Inhalt
Sobald die Schweiz genug Impfstoff hat, können sich gesunde Erwachsene auch in vielen Apotheken impfen lassen. Im Kanton Zürich dürfen nach einem Schnellkurs sogar Pharmaassistentinnen die Spritze setzen.
Doch bei der Impfung kann es zu schweren allergischen Reaktionen kommen. Deshalb rät Felix Huber, Präsident des Ärztenetzwerks Medix, davon ab, sich in der Apotheke impfen zu lassen: «Es ist nur eine Frage der Zeit, dass solche Zwischenfälle auftreten.» In Apotheken habe man zu wenig Erfahrung damit.
Zu einem anaphylaktischen Schock kommt es bei einer von 100 000 Impfungen. Dabei sackt der Blutdruck ab, die Patienten werden bewusstlos. Gemäss der US-Gesundheitsbehörde passiert das zehn Mal öfter als bei Grippeimpfungen, die in Apotheken schon angeboten werden.
Pharmasuisse, der Schweizerische Apothekenverband, hält die Kritik für «haltlos». Die Praxis zeige, dass Impfen in Apotheken sehr gut funktioniere.
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Eidg. Dipl. Apothekerin FPH
Die Gefahr einer Anaphylaxie ist bei jeder Impfung vorhanden, unabhängig davon wo sie verabreicht wird. In Zürich impfen Apotheken seit 2015 und sind bestens für anaphylaktische Reaktionen vorbereitet. Unser Covid-Impfkonzept wurde von der Gesundheitsdirektion, von der Heilmittelkontrolle und vom Referenzimpfzentrum validiert, es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass Apotheken über ausreichende Sicherheitskonzepte verfügen. Dr. Hubers persönliche Aversion gegen Apotheken ist in der aktuellen Situation nicht angebracht und entbehrt jeglicher objektiven Grundlage.
Wie sieht es mit der Gewaltentrennung bei der Konrtolle aus?
Die Frage ist, werden wir je erfahren, ob und welche Probleme es im Zusammenhang mit den Sars-CoV-2 Impfungen gab. Mit der Finanzkrise 2007ff wurden enorme Auflagen zur Kontrolle und Gewaltentrennung installiert. Und trotzdem gibt es immer noch Zwischenfälle. Wie ist es erst, wenn schon gar keine analoge Kontrolle der Gewaltentrennung vorgesehen ist? Swissmedic ist Zulassungsbehörde und kontrolliert gleichzeitig die Zwischenfälle. Die ganze Pandemie-Bekämpfungsstrategie setzt vor allem auf die Impfung. Ein entsprechend heisses Eisen sind Zwischenfälle. Der Appetit, das heisse Eisen anzugehen, wird wohl nicht allzu gross sein.Ich gehe davon aus, dass Interpretationsspielraum bei Zwischenfällen nach Möglichkeit genutzt wird.