Muss ich noch immer Xarelto nehmen?
«Der Arzt verschrieb mir drei Blutdrucksenker sowie den Blutverdünner Xarelto, weil ich Vorhofflimmern hatte. Doch unterdessen habe ich dieses durch einen Eingriff behandeln lassen. Ich mache mir Sorgen wegen der Nebenwirkungen von Xarelto. Muss ich es jetzt noch nehmen?»
Es ist gut möglich, dass Sie darauf verzichten können. Fragen Sie noch einmal bei Ihrem Arzt nach, warum er das Mittel weiterhin verschreibt. Wenn es keinen triftigen Grund gibt, könnte bei Ihnen ein bewährter Blutverdünner wie Aspirin Cardio ausreichen.
Daonil durch mehr Metformin ersetzen?
«Bisher nahm ich täglich zwei Tabletten Metformin und jeden Morgen noch eine halbe Tablette Daonil gegen meinen Diabetes. Doch damit hatte ich vormittags immer wieder Unterzuckerungen. Deshalb hat mein Arzt das Daonil durch eine dritte Tablette Metformin ersetzt. Ist das richtig?»
Ja. Das Medikament Daonil hat die Unterzuckerungen ausgelöst. Es gehört zu einer Gruppe von Diabetesmitteln, die öfters dazu führt. Wenn Sie Metformin in Magen und Darm gut vertragen, spricht nichts dagegen, die tägliche Dosis zu erhöhen.
Welche meiner Pillen verursacht Blähungen?
«Ich nehme jeden Abend drei Medikamente: den Cholesterinsenker Atorvastatin, Valsartan gegen hohen Blutdruck und Duodart für die Prostata. Ich leide danach oft an Blähungen. Welche Pille ist schuld daran?»
Alle drei können Verdauungsprobleme verursachen. Ich empfehle Ihnen, die Medikamente zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen. Und trinken Sie dazu keinen Alkohol. Wenn Sie möchten, können Sie Valsartan und Duodart auch tagsüber einnehmen und nur Atorvastatin am Abend. Falls Sie trotzdem weiterhin und über längere Zeit Beschwerden haben, sollten Sie diese beim Arzt abklären lassen.
Welches Schmerzmittel darf ich nehmen?
«Gegen meine rheumatische Arthritis hat mir der Arzt Leflunomid und ein Kortison-Präparat verschrieben. Nun habe ich das Bein gebrochen – und der Gips hat offene Stellen verursacht. Was kann ich gegen die starken Schmerzen nehmen?»
Am besten verträglich ist ein Medikament mit dem Wirkstoff Paracetamol. Sie können davon täglich bis zu 4 Gramm nehmen. Wenn das allein zu wenig nützt, wechseln Sie jeweils mit einer Tablette Irfen 400 ab. Das bekämpft zusätzlich die Entzündung.
Soll der Arzt mehr als Lithiumspiegel kontrollieren?
«Ich muss Tabletten mit Lithium nehmen. Der Arzt kontrolliert jeweils den Lithiumspiegel im Blut. Sollte man noch andere Werte prüfen?»
Ja. Neben der Menge an Lithium im Blut sollte er prüfen, ob Schilddrüse und Nieren gut funktionieren. Zudem ist die Kontrolle des Blutbilds und der Mineralstoffwerte nötig. Denn Lithium kann diese Werte verschlechtern. Zudem ist es schon in leicht erhöhten Mengen giftig.
Augenkrankheit: Hat das Kalzium sie ausgelöst?
«Seit vielen Jahren nehme ich für die Knochen ein Präparat mit 1200 Milligramm Kalzium sowie Vitamin D. Nun habe ich die Augenkrankheit Makuladegeneration. Ist das Kalzium die Ursache?»
Das ist möglich. Eine neue Untersuchung hat gezeigt, dass Präparate mit grösseren Mengen Kalzium das Risiko für diese Augenkrankheit erhöhen können. (siehe Gesundheitstipp 5/ 2015) Ich rate Ihnen zu einem Mittel, das höchstens halb so viel Kalzium enthält. Wenn Sie reichlich Kalzium mit dem Essen zu sich nehmen, genügt auch ein Mittel mit Vitamin D allein.
Schwindel: Kann ich Betaserc jahrelang nehmen?
«Seit sieben Jahren leide ich an Schwindel. Der Grund ist die Menière-Krankheit. Ich nehme dagegen Betaserc. Kann ich das Medikament problemlos über so lange Zeit nehmen?»
Ja. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Betaserc Langzeitschäden verursacht. Der Wirkstoff des Medikaments ähnelt dem Botenstoff Histamin, den der Körper selber produziert. Wenn Sie das Mittel gut vertragen, spricht nichts dagegen, dass sie es über lange Zeit einnehmen.
Was hilft gegen meine Schlafprobleme?
«Wegen eines Infekts musste ich Antibiotika nehmen. Davon bekam ich Bauchweh und konnte nicht mehr gut schlafen. Leider sind die Schlafprobleme jetzt geblieben. Der Arzt verschrieb mir das Beruhigungsmittel Risperdal. Ich möchte das aber wegen der vielen Nebenwirkungen nicht nehmen. Was kann ich tun?»
Versuchen Sie es mit pflanzlichen Mitteln, die den Schlaf unterstützen. Dazu gehören Baldrian, Hopfen, Passionsblume und Melisse. Es kann gut sein, dass Sie auch ohne Medikamente wieder zu einem erholsamen Schlaf finden. Denn bei Ihnen hatten die Schlafprobleme ja einen konkreten Grund: Sie sind wegen des Bauchwehs aus Ihrem gewohnten Rhythmus gefallen. Medikamente gegen psychische Krankheiten wie Risperdal brauchen Sie deswegen sicher nicht.
Wieso bin ich tagsüber immer so müde?
«Ich bin den ganzen Tag über so müde, dass ich zwischendurch immer wieder ein Schläfchen brauche. Abends gehe ich um halb neun zu Bett. Um halb drei bin ich aber hellwach und kann erst wieder einschlafen, wenn ich eine Tablette Temesta genommen habe. Woher kommt diese seltsame Müdigkeit?»
Die Ursache ist wahrscheinlich das Schlafmittel Temesta, das Sie so spät in der Nacht nehmen. Dann wirkt es noch bis in den folgenden Tag hinein und macht Sie schläfrig. Sie sollten Ihre Schlafgewohnheiten ändern: Gehen Sie möglichst spät zu Bett. Ältere Menschen brauchen nachts oft nicht mehr als sechs Stunden Schlaf.
Wenn es nicht ohne Schlafmittel geht: Nehmen Sie es nie nach Mitternacht. Zudem wäre ein pflanzliches Mittel besser verträglich als Temesta.
Heiser wegen Asthmamitteln: Was tun?
«Gegen mein Asthma verwende ich den Spray Seretide. Doch davon bin ich heiser und habe eine belegte Stimme. Was kann ich tun?»
Spülen Sie jeweils sofort den Mund gut mit Wasser aus, nachdem Sie den Seretide-Spray angewendet haben. Zudem können Sie mit einer Kochsalzlösung inhalieren. Machen Sie das jeweils eine halbe Stunde später.
Zum Inhalieren gibt es in der Apotheke einfache Geräte mit einer Maske. Sie können aber auch über einer Schüssel mit heisser Kochsalzlösung den Dampf einatmen.
Wenn die Beschwerden dennoch nicht bessern, sollten Sie zum Arzt, um die Ursache der Heiserkeit abzuklären.