Frisch gestrichene Räume, brennende Kerzen, Rauch oder starke Parfümdüfte machen mir zu schaffen. Mein Inhalationsgerät ist immer griffbereit. Manchmal verschliesst sich plötzlich meine Nase, ich bekomme Atemnot und habe Hustenanfälle, die nicht mehr enden wollen.
Ich habe Asthma, zudem leide ich an einer allergischen Aspergillose. Bei dieser Form der Krankheit lösen Pilzsporen eine allergische Reaktion aus. Ich bin auch gegen Hausstaubmilben allergisch. Deshalb verzichte ich in meiner Wohnung und im Büro auf Pflanzen und Polstermöbel. Meine Matratze ist mit einem Überzug bedeckt, der Milben zurückhält. Zum Schlafen brauche ich spezielle Anti-Milben-Kissen und -Bettdecken.
Schwieriger wird es in Hotelzimmern oder Restaurants. Meine Atemwege sind dort immer besonders gereizt. Grund sind Klimaanlagen, Teppiche und Vorhänge. Ich muss dann in kürzeren Abständen inhalieren und dazu Tabletten gegen das Histamin schlucken.
Es begann vor drei Jahren. Plötzlich hatte ich einen hartnäckigen Husten und beim Zähneputzen einen Brechreiz. Als die Symptome nicht nachliessen, suchte ich meinen Hausarzt auf. Er verschrieb mir einen Kortisonspray. Doch damit besserten meine Beschwerden nur kurz. Auch der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist fand die Ursache nicht. Der Husten wurde noch stärker und behinderte mich im Alltag. Ich wurde fast wahnsinnig und war völlig geschwächt.
Der Lungenarzt fand schliesslich heraus, dass meine Bronchien total verschleimt waren und sich ein Schimmelpilz, sogenannte Aspergillen, eingenistet hatte. Den Schleim saugte er mit einem Gerät ab. Ich war schockiert. Mit Asthma kann ich leben, doch die Aspergillose machte mir grosse Sorgen, sie ist unheilbar. Immerhin hatte ich nun endlich eine Diagnose. Eine Therapie mit einem Medikament gegen den Pilz sowie mit Kortisontabletten linderten die Symptome. Heute habe ich mein Asthma unter Kontrolle dank regelmässigem Inhalieren und Luftreinigungsgeräten.
Um der Ursache meiner Krankheit auf die Spur zu kommen, probierte ich zusätzlich Methoden der Alternativmedizin aus, wie Bioresonanz und Akupunktur. Ein Baubiologe und Spürhunde untersuchten mein Haus und ich machte zahlreiche Allergietests. So fand ich heraus, dass ich allergisch bin gegen Hausstaubmilben. Erst später entdeckte man eine undichte Stelle im Dach meines Hauses. Dort drang Feuchtigkeit ein, die das Verbreiten des Pilzes begünstigte.
Meine Krankheit schränkt auch meinen Partner ein. Er muss auf vieles verzichten. Ich bin dankbar, dass er Rücksicht nimmt. Glücklicherweise tut mir Sport gut, dabei fühle ich mich wohl. Deshalb gehen wir so oft wie möglich ins Freie. Dort kann ich frei atmen.
Asthma: Kortison kann die Beschwerden lindern
Asthma ist eine chronische Krankheit der Atemwege. Sie sind entzündet und permanent empfindlich. Bei einem Anfall kommt es zu akuter Atemnot, begleitet von pfeifenden Atemgeräuschen. Dies kann zu Angstgefühlen mit Unruhe führen. Betroffene leiden unter Hustenanfällen. Die Bronchien können anschwellen und von zähem Schleim verklebt sein. Je nach Region sind etwa 2 von 100 Personen betroffen.
Es gibt verschiedene Arten von Asthma: Die allergische Form beginnt meist in der Kindheit. Auslöser sind Milben, Tierhaare, Schimmel oder Pollen. Alle anderen Asthmaformen können auch bei Erwachsenen auftreten. Ursache sind Staub, Rauch, Düfte, Stress und Infektionen. Kortison im Inhalationsspray oder als Tabletten lindern Beschwerden.
Info: Lungenliga Schweiz, 3007 Bern, Tel. 031 378 20 50, E-Mail: info@lung.ch