Wer in Apotheken nach sanften Mitteln gegen Heuschnupfen fragt, bekommt meist fertige Mixturen, zum Beispiel die Tropfen Herballerg, die Tabletten Rhinallergy oder Globuli Heuschnupfen Nr. 1 der Firma Similasan. Sie enthalten ein Sammelsurium von Stoffen. Das Similasan-Produkt etwa enthält gleich vier homöopathische Mittel.
Experten sehen das kritisch. Der Arzt und Homöopath Peter Respondek aus Emmenbrücke LU sagt: «Die Hersteller setzen darauf, dass einer der Inhaltsstoffe zufällig wirkt.» Heuschnupfen behandle man aber am besten gezielt mit einem Einzelmittel. Der Grund: «Man muss die Beschwerden des Patienten genau beobachten und zum Beispiel darauf achten, wann sie bessern oder schlimmer werden.» So finde man das Mittel, das am besten zum Patienten passt.
Beschwerden genau beobachten
Dafür muss man nicht unbedingt zum Arzt: Man kann die Chügeli auch selber ausprobieren. Der Nutzen homöopathischer Mittel ist zwar nicht bewiesen. Erfahrungen von Patienten zeigen aber, dass sie helfen können. Der Gesundheitstipp hat mit der Ärztin und Homöopathin Stephanie Wolff ein Merkblatt mit den wichtigsten Mitteln zusammengestellt (siehe Hinweis). «Zuerst sollte man die Beschwerden einige Tage lang genau beobachten», rät Wolff. Nahezu alle Patienten hätten Schnupfen und tränende Augen. Doch wie fühlen sich diese Beschwerden genau an: Ist die Nase verstopft, das Sekret zäh, und sind die Schleimhäute trocken? Dann könnte man die Globuli Luffa operculata ausprobieren. Es ist aus Kürbis hergestellt.
Bei anderen Patienten sind die Beschwerden an den Augen am stärksten. Man sollte darauf achten, ob die Tränenflüssigkeit eher brennt oder mild ist. Sind die Tränen mild und hat man zusätzlich ein scharfes Nasensekret, das die Haut unter der Nase wund macht, könnte Allium cepa aus Zwiebeln helfen.
Es ist zudem wichtig, zu beobachten, wann der Heuschnupfen besser oder schlechter wird. Experten sprechen von Modalitäten. Beispiel: Wer oft niesen muss – besonders bei Kälte, aber bei Wärme bessert es – wählt Nux vomica. Es enthält die Verdünnung eines Extrakts aus der Brechnuss.
Alle Mittel sollte man in der Potenz C30 ausprobieren. Es gibt sie in spezialisierten Drogerien und Apotheken. Sie kosten 10 bis 15 Franken. Man legt einmal am Tag fünf bis zehn Globuli in den Mund und lässt sie zergehen. Stephanie Wolff: «Wenn das Mittel passt, verschwinden die Beschwerden schon nach wenigen Gaben, manchmal sogar für die ganze Pollensaison.» Bessern sich die Beschwerden nach drei bis fünf Tagen nicht, sollte man ein anderes Mittel suchen.
Similasan schreibt, Kombinationsmittel seien ideal für die Behandlung zu Hause. Um ein passendes Einzelmittel zu finden, seien genaue Analysen nötig. Dies sei in Apotheken und Drogerien oft nicht möglich. Herbamed, Herstellerin von Herballerg, sagt, Wirkstoffe vertrage man im Komplex besser.
Gratis-Merkblatt: «Homöopathie bei Heuschnupfen»
Das Merkblatt lässt sich hier herunterladen.
Oder zu bestellen bei: Gesundheitstipp, «Homöopathie bei Heuschnupfen», Postfach, 8024 Zürich