Die Leiden der Männer
www.gesunde-maenner.ch
Männer haben es nicht leicht: Stress im Job, allzu hohe Erwartungen der Familie, Lebenskrisen oder Einsamkeit im Alter. Das macht sie krank. Auf der Website des Vereins «Forum Männergesundheit» gibts zahlreiche Fachartikel, Adressen und Links zum Thema. So zum Beispiel über die Midlife-Krise, Probleme in der Partnerschaft, Süchte oder sexuell übertragbare Krankheiten.
Die Webseite wirkt zwar etwas spröde, doch die Sammlung von Informationen und Adressen ist umfangreich, gut ausgewählt und logisch sortiert. Ein weiteres Plus: Es gibt Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen, wie zum Beispiel einen Feierabendtreff für Männer um die 60. Die Website wird zu einem grossen Teil ehrenamtlich betrieben.
Wenn das Herz schmerzt
www.liebeskummer.ch
Es sind wahre Dramen, die Forumsbesucher hier in die Tasten hauen: «Es tut so weh, was soll ich tun?», fragt eine Frau mit dem Decknamen «SadAngel». Der Grund: Sie ist unglücklich in ihren Zahnarzt verliebt. Ein Mann mit Namen «Tonton» rät ihr daraufhin: «Geniesse diesen Seelenkummer.» Den Zahnarzt brauche sie deswegen nicht zu wechseln. Schliesslich wisse sie ja, dass sie keine Chancen habe.
Es mag gut tun, sich den Liebeskummer von der Seele zu schreiben. Ob ein Forum mit solchen Ratschlägen den Benutzern wirklich weiterhilft, ist allerdings fraglich. Einen Nutzen hat aber auf jeden Fall die Betreiberin dieser Seite, die Swissforums AG. Denn für sie ist das Forum lediglich eine lukrative Plattform für Werbung. Damit nutzt sie die Seelennöte vieler – meist junger – Menschen aus.
Die Swissforums AG bestreitet nicht, dass sie mit dem Forum Gewinn machen möchte. Sie sei aber überzeugt, dass sie die Besucher damit nicht ausnütze. Für diese sei der Service kostenlos und habe einen «echten Nutzen».
Fragwürdiges Lob der Pille
www.verhuetungsinfo.ch
Die Ausrichtung dieser Website wird der Leserin schnell klar: Natürliche Methoden zur Verhütung kommen schlecht weg. Sie seien «sehr aufwendig», «wenig zuverlässig» und würden viel Disziplin verlangen. Kein Wunder: Hinter der Seite steht die Pharmafirma Bayer, die Verhütungspillen wie die umstrittenen Yasmin oder Qlaira herstellt. Zwar weist Bayer auf das erhöhte Risiko von Blutgerinnseln bei Verhütungsmitteln mit Hormonen hin – betont aber gleichzeitig, diese würden selten auftreten.
Solche Informationen über Sex und Verhütung sind alles andere als ausgewogen. Liliane Pieters, Mediensprecherin von Bayer, bestreitet dies jedoch: «Die Webseite bietet umfassende und ausgewogene Informationen.» Diese würden auf medizinischen Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.