungen und leichten Verbrennungen. Hamamelis, auch Zaubernuss genannt, beruhigt die Haut. Extrakte aus den Blättern lindern Entzündungen, Juckreiz und heilen leichte Hautverletzungen.
Pflanzenmittel helfen auch bei Neurodermitis. Bei dieser Krankheit haben Patienten oft Ekzeme, vor allem im Gesicht, an den Armen und Beinen. Jacqueline Spillmann aus Oftringen AG hatte als Kind und junge Frau Neurodermitis und hat heute noch trockene und gerötete Haut im Gesicht. «Kapseln mit Nachtkerzenöl haben sehr gut geholfen», sagt Spillmann. «Der Juckreiz ging stark zurück.»
«Mehrere Mittel ausprobieren»
Pflanzenexperte Martin Koradi aus Winterthur ZH bestätigt die Wirkung von Nachtkerzenöl. Es enthält Gamma-Linolensäure, von der Patienten oft zu wenig haben. In Borretschsamenöl hats noch mehr von dieser Fettsäure. Man sollte es auf die Haut auftragen oder als Badezusatz verwenden. «Bei Neurodermitis ist es besonders empfehlenswert», sagt Koradi. Oft müssten Betroffene mehrere Mittel ausprobieren, bis sie das für sie richtige gefunden hätten. «Ich empfehle Salben aus Ringelblume, Hamamelis oder Ballonrebe.» Wenn Ekzeme rot sind und nässen, helfen wässrige Lösungen – etwa Umschläge und Teilbäder mit Eichenrinde – oder Schwarztee. Eichenrinde kocht man fünf bis zehn Minuten lang. Schwarztee-Aufguss sollte während mindestens zehn Minuten ziehen.
Beatrice Flükiger aus Wangen bei Dübendorf ZH hatte häufig Alterswarzen. Sie betupfte sie nachts regelmässig mit Teebaumöl. «Nach ein paar Wochen sind die Warzen immer kleiner geworden und schliesslich verschwunden», sagt sie. Teebaumöl wirkt auch gegen Akne. Eine Studie mit 124 Patienten bestätigte dies: Nach drei Monaten Behandlung mit Teebaumöl hatte sich die Haut verbessert. Eine kleinere Studie zeigte, dass auch Grüntee-Extrakt gegen unreine Haut helfen kann.
Hautärztin Bettina Schlagenhauff aus Küssnacht am Rigi SZ warnt allerdings: «Pflanzenstoffe lösen häufig Allergien aus.» Dazu zählen Arnika, Kamille, Ringelblume und Teebaumöl. Besonders gefährdet seien Patienten, die bereits allergisch auf andere Substanzen wie Duftstoffe oder Medikamente reagieren.
Meda Pharma, Herstellerin von Kamillosan, schreibt, sie weise auf der Packungsbeilage auf das Allergierisiko hin. Melisana empfiehlt, die Biokosma-Handcreme mit Ringelblume zuerst in der Armbeuge auszuprobieren. Bei Weleda heisst es, die Calendula-Pflegecreme und das Arnika-Massageöl würden sehr gut vertragen. Parsenn Produkte, Herstellerin der Tal-Produkte, sagt, punkto Allergien sei neben der Pflanze die Gesamtrezeptur entscheidend.
Tipps: So vermeiden Sie trockene Haut
- Verwenden Sie als Bodylotion eine Wasser-in-Öl-Emulsion.
- Duschen Sie kurz und kalt statt lang und heiss.
- Baden Sie nicht zu heiss und höchstens 15 Minuten.
- Geben Sie einen rückfettenden Zusatz ins Badewasser: Mischen Sie 2 Esslöffel Mandel- oder Olivenöl mit einer Tasse Milch.