Joghurt war schon immer ein besonderes Lebensmittel: In Indien gilt es als Speise der Götter. Früher soll es verantwortlich gewesen sein, dass Bulgaren so lange lebten – davon war der russische Nobelpreisträger Ilja Metschnikow überzeugt. Noch heute preisen Medien Joghurt gerne als «Superfood» an.
Fachleute bestätigen, dass das Milchprodukt gesund ist. Der Grund: Milchsäurebakterien lassen die Milch dick und säuerlich werden und verarbeiten einen Teil des Milchzuckers. Ernährungsmediziner David Fäh von der Berner Fachhochschule sagt: «Diese Bakterien sind gut für die Darmflora.»
Welche Art Bakterien ein Joghurt enthält, spielt für die Gesundheit keine Rolle. Laut Fäh gibt es keinen unabhängigen Beweis, dass die von der Nahrungsmittelindustrie gezüchteten Milchsäurebakterien mehr nützen. Auch eine kleine Studie aus Österreich bestätigte, dass solche probiotische Bakterien fürs Immunsystem nicht besser sind als traditionelle Joghurtbakterien.
Eine Übersichtsstudie zeigte, dass Menschen seltener an Diabetes Typ 2 erkranken, wenn sie häufig fermentierte Milchprodukte wie Joghurt und Käse essen. Forscherin Renata Micha von der Tufts Universität in Boston (USA) führt dies ebenfalls auf die gesunden Bakterien im Joghurt zurück, denn Milch nützte nicht. Auch beim Abnehmen sei eine Portion Joghurt pro Tag vermutlich hilfreich.
Sicher ist: Am besten isst man Naturejoghurt. Denn in einem Becher Fruchtjoghurt hat es ausser natürlichem Milchzucker oft 4 bis 5 Würfel zugesetzten Zucker. Auch griechisches Joghurt enthält viele Kalorien – fast doppelt so viele wie ein Vollmilchjoghurt.
Aus Naturejoghurt lassen sich feine Gerichte zubereiten. Man kann es mit rohen oder gekochten Früchten mischen. Zudem eignet es sich für würzige Dips mit Kräutern und Knoblauch, Poulet-Curry oder eine Gurkensuppe (Rezepte siehe Merkblatt).
In der indischen und der orientalischen Küche gehört Joghurt zu fast jeder Mahlzeit. Dort kennt man das Milchprodukt auch als Getränk: In Indien als Lassi mit Früchten und Gewürzen, in der Türkei mit Wasser gemischt als Ayran. Die Joghurtdrinks erfrischen nicht nur, sie neutralisieren auch scharfes Essen.
Mango-Joghurt-Creme (4 Portionen)
1 reife Mango
3 EL Limettensaft
1 bis 2 EL Zucker
300 g Naturejoghurt
1 Prise gemahlener Kardamom
Mango schälen, grob würfeln und mit Limettensaft und Zucker pürieren. Joghurt mit Kardamom und der Hälfte des Mangopürees mischen. Joghurt und restliches Püree in Gläser schichten.