Medikamente gegen Ängste und Unruhe haben oft viele Nebenwirkungen und machen schnell abhängig. Jetzt gibt es eine sanfte Alternative: Lavendelöl-Extrakt. Das Medikament heisst Laitea. Seit Juni zahlen es die Krankenkassen. Eine Kapsel enthält 80 Milligramm Lavendelöl. Man schluckt jeden Tag eine Kapsel. Apotheker verkaufen auch Lasea, das genau so viel Extrakt enthält. Die Kassen zahlen dieses Produkt aber nicht.
Der Heilpflanzenexperte Martin Koradi aus Winterthur ZH sagt: «Bei leichten Formen von Ängstlichkeit und Unruhe sind Lavendelölkapseln als Alternative sehr interessant.» Die Zeitschrift «Pharma-Kritik» gab in ihrer letzten Ausgabe eine Übersicht über die Forschung. So verglich eine deutsche Studie mit über 500 Patienten, die an Angststörungen litten, Lavendelöl mit dem Antidepressivum Deroxat. Resultat: Das pflanzliche Mittel wirkte etwas besser. Beim Absetzen des Mittels hatten die Patienten hingegen keine Probleme.
In einer weiteren Studie mit 315 Teilnehmern schnitt Laitea weit besser ab als ein Scheinmedikament: Die Patienten mit Ängsten und Depressionen hatten das Mittel zehn Wochen lang eingenommen. Nachher ging es ihnen besser.
Auch ein Lavendelöl-Bad entspannt
Zu den Nebenwirkungen von Lavendelölkapseln gehören Aufstossen und Übelkeit. Auch allergische Reaktionen mit Hautausschlag und Juckreiz sind möglich. Kapseln sind deswegen nicht immer die beste Wahl. «Wer nur gelegentlich nervös ist, muss keine Kapseln schlucken», sagt Martin Koradi. Oft hilft bereits ein Bad: «Lavendelöl beruhigt auch, wenn man darin badet.» Für ein Vollbad mischt man acht bis zehn Tropfen Lavendelöl mit etwas Kaffeerahm oder Vollmilch und gibt es ins Badewasser. Oder man mischt ein paar Tropfen Lavendelöl mit Mandelöl und reibt sich damit ein. Auch ein Stoffsäckchen mit Lavendelblüten unter dem Kopfkissen hilft beim Einschlafen.
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