Hautausschlag wegen Carsol: Was tun?
«Ich habe starke Nervenschmerzen an der Zunge. Die Ursache ist eine Trigeminus-Neuralgie. Ich nehme seit Jahren das Medikament Carsol. Doch seit einiger Zeit bekomme ich davon Hautausschläge, die jucken. Was kann ich tun?»
Fürs Erste können Sie ein Allergiemittel mit dem Wirkstoff Cetirizin ausprobieren. Es kann den Hautausschlag vielleicht etwas mildern. Längerfristig sollten Sie aber die Therapie Ihrer Trigeminus-Neuralgie mit einem Spezialisten neu besprechen. Es gibt verschiedene Medikamente und chirurgische Eingriffe, die die Schmerzen bessern können. Wenn das für Sie nicht in Frage kommt, könnte Ihnen auch eine Praxis für ganzheitliche Schmerztherapie helfen. (wo)
Muss ich Prolia weiterhin nehmen?
«Ich habe starke Osteoporose. Zehn Jahre lang bekam ich dagegen Bonviva und seit zwei Jahren Prolia. Doch jetzt stirbt deswegen mein Kieferknochen ab. Der Kieferchirurg rät, Prolia sofort abzusetzen. Doch mein Hausarzt besteht auf dem Medikament. Muss ich es wirklich weiterhin nehmen?»
Nein, auf keinen Fall. Sowohl Bonviva als auch Prolia können solche Kiefernekrosen verursachen. Zudem nützt Ihnen das Medikament nach so langer Therapie wahrscheinlich sowieso nichts mehr gegen die brüchigen Knochen. Schon Bonviva hätte der Arzt Ihnen nicht länger als etwa fünf Jahre verschreiben sollen. Nach dieser Zeit wiegt der Nutzen die Nebenwirkungen nicht mehr auf. Erkundigen Sie sich bei einem Spezialisten für Osteoporose, ob bei Ihnen eine andere Therapie in Frage kommt. (wa)
Rheuma: Pflanzliche Mittel zum Kortison?
«Ich leide an Polyarthritis und an einer chronischen Entzündung des Darms. Dagegen muss ich täglich eine geringe Dosis Kortison nehmen. Zusätzlich verwende ich ein Weihrauchpräparat und das homöopathische Mittel Vermiculite D6. Vertragen sich die Mittel?
Ja. Die Mittel vertragen sich gut, und Sie haben die Beschwerden damit im Griff. Das Vermiculite D6 sollten Sie aber nicht ständig einnehmen. Man macht damit jeweils eine Kur von 4 bis 6 Wochen und dann eine Pause. Erst wenn die Beschwerden wieder stärker werden, sollten Sie eine weitere Kur machen. (wo)
Schizophrenie: Wie setze ich Seroquel ab?
«Ich nehme seit Jahren Seroquel gegen Schizophrenie. Anfangs waren es 150 Milligramm täglich. Vor ein paar Monaten reduzierte ich die Dosis und versuchte alternative Methoden. Doch dann konnte ich nicht mehr schlafen. Ich möchte das Mittel nun absetzen. Wie gehe ich vor?»
Für das Absetzen des Medikaments brauchen Sie viel Zeit und eine gute Beratung von einem Facharzt. Die Schlaflosigkeit kann ein Auslöser oder ein Anzeichen für einen neuen Schub der Schizophrenie sein. Und diesen will man ja vermeiden. Nehmen Sie deshalb die tiefste wirksame Dosis Seroquel weiterhin regelmässig ein. Zusätzlich können Sie verschiedene Mittel aus der Naturheilkunde probieren, wie zum Beispiel Calmedoron-Tropfen. Wie diese wirken, ist bei Patienten aber sehr unterschiedlich. Es braucht oft viel Geduld, bis man das richtige gefunden hat. Erst dann können Sie Seroquel absetzen. (wo)
Blutdruckmittel: Huste ich wegen der Medikamente?
«Gegen hohen Blutdruck verwende ich Valsartan und Enatec. Zudem nehme ich Aspirin Cardio und einen Cholesterinsenker. Ich habe dauernd Husten und eine verstopfte Nase. Kommt das von den Pillen?»
Das ist gut möglich. Das Blutdruckmittel Enatec führt sehr häufig zu Husten. Rund jeder fünfte Patient ist davon betroffen. Auch Valsartan kann gelegentlich Husten verursachen. Die verstopfte Nase ist nur selten eine Nebenwirkung von Aspirin Cardio. Sie kann zum Beispiel auch die Folge einer Allergie sein. Wenn Sie unter den Nebenwirkungen stark leiden, sollten Sie Ihren Arzt nach einem anderen Medikament gegen hohen Blutdruck fragen. (wa)
Kann ich Voltaren gegen Arthrose nehmen?
«Ich habe hohen Blutdruck und Vorhofflimmern. Zudem schmerzt mich das Knie nach dem Joggen wegen Arthrose. Kann ich dagegen Voltaren-Tabletten nehmen?»
Besser nicht. Voltaren-Tabletten können das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen. Da Sie bereits Herzprobleme haben, sollten Sie auf das Medikament verzichten. Ich rate Ihnen, stattdessen eine Rheumasalbe zu verwenden. Auch bei sportlichen Aktivitäten sollten Sie das Knie mehr schonen: Ich empfehle Ihnen Nordic Walking statt Joggen. Das belastet das Knie weniger. (wo)
Wieso habe ich den Diabetes nicht mehr im Griff?
«Ich habe Diabetes Typ 2 und muss Insulin spritzen. Zudem habe ich hohen Blutdruck. Der Arzt verschrieb mir dagegen das Medikament Rasilamlo HCT. Seitdem ich die Tabletten nehme, kann ich meinen Blutzucker kaum noch kontrollieren. Wieso?»
Die Ursache Ihres Problems ist das Blutdruckmittel. Es ist eine Kombination von drei Wirkstoffen. Problematisch für Sie ist wahrscheinlich der Wirkstoff Hydrochlorothiazid (abgekürzt HCT). Dieser senkt den Blutdruck, indem der Körper mehr Wasser ausscheidet. Doch der Wirkstoff kann auch die Blutzuckerwerte verschlechtern. Für Patienten mit Diabetes sind solche Blutdruckmittel deshalb oft nicht geeignet. (wo)
Blutdruck senken: Gibts Alternativen zu den Tabletten?
«Vor einem Jahr hatte ich einen Hirnschlag. Der Arzt verschrieb mir Medikamente gegen hohen Blutdruck und erhöhtes Cholesterin sowie einen Blutverdünner. Doch ich vertrage alle nicht. Gibts etwas aus der Alternativmedizin?»
Nein. Sie haben mit Ihren gesundheitlichen Beschwerden ein grosses Risiko für einen zweiten Hirnschlag. Deshalb genügen pflanzliche Mittel keinesfalls, um vorzubeugen. Sie sollten unbedingt weiterhin Medikamente nehmen.
Am besten gehen Sie zu einem Spezialisten. Er kann mit Ihnen zusammen eine Kombination von Blutdruckmitteln, Cholesterinsenker und Blutverdünner suchen, die Sie besser vertragen. (wo)
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