Deos mit Aluminium stehen seit Jahren in der Kritik. Zwar konnten wissenschaftliche Studien bis anhin nicht nachweisen, dass die Aluminiumsalze das Risiko für Alzheimer oder gar für Brustkrebs erhöhen. Es gibt aber immer mehr Untersuchungen, die zumindest Indizien liefen, dass Aluminium diese Krankheiten begünstigen kann. Unbestritten ist, dass es in hohen Dosen für Nervenzellen Gift ist. Alusalze im Deo verstopfen die Poren und sollen so das Schwitzen unterbinden.
Deos mit Aluminium «vorsorglich verbieten»
Jetzt gibt eine neue Untersuchung den Skeptikern Auftrieb: Durch die Haut dringt wesentlich mehr Aluminium in den Körper als angenommen. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung hatte die Studie in Auftrag gegeben. Es geht davon aus, dass die Menschen durch Deos sehr viel mehr Aluminium aufnehmen als von den europäischen Behörden festgelegt. Das wäre 1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche. Ein 70 Kilogramm schwerer Mensch dürfte demnach jeden Tag etwa 10 Milligramm Alu aufnehmen. Zum Vergleich: Die deutsche «Stiftung Warentest» fand kürzlich in Deos bis zu 70 Milligramm Aluminiumsalze pro Gramm Deo.
Für das Bundesinstitut für Risikobewertung ist deshalb klar: Man sollte nur noch aluminiumfreie Deos verwenden. Das österreichische Bundesministerium für Gesundheit kommt nach einer ähnlichen Studie zum gleichen Schluss. Die Behörden warnen zudem, man solle Deos mit Aluminiumsalzen nie auf die frisch rasierte Haut auftragen. Denn durch die feinen Wunden gelange noch viel mehr des bedenklichen Wirkstoffs in den Körper als durch unverletzte Haut.
Josianne Walpen von der Stiftung für Konsumentenschutz sagt: Die Behörden sollten solche Deos «vorsorglich verbieten». Und zwar bis feststehe, wie riskant die Produkte seien. Ein Verbot dränge sich umso mehr auf, als genügend unproblematische Deos auf dem Markt seien.
Das in der Schweiz dafür zuständige Bundesamt für Lebensmittelsicherheit will sich allerdings weder den Warnungen der Experten anschliessen noch ein Verbot aussprechen. Man kläre ab, ob man in Abstimmung mit der EU den Gebrauch der Deos nur noch einschränkend empfehlen solle, sagt Sprecherin Nathalie Rochat.
Mittlerweile gibt es sehr viele alufreie Deos. Migros und Coop haben je etwa ein Dutzend im Sortiment. Naturkosmetik-Hersteller verkaufen sie seit Jahren: Extrakte aus Granatapfel, Koriander oder Salbei schützen vor Geruch. Selbst Konzerne wie Louis Widmer oder Nivea bieten Deos ohne Alu an. Zudem bekämpfen solche Deos Geruch und Bakterien ebenso gut. Lediglich der Schweiss fliesst weiter.
Tipps: Alufreie Deodorants
Im Internet gibts unter Deoohnealuminium.de eine Liste von Produkten ohne Aluminiumsalze. Solche Deos sind auch in der Schweiz erhältlich. Hier eine Auswahl:
Frauen:
- Axe Anarchy Deodorant Bodyspray
- Fa Deo Spray Mystic moments
- Lavera Deo Spray Bio-Wildrose
- Nivea Pure & Natural Deo Roll-on
- Vichy Deo Stick ohne Aluminium
- Louis Widmer Deodorant ohne Aluminiumsalze
Männer:
- Alvaros Deostick for Men (Migros)
- Axe Deo Dark Temptation
- Axe Sportblast Deo
- Denim Black Deo Spray
- Denim Deo Spray Original