Viele Medikamente verursachen bei Hitze Probleme. Das Robert-Koch-Institut in Berlin stellte vor kurzem in einem Bericht fest: «Hitze kann bei zahlreichen Medikamenten teils schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen.» Einige Beispiele: Blutdruckmittel wie die ACE-Hemmer Coversum und Zestril bewirken, dass man weniger Durst hat. Das ist an Hitzetagen gefährlich.
Ärzte verschreiben Mittel wie Detrusitol und Kentera bei einer Reizblase. Diese führen dazu, dass man man weniger schwitzt. Dadurch kann der Körper seine Temperatur schlechter regulieren. Andere Mittel bewirken das Gegenteil: Entwässerungstabletten wie Fludex und Lasix etwa führen dazu, dass der Körper zusätzlich Wasser ausscheidet. Damit steigt das Risiko, dass der Körper austrocknet. Im schlimmsten Fall versagen die Nieren. Ein neues Gesundheitstipp-Merkblatt zeigt, bei welchen Medikamenten im Sommer Vorsicht geboten ist.
Laut Etzel Gysling, Herausgeber der Fachzeitschrift «Pharma-Kritik», sind vor allem Patienten mit Herzkrankheiten, Nieren- und Harnwegsproblemen oder psychischen Krankheiten betroffen. Er sagt: «Vielen Leuten ist nicht bewusst, dass sie zu wenig trinken.» Es sei daher wichtig, dass auch die Angehörigen oder Spitex-Angestellte darauf hinweisen würden.
Fachleute raten, pro Tag eineinhalb bis zwei Liter Wasser zu trinken. Ist es sehr warm, darf es etwas mehr sein. Bei Hitze sollte man auch dann trinken, wenn man keinen Durst hat. Ist die Farbe des Urins hellgelb, hat man genug getrunken. Ist er dunkler, sollte man mehr trinken.
Gut zu wissen: Hitze kann die Wirkung einiger Medikamente verstärkern. Bei Leuten zum Beispiel, die Blutdrucksenker nehmen, besteht die Gefahr, dass der Blutdruck zu stark sinkt.
Servier, Hersteller von Fludex und Coversum, schreibt, dass Betroffene bei Nebenwirkungen ihren Arzt kontaktieren sollten. Sanofi verweist bei Lasix auf den Beipackzettel.
Merkblatt «Hitze und Medikamente»
Das Merkblatt können Sie hier herunterladen.