Die Mumps-Impfung ist für Mädchen nicht nötig. Und Buben brauchen die Röteln-Impfung nicht. Das sagen Experten. Die Masern-Impfung empfehlen sie dagegen für alle Kinder. Bisher gab es einzelne Impfstoffe gegen diese Kinderkrankheiten. Dies ermöglichte es den Eltern, ihre Kinder gemäss den Empfehlungen der Experten impfen zu lassen.
Nun stellt die Herstellerfirma Bavarian Nordic den Verkauf des Masernimpfstoffs Ende Jahr ein. Damit bleibt nur noch die kombinierte Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Das heisst: Bald werden Buben unnötigerweise gegen Röteln geimpft und Mädchen ebenso unnötig gegen Mumps. Das sei ein «klarer Nachteil», sagt Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser.
Auch Impfexperte Martin Hirte sagt: «Der Verlust des Masern-Einzelimpfstoffs ist schmerzlich.» Die Kombi-Impfung habe ausserdem zur Folge, dass Kinder weniger gut vor Mumps geschützt seien. Studien hätten gezeigt, dass die Schutzwirkung bis zum Erwachsenenalter auf unter 70 Prozent sinke, wenn man bereits Babys impft. Damit würden vermehrt Mumpsfälle bei Erwachsenen auftreten.
Mumps soll Risiko von Eierstockkrebs senken
Auch für Mädchen bedeute die Mumps-Impfung einen Nachteil. Wenn sie Mumps durchmachen, erkranken sie später weniger häufig an Eierstockkrebs, so die Vermutung vieler Ärzte. Denn im Lauf einer Mumps-Erkrankung würden sich Antikörper bilden.
Der Impfstoffhersteller Bavarian Nordic nahm zur Kritik der Fachleute nicht Stellung.
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