Kann ich zurück zum alten Blutdruckmittel?
«Zehn Jahre lang nahm ich Co-Epril gegen meinen hohen Blutdruck. Ich vertrug die Tabletten gut. Als ich kürzlich
im Spital war, gaben mir die Ärzte stattdessen Cosaar, weil ich einen Reizhusten hatte. Darf ich jetzt wieder Co-Epril nehmen?»
Ja. Zwar kann einer der Wirkstoffe von Co-Epril Reizhusten verursachen. Doch Sie vertrugen das Blutdruckmittel bisher ja gut. Wahrscheinlich war eine Erkältung der Grund für den Husten. Deshalb spricht nichts dagegen, dass Sie wieder Co-Epril nehmen. Bevor Sie dies tun, sollten Sie den Hausarzt über den Wechsel informieren.
Vertragen sich die Pillen mit Magnesium?
«Ich nehme täglich einen Betablocker und den Cholesterinsenker Pravastatin. Vertragen sich diese beiden Medikamente mit einem Magnesiumpräparat?»
Ja. Die Kombination ist kein Problem. Ich empfehle Ihnen aber, das Magnesium zu einer anderen Tageszeit als die anderen Medikamente einzunehmen. Denn Magnesium kann die Aufnahme von Medikamenten im Darm stören.
Hat Amiodaron die Schilddrüse geschädigt?
«Mein Mann muss wegen Vorhofflimmern Amiodaron nehmen. Jetzt ist ihm ständig kalt, er ist müde und hat einen tiefen Puls. Ich vermute, dass etwas mit der Schilddrüse nicht stimmt. Könnte Amiodaron die Ursache sein?»
Das ist gut möglich. Amiodaron kann dazu führen, dass die Schilddrüse zu stark oder zu schwach funktioniert. Die Beschwerden Ihres Mannes deuten darauf hin, dass die Schilddrüse zu wenig funktioniert. Er sollte beim Hausarzt möglichst bald einen Bluttest machen lassen, um das abzuklären. Wenn man Amiodaron absetzt, erholt sich die Schilddrüse meistens wieder, wenn auch nur langsam.
Muss ich zum Vorbeugen Crestor nehmen?
«Ich liess einen Check-up für Herz und Kreislauf machen. Dabei stellte der Arzt fest, dass ich in der Halsschlagader Ablagerungen habe. Er verschrieb mir deshalb Crestor, obwohl meine Cholesterinwerte gar nicht erhöht waren. Muss ich das Mittel wirklich schlucken?»
Nein. Wenn Ihre Cholesterinwerte in Ordnung sind, dann benötigen Sie keinen Cholesterinsenker wie Crestor. Sinnvoller wäre ein Blutverdünner wie Aspirin Cardio. Das reduziert das Risiko, dass sich in der verengten Halsschlagader ein Blutgerinnsel bildet.
Schädigt das Schilddrüsenmittel die Knochen?
«Meine Schilddrüse funktioniert zu wenig. Deshalb benötige ich seit Jahren das Medikament Euthyrox. Jetzt habe ich gehört, es sei schlecht für die Knochen. Soll ich es absetzen?»
Nein. Wichtig ist nur die richtige Dosis des Medikaments. Euthyrox enthält ein Schilddrüsenhormon, das Ihr Körper benötigt. Ein Übermass dieses Hormons kann jedoch den Abbau der Knochen fördern, insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren. Der Arzt muss deshalb regelmässig Ihre Schilddrüsenwerte kontrollieren. So lässt sich eine Überdosierung des Medikaments und damit ein erhöhtes Risiko für brüchige Knochen vermeiden.
Welche typischen Nebenwirkungen hat Gabapentin?
«Gegen meine Nervenschmerzen nehme ich seit fünf Jahren das Medikament Gabapentin. Mit welchen Folgen muss ich langfristig rechnen?»
Gabapentin ruft oft Nebenwirkungen hervor: Schwindel, Schläfrigkeit, geschwollene Beine oder Knöchel, Kopfweh sowie Probleme mit der Verdauung. Bei älteren Patienten muss man die Dosis des Medikaments oft verringern – vor allem wenn die Nieren nicht mehr so gut arbeiten.
Kommt mein Diabetes vom Cholesterinsenker?
«Vor drei Jahren hatte ich leicht erhöhte Cholesterinwerte. Der Arzt verschrieb mir deshalb Crestor. Ein Jahr später stellte er bei mir einen Diabetes Typ 2 fest. Kann es sein, dass der Cholesterinsenker ihn ausgelöst hat?»
Ja, das ist möglich. Sie sind schlank und sportlich. Da ist es eher ungewöhnlich, dass Sie einen Diabetes Typ 2 entwickeln. Crestor kann die Blutzuckerwerte verschlechtern und erhöht das Risiko für einen Diabetes. Ich rate Ihnen, Crestor abzusetzen. Besprechen Sie nochmals mit dem Arzt, weshalb er Ihnen das Medikament verschrieben hat. Leicht erhöhte Cholesterinwerte allein sind dafür noch kein Grund. Nur wenn das Risiko für einen Herzinfarkt insgesamt deutlich erhöht ist, ist ein Cholesterinsenker sinnvoll.
Soll ich weiterhin Forxiga gegen Diabetes nehmen?
«Ich habe Diabetes Typ 2. Bis vor kurzem war es sehr schwierig, den Blutzucker in den Griff zu bekommen. Jetzt nehme ich Velmetia, Forxiga sowie zwei Insuline, und die Werte sind besser. Doch Forxiga steht in der Kritik. Soll ich das Medikament dennoch weiterhin nehmen?»
Ja. In so speziellen Fällen wie bei Ihnen kann es sinnvoll sein, das neue Medikament Forxiga zu nehmen. Denn es senkt den Blutzucker auf eine andere Art als Insuline oder die bisherigen Diabetesmittel. Wenn Sie mit dieser Kombination den Blutzucker im Griff haben, sollten Sie daran nichts ändern.
Vorhofflimmern: Kann ich Multaq absetzen?
«Wegen Vorhofflimmern hat mir der Arzt das Medikament Multaq verschrieben. Doch seither habe ich Magenprobleme, Leberschmerzen und keinen Appetit mehr. Mit dem vorherigen Medikament Beloc Zok ging es mir besser. Kann ich Multaq einfach absetzen?»
Nein. Sie sollten nicht selber mit Medikamenten experimentieren. Gehen Sie noch einmal zu Ihrem Hausarzt und erklären Sie ihm deutlich, wie stark Sie unter den Nebenwirkungen des neuen Mittels leiden. Zudem sollte Ihr Arzt die Leberwerte überprüfen. Denn Multaq kann in seltenen Fällen die Leber schädigen.
Löst Remeron den Schwindel aus?
«Seit vier Tagen nehme ich das Depressionsmedikament Remeron, um besser einschlafen zu können. Das funktioniert bestens. Doch jetzt ist mir jeweils am Nachmittag schwindlig. Kommt das von Remeron?»
Das kann gut sein. Schwindel ist eine häufige Nebenwirkung von Remeron. Zudem bleibt der Wirkstoff des Mittels recht lange im Körper. In Ihrem Fall wäre vielleicht ein Medikament mit dem Schlafhormon Melatonin besser geeignet. Ihr Arzt kann Ihnen dies verschreiben.