Annick Jeanmairet (51) aus Genf liebt Gerichte aus Sommerfrüchten. Eines ihrer Lieblingsrezepte ist der Clafoutis: Ein leichter Sommerimbiss mit süssen Kirschen. In Frankreich ist der Clafoutis ein Sommerklassiker. In der Schweiz ist er noch ein Geheimtipp und kaum je auf einer Menükarte zu finden. Jeanmairet sagt: «Clafoutis ist ein Mix aus Flan, Auflauf und Kuchen.»
Ein Clafoutis ist sehr einfach zu backen. Annick Jeanmairet nimmt 500 Gramm Kirschen, entstielt sie und gibt sie in eine Auflaufform. Entsteinen sollte man die Kirschen auf keinen Fall, sagt sie: «Sonst wird der Clafoutis matschig.»
Für den Teig schlägt Jeanmairet drei Eier auf und mischt sie mit Zucker, Mehl und Milch (siehe Rezept). Besonders luftig wird der Auflauf, wenn man zuerst das Eigelb in den Teig gibt, das Eiweiss separat aufschlägt und dann unter den Teig mischt. Mehr brauche es nicht, sagt die Kochbuchautorin, die in der Romandie die Kochsendung «Les Saisons de Pique-Assiette» präsentiert. «In einigen Rezepten verwendet man Rahm, Butter oder viel Zucker. Aber das ist unnötig und macht den Clafoutis nur schwer.» Der Clafoutis soll oben goldfarben und innen fest werden.
Es müssen nicht immer Kirschen sein
Annick Jeanmairet sagt: «Ich serviere dieses Gericht zum Frühstück oder als Dessert.» Im weichen, luftigen Teig sind die Kirschen eingebacken. Einen Clafoutis sollte man langsam essen – um ihn zu geniessen, und auch, damit man alle Kirschsteine ausspucken kann. In einer Plastikbox lässt sich ein Clafoutis zum Picknick mitnehmen.
Ernährungsberaterin Maria Imfeld aus Zürich sagt: «Es ist ein relativ gesundes Dessert, denn es enthält viele Früchte und Eiweiss.» Sie empfiehlt, für den Teig möglichst wenig Zucker, sehr reife Früchte zu verwenden. Der Teig lässt sich mit etwas Vanille aromatisieren. Wer den Weizenkleber Gluten nicht verträgt, nimmt statt Ruchmehl einfach Buchweizenmehl. Maria Imfeld: «Das schmeckt etwas nussiger als Weizenmehl, harmoniert aber gut mit Kirschen.»
Auch viele andere Früchte lassen sich zu einem Clafoutis verarbeiten. Annick Jeanmairet bäckt Clafoutis oft mit Aprikosen. In Frankreich heisst das Gericht dann «Flognarde». Zwetschgen und Mirabellen schmecken ebenfalls sehr gut. Diese Früchte entsteint man vor dem Backen, denn sie verlieren weniger Saft als Kirschen. Auch mit Äpfeln und Birnen gelinge ein guter Clafoutis, sagt die Genferin.
Nicht geeignet sind Früchte wie Himbeeren, Erdbeeren und Nektarinen. Annick Jeanmairet: «Sie zerfallen beim Kochen und lassen den Teig feucht und klebrig werden.»
Das Grundrezept bleibt immer das gleiche. Je nach Geschmack lässt sich ein Clafoutis nebst Vanille mit etwas Zimt, frisch abgeriebener Zitronenschale oder geriebenen Nüssen aromatisieren.
Kirschen-Clafoutis (4 Portionen)
500 g Kirschen
3 Eier
120 g Puderzucker
60 g Ruchmehl
2 dl Milch
etwas Öl
Die Kirschen waschen und entstielen. Eier aufschlagen und zusammen mit Zucker, Mehl und Milch mixen.
Auflaufform mit Öl einpinseln. Kirschen in die Form geben, Guss darüberleeren.
Den Clafoutis im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad rund 45 Minuten backen. Der Auflauf sollte oben goldgelb und innen fest sein. Lauwarm oder kalt servieren.