Stillkarte für Mütter

www.mamamap.ch

Das Portal ist praktisch. Es listet Orte auf, wo Frauen ihren Säugling stillen können, zum Beispiel Restaurants, Beratungsstellen und Apotheken. Die Mütter tippen ihren Aufenthaltsort ins Suchfeld ein, dann erscheinen auf dem Bildschirm diejenigen Adressen, die am schnellsten erreichbar sind. Die Karte gibt es auch als Gratis-App für Smartphones. Nachteil: Kleinere Ortschaften fehlen oft. 

Das Portal betreibt die Schweizerische Gesellschaft zur Förderung des Stillens. Sie schreibt dem Gesundheitstipp, Benutzerinnen könnten selber Stillorte anmelden, auch in kleineren Dörfern.     

sehr empfehlenswert

Medikamente ungewisser Herkunft

www.dokteronline.com

Das holländische Portal Dokter­online.com liefert weltweit rezept- pflichtige Medikamente nach Hause, etwa Viagra. Dazu muss der Patient  im Internet seine Beschwerden an­geben. Auf dieser Basis stellt ein Arzt eine Diagnose und verschreibt ein Rezept. Das sei «einfach und sicher», heisst es auf der Website. Doch die Gefahr von Fehldiagnosen ist gross, weil der Arzt den Patienten nicht untersucht. Zudem ist zweifelhaft, ob man den Ärzten vertrauen kann, denn viele halten sich bedeckt. Nur ein Arzt in Gaza und einer in England sind namentlich erwähnt, obwohl weitere Ärzte beteiligt sind. Zudem gehen die Patienten ein Risiko ein, wenn sie solche Mittel nehmen. Man weiss nicht, ob sie aus seriösen Quellen stammen. Denn auch die Mehrzahl der Lieferanten ist anonym. Als Adresse geben sie ein Postfach auf der Karibikinsel Curaçao an. Umso proble­matischer ist es, dass die Ärzte «nicht für die Richtigkeit der Diagnose oder der Medi­kamente haften». Die Betreiber schreiben dem Gesundheitstipp, ihre Ärzte hätten jahrelange medizinische Erfahrung. Und  der Internetvertrieb von Medikamenten sei legal.     

nicht empfehlenswert

«Patienten»-Service mit Nebenwirkungen

www.meamedica.ch

Für Patienten ist es schwierig, Vor- und Nachteile eines Medikaments einzuschätzen. Der Beipackzettel zählt zwar mögliche Beschwerden auf, doch Erfahrungen von Patienten fehlen. Hier will Meamedica.ch Abhilfe schaffen. Menschen be­richten dort, ob ihnen ein Mittel hilft oder schadet. Doch hinter der Website steckt die holländische Firma Insight Pharma Services. Sie betreibt das Portal in mehreren europäischen Ländern. Sie hat nicht nur das Wohl der Patienten im Sinn. Sie verkauft deren Berichte nämlich an Medikamenten-Hersteller, Nicht-Regierungsorganisationen und staatliche Aufsichtsbehörden. Auch «persön­liche Daten wie E-Mail-Adressen können an Dritte weitergeleitet werden», steht auf der Site. Die Fragen des Gesundheitstipp zeigten jedoch Wirkung. Die Firma teilte mit, man würde keine persönlichen Daten an Dritte weiterleiten und entfernte auch gleich den Hinweis von der Site. Es gehe ihnen einzig um das Wohl der Patienten. Erstes Ziel sei, Medi-kamente zu verbessern.

bedingt empfehlenswert