Verträgt sich Ginkgo mit meinen Medikamenten?
«Ich nehme den Blutverdünner Pradaxa, ein Medikament gegen zu viel Magensäure, sowie verschiedene pflanzliche Mittel, unter anderem das Ginkgo-Präparat Tebokan. Vertragen sich diese Medikamente?»
Nein. Tebokan sollten Sie nicht mit einem Blutverdünner kombinieren. Denn dadurch erhöht sich das Risiko für Blutungen. Diese können sehr gefährlich sein, zum Beispiel im Magen oder Gehirn. (wo)
Macht mich das Blutdruckmittel so müde?
«Vor kurzem hat mir der Arzt ein neues Medikament gegen Bluthochdruck verschrieben: Sevikar HCT. Seither bin ich dauernd müde und mag nicht einmal mehr Ski fahren. Kommt das von den Pillen?»
Das ist gut möglich. Müdigkeit ist eine häufige Nebenwirkung von Sevikar HCT. Das Blutdruckmittel enthält eine Kombination von drei Wirkstoffen. Zwei davon machen müde. Fragen Sie Ihren Hausarzt nach einem anderen Blutdruckmittel. Es gibt viele verschiedene Wirkstoffe. Manchmal dauert es eine Weile, bis man eine Kombination gefunden hat, die genügend wirkt und gut verträglich ist. (wo)
Ist Madopar über lange Zeit schädlich?
«Gegen meine Parkinson-Krankheit bekomme ich das Medikament Madopar. Nun habe ich im Gesundheitstipp gelesen, dass es bei längerem Gebrauch die Beschwerden verstärkt. Stimmt das?»
Dieser Hinweis bezog sich nur auf das Restless-Legs- Syndrom, bei dem man Madopar ebenfalls einsetzt. Bei der Parkinson-Krankheit kann eine langjährige Einnahme von Madopar jedoch zu Schwankungen bei der Wirksamkeit führen: Das Medikament wirkt dann manchmal plötzlich nicht mehr gleich stark oder gleich lang wie bisher. (wo)
Welche Nebenwirkungen hat Prolia?
«Da ich jahrelang Kortison gegen mein Rheuma nehmen musste, habe ich nun starke Osteoporose. Fünf Jahre lang bekam ich deshalb Bonviva. Jetzt rät der Arzt zu Prolia. Mit welchen unerwünschten Folgen muss ich bei diesem Mittel rechnen?»
Prolia hat eine ganze Reihe von Nebenwirkungen. Oft verursacht es Infekte der Blase und der Atemwege. Patienten leiden auch häufig an Schmerzen in Armen und Beinen, an Hautausschlägen, Verdauungsproblemen oder an einer getrübten Augenlinse. Wie andere Osteoporosemittel kann auch Prolia in seltenen Fällen dazu führen, dass der Kieferknochen abstirbt. Der Nutzen des Medikaments ist hingegen nicht so gross. Viele Fachleute raten deshalb von diesem Medikament ab. (wa)
Wie schnell kann ich Xanax absetzen?
«Ich leide unter Ängsten und muss deshalb Xanax schlucken. Doch damit habe ich weiterhin häufig Angst und kann nicht schlafen. Morgens ist mir jeweils übel und ich mag nicht mehr essen. Ich will Xanax nicht mehr nehmen. Wie komme ich davon weg?»
Xanax ist ein Beruhigungsmittel und macht schnell abhängig. Man sollte es langsam und schrittweise absetzen. Wenn Sie davon loskommen möchten, brauchen Sie auf jeden Fall die Begleitung durch eine Fachperson. Suchen Sie eine Psychiaterin, die auf Angststörungen spezialisiert ist. Neben einer Psychotherapie kann sie Ihnen bei Bedarf auch Medikamente gegen Ängste und Schlafstörungen verschreiben, die nicht abhängig machen. (wo)
Hilft Cannabis gegen den grünen Star?
«Ich habe grünen Star, vertrage aber die Tropfen dagegen überhaupt nicht. Nun habe ich gehört, dass Cannabis helfen könne. Stimmt das und wo bekommt man solche Präparate in der Schweiz?»
Cannabis kann tatsächlich den Augendruck senken und damit das Fortschreiten des grünen Stars bremsen. In der Schweiz ist allerdings eine Bewilligung vom Bundesamt für Gesundheit nötig, damit ein Arzt Ihnen Cannabis als Medizin verschreiben kann. Informationen dazu finden Sie unter www.panakeia.ch/Dronabinol/Cannabis.
Ich rate Ihnen jedoch, vorher noch andere Augentropfen auszuprobieren. Es gibt viele verschiedene Wirkstoffe. (wa)
Kommt der Hautausschlag von Esidrex?
«Da mein bisheriges Blutdruckmittel Hygroton nicht mehr erhältlich ist, musste ich auf Esidrex wechseln. Doch jetzt habe ich einen Hautausschlag bekommen. Ist Esidrex die Ursache?»
Ja. Das kommt bei diesem Medikament gegen Bluthochdruck häufig vor. Eine Alternative wären zum Beispiel Mittel mit den Wirkstoffen Furosemid oder Torasemid. Besprechen Sie mit dem Hausarzt, welches Medikament für Sie geeignet wäre. (wa)
Ist Solaraze-Gel bei Hautkrebs unbedenklich?
«Ich habe aktinische Keratose, eine Vorstufe von Hautkrebs. Der Arzt hat mir deshalb Solaraze-Gel verschrieben. Ist das unbedenklich?»
Das Gel ist im Allgemeinen gut verträglich. Es enthält den Wirkstoff Diclofenac, der auch in Rheumamitteln vorkommt. Wenn man Solaraze nur auf kleinen Hautpartien anwendet, wie bei Ihnen, kommt es nur selten zu Nebenwirkungen im ganzen Körper. Am häufigsten gibt es Reaktionen auf der Haut – zum Beispiel Ekzeme und Juckreiz.
Die Therapie mit Solaraze braucht jedoch Geduld. Man muss das Gel zwei bis drei Monate lang zweimal täglich auftragen. Während dieser Zeit müssen Sie die betroffenen Stellen sehr gut vor Sonnenstrahlen schützen. (wa)
Löst Arthrosemittel das Bauchweh aus?
«Ich habe starke Arthrose in der Schulter. Bisher nahm ich nur vor dem Schlafen eine Tablette Dafalgan gegen die Schmerzen. Seit zwei Wochen verwende ich zusätzlich Ecofenac. Seither habe ich Bauchweh und Durchfall. Ist Ecofenac der Grund?»
Ja, sehr wahrscheinlich. Ecofenac bekämpft bei Rheumakrankheiten die Schmerzen und Entzündungen. Das Medikament kann jedoch den Magen angreifen und zu Bauchweh und Durchfall führen. Ich rate Ihnen, das Medikament wieder abzusetzen. Nehmen Sie stattdessen bei Bedarf noch eine oder zwei weitere Tabletten Dafalgan. Das Mittel ist besser verträglich als Ecofenac. Auch Wärmesalben helfen oft. (wo)
Rufen Sie an!
Fragen zu Medikamenten
Medikamente können nicht nur heilen und lindern – oft lösen sie Nebenwirkungen aus.
Sind Sie unsicher, ob Ihr Medikament das richtige für Sie ist? Welches ist das beste Mittel gegen Ihre Beschwerden? Gibt es natürliche Alternativen? Sind die einzelnen Medikamente miteinander gut verträglich?
Am Beratungstelefon können Leserinnen und Leser zu allen Medikamenten und Therapien Fragen stellen – jeden Monat an zwei Tagen.
Beratungszeiten:
- Montag, 23. Februar: 9 bis 13 Uhr
- Dienstag, 24. Februar: 15 bis 19 Uhr
Bitte nehmen Sie alle verwendeten Medikamente mit ans Telefon. So können die Gesundheitstipp-Ärztinnen Sie besser beraten.