Eisenmangel: Brauche ich eine Infusion?
«Ich habe zu wenig Eisen im Blut und bin immer müde. Eisentabletten halfen nicht. Eine Magen- und Darmspiegelung hat nichts ergeben. Soll ich eine Eiseninfusion machen lassen?»
Ja, das könnte Ihnen helfen. Bei Eisenmangel ist es wichtig, eine mögliche Blutungsquelle auszuschliessen. Daher ist es gut, dass die Ärzte Magen und Darm gespiegelt haben. Mit einer Blutuntersuchung kann man noch feststellen, ob Sie Entzündungen haben oder Gluten nicht vertragen. Das ist ein Klebereiweiss, das in Getreidesorten wie Weizen und Dinkel vorkommt.
Sind diese Vitaminpräparate gut für die Augen?
«Ich bin 74 Jahre alt und gehe regelmässig zur Augenärztin. Nun hat sie mir das Vitaminpräparat ‹Augen plus› aus der Migros empfohlen. Soll ich es nehmen?»
Ja, in Ihrem Alter kann das sinnvoll sein. Dieses Präparat enthält die Vitamine A, C und E sowie Zink und Lutein. Es kann den Verlauf verschiedener Altersleiden der Augen verzögern. Heilen können solche Mittel aber nicht. Raucher sollten das Präparat zudem nicht verwenden.
Parkinson: Darf ich noch Weihrauch schlucken?
«Ich habe starke Beschwerden an der Halswirbelsäule. Deshalb kaufte ich die Naturheilmittel OPC Traubenkernextrakt und Weihrauch H15. Nun habe ich Parkinson bekommen und der Arzt verschrieb mir das Medikament Carbidopa. Kann ich die Naturheil- mittel weiter nehmen?»
Ja, das ist kein Problem. Wenn die Naturheilmittel Ihre Beschwerden aber nicht gebessert haben, gibt es eigentlich keinen Grund, sie auf Dauer einzunehmen. H15 ist teuer und wird von den Krankenkassen nicht erstattet. Informieren Sie Ihren Hausarzt über alle Naturheilmittel, die Sie sich selber kaufen.
Verursacht das Rheumamittel Bauchweh?
«Ich habe Rheuma und nehme das Medikament Leflunomid. Es wirkt sehr gut. Seit ein paar Wochen habe ich aber immer Bauchweh, ein Völlegefühl und Aufstossen. Kommt das vom Leflunomid?»
Ja, das sind die typischen Nebenwirkungen des Medikaments. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie die Dosis reduzieren können. Wenn es Ihnen dann nicht besser geht, kommt nur eine Pause von mindestens zwei Wochen in Frage. Bessern die Beschwerden in diesem Zeitraum nicht, sollten Sie sich untersuchen lassen. Leflunomid bleibt sehr lange im Körper. Bei starken Nebenwirkungen können Medikamente das Ausscheiden von Leflunomid beschleunigen.
Cholesterinsenker besser am Abend nehmen?
«Mein Mann hat seit einem Herzinfarkt zwei Stents. Nun nimmt er am Morgen Aspirin Cardio und den Cholesterinsenker Atorvastatin. Eine Kollegin sagte, am Abend seien die Mittel besser verträglich. Ist das wahr?»
Ja. Atorvastatin sollte Ihr Mann sowieso am Abend einnehmen. So wirkt es in der Nacht am stärksten, wenn der Körper das meiste Cholesterin bildet. Weiterer Vorteil: Mögliche Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen spürt Ihr Mann im Schlaf nicht. Aspirin Cardio wirkt zwar ebenfalls am Abend am besten, Ihr Mann kann es aber problemlos auch am Morgen nehmen.
Osteoporose: Soll ich Prolia absetzen?
«Mein Oberschenkelknochen ist spröde. Deshalb spritzte mir der Arzt drei Mal Prolia. Jeweils zwei Wochen später hatte ich eine Entzündung unter den Zahnkronen. Darum möchte ich mit Prolia aufhören. Ist das gut?»
Vermutlich. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt – möglicherweise brauchen Sie gar keine Behandlung. Sport und ein Vitamin-D-Präparat stärken Ihre Knochen. Die Infektionen an den Zähnen können tatsächlich durch Prolia entstanden sein. (wo)
Kann ich wegen der Medikamente nicht schlafen?
«Seit einem Jahr schlafe ich nicht mehr gut ein und durch. Kann eines meiner Medikamente für den Blutdruck die Ursache sein? Ich nehme Amlodipin, Losartan und Esomep.»
Ja, das kann sein: Beim Blutdrucksenker Losartan sind Schlafstörungen eine häufige Nebenwirkung. Auch die anderen beiden Medikamente können den Schlaf stören. Fragen Sie Ihren Hausarzt, ob Sie ein anderes Blutdruckmittel nehmen können, oder ob ein niedrig dosiertes Antidepressivum wie Trittico oder Remeron gegen die Schlafstörungen sinnvoll wäre.
Sind die Tabletten schuld am Herzklopfen?
«Mein Arzt gab mir Meto-Zerok, Candesartan und Torasemid gegen meine Herzschwäche. Nach Meto- Zerok habe ich immer Herzklopfen. Ist das normal?»
Ja, das ist eine häufige Reaktion auf Meto-Zerok. Solange das nur sehr kurz anhält, ist es nicht gefährlich. Wichtig bei Herzschwäche: Sie sollten das Herz belasten. Treiben Sie regelmässig Sport – natürlich ohne zu übertreiben.
Hoher Blutdruck: Nebenwirkung aufs Zahnfleisch?
«Gegen meinen hohen Blutdruck nehme ich die Medikamente Adalat, Atacand plus und Fludex. Seit einiger Zeit ist mein Zahnfleisch geschwollen. Der Zahnarzt sagt, das komme vom Adalat. Stimmt das?»
Ja, das kann sein: Adalat kann geschwollenes Zahnfleisch verursachen. Adalat gehört zur Gruppe der Kalzium-Antagonisten. Es ist möglich, dass Sie innerhalb dieser Gruppe von Medikamenten einen Stoff besser vertragen. Besprechen Sie mit dem Hausarzt, ob Sie probeweise auf Lomir oder Plendil wechseln können.
Polyneuropathie: Was hilft?
Ich habe seit vier Jahren Polyneuropathie. Der Arzt gab mir zuerst das Medikamente Lyrica und später Adartrel. Beide nützten nichts. Was kann ich noch ausprobieren?
Versuchen Sie Alpha-Liponsäure 600 mg. Weil Adartrel nicht nützte, könnten Sie es eventuell weglassen. Besprechen Sie es aber vorher mit Ihrem Arzt.
Schmerzen: Soll ich die Pflaster weglassen?
«Ich habe starke Schmerzen, die von der Wirbelsäule ausgehen. Schmerztabletten vertrage ich
nicht. Im Moment helfen mir Fentanyl-Pflaster am besten. Sind sie schädlich?»
Schädlich sind die Pflaster nicht. Doch Fentanyl ist ein sehr starkes Schmerzmittel, das abhängig machen und schwere Nebenwirkungen haben kann. In höheren Dosen stört es die Atmung. Lassen Sie sich in eine Spezialsprechstunde für Schmerztherapie überweisen. Dort berät man Sie über mögliche Alternativen.