Yoga ist seit Jahren äusserst beliebt. Viele machen es, um besser ins Gleichgewicht zu kommen und sich zu entspannen. Doch immer mehr wird klar: Die Übungen, die ursprünglich aus Indien stammen, können auch bei chronischen Rückenschmerzen helfen.
Nach heutigem Wissensstand ist es «wahrscheinlich», dass Yoga Rückenpatienten hilft. So lautet das Fazit im neuen Gesundheitstipp-Ratgeber «100 Medizin-Mythen». Er basiert auf Erkenntnissen der Cochrane Collaboration, einer unabhängigen internationalen Forschergruppe (siehe PDF). Die Autoren stützten sich unter anderem auf eine Arbeit der Universität Essen. Sie wertete zehn Studien aus, die höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügten. Bei den insgesamt rund tausend Rückenpatienten zeigte sich: Mit Yoga bessern sich die Beschwerden leicht, aber anhaltend.
Yoga-Übungen wirken auch als Vorsorge: Sie verhelfen Patienten zu einer besseren Körperhaltung im Alltag. Die Folge: Sie bekommen weniger oft Rückenschmerzen.
Laut den Studien verstärkten zwar die Yoga-Übungen etwa bei jedem zehnten Patienten die Schmerzen. Das war aber auch bei anderen Behandlungen der Fall, etwa bei Stretching. Laut Rosmarie Herczog, Yoga-Lehrerin aus Liestal BL, können gewöhnliche Yoga-Übungen tatsächlich Rückenbeschwerden verschlimmern. Sie empfiehlt Patienten deshalb spezielle Rücken-Yoga-Kurse: «Dort sind die Übungen entsprechend abgestimmt.»
Wichtig ist auch, dass der Lehrer gut ausgebildet ist. Das Spektrum ist riesig: Einige Fitnesstrainer geben schon nach einer Schnellbleiche von wenigen Tagen Yogakurse. Die beiden grossen Verbände in der Schweiz, der Schweizerische Yoga-Verband und die Schweizerische Yoga-Gesellschaft, setzen dagegen auf mehrjährige, berufsbegleitende Schulen. Dort erhalten die Teilnehmer auch ein medizinisches Grundwissen. Ein Diplom von diesen Verbänden ist ein Hinweis auf eine gute Qualität des Lehrers.
Ratgeber: 100 Medizin-Mythen
Klar und verständlich gibt der neue Ratgeber des Gesundheitstipp Antworten auf 100 oft gestellte Fragen aus der Medizin. Er stützt sich auf die Berichte von Medizin-transparent.at, einer Info-Plattform der Forschergruppe Cochrane Collaboration.
Aus dem Inhalt:
- Ist das Glas Rotwein pro Tag wirklich gesund?
- Welches Mittel hilft gegen Cellulite?
- Schützt Aspirin vor Krebs?
- Hilft Augentraining gegen Kurzsichtigkeit?
- Welche Rolle spielt Aluminium beim Entstehen von Alzheimer und Brustkrebs?
- Kann Zimt den Blutzucker und das Cholesterin senken?
- Helfen Omega-Fettsäuren Kindern mit ADHS?
- Verlängern Vitaminpräparate das Leben?
- Kann Akupunktur Kopfschmerzen vorbeugen?
- Ist der Nutzen der Darmspiegelung belegt?
- Hilft Lichttherapie gegen Depressionen?
- Was lindert Arthrose?
- Senkt es das Herzrisiko, wenn man weniger Salz isst?
- Hilft Krebskranken eine Misteltherapie?
- Kann der Konsum von Zucker Diabetes auslösen?
Sie können den Ratgeber bestellen unter: www.gesundheitstipp.ch