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14.12.2023
Vor kurzem bekam ich im Büro ein E-Mail aus China. Eine Maggie Chen schrieb mir auf Deutsch, ihre Firma in Peking entwickle gerade ein neues Gerät: das Multifunktions-11-in-1-Gesichtsgerät gegen Falten. Mir war auf den ersten Blick nicht klar, was sie damit meinte. Ganz unten im E-Mail standen zwar Begriffe wie Sprühpistole, Hydradermabrasion, Multipolare RF oder Onontophootik. Aber Maggie legte auch ein Foto bei.
Das Gerät ist ein viereckiger Kasten auf vier Rädern mit einigen Knöpfen. An einem Ständer ist eine kleine Infusionsflasche befestigt. Aus der Oberseite ragt ein galgenähnlicher Aufbau, mit einer Art geöffneter Baggerschaufel am Ende. Vermutlich müsste ich diese Schaufel dann über mein Gesicht halten. Maggie schrieb weiter: «Bitte kontaktieren Sie uns, um einen guten Preis zu erhalten.»
Am Abend zu Hause schaute ich dann ziemlich kritisch in den Spiegel. Klar, ich hatte ein paar Falten um Augen und Mund. Doch nach kurzem Zögern kam ich zum Schluss, mein Gesicht sei eigentlich doch noch kein Fall für eine Sprühpistole oder für eine Hydradermabrasion. Und für eine Infusionsflasche schon gar nicht. Ich fragte mich auch, woher Maggie meine Mailadresse kannte. Am nächsten Morgen löschte ich das E-Mail aus Peking. Allerdings nicht ohne Bedauern, wie ich dann bemerkte. Denn fast sicher hatte ich wieder mal ein Schnäppchen verpasst.
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