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08.04.2014
Herr Pichler, Sie empfehlen schwangeren Frauen und Kindern, sich vegan zu ernähren. Fachleute sagen, damit gefährden Sie diese Menschen.
Nein, das stimmt nicht. Ich sage den Leuten ja, sie sollen Vitamin-B12-Tabletten nehmen. Auch ich nehme solche Tabletten.
Ärzte warnen, dass viele Veganer erschöpft sind, weil sie zu wenig Vitamin B12 aufnehmen.
Das mag teilweise zutreffen. Heute leben viele Jugendliche aus ethischen Gründen vegan. Sie wollen keine Tiere töten, aber sie informieren sich zu wenig über das Vitamin B12. Darum können sie gesundheitliche Probleme bekommen.
Eine Ernährung, bei der man Tabletten nehmen muss, ist nicht gerade ausgewogen.
Viele Fleischesser ernähren sich auch nicht ausgewogen. Sie leiden zum Beispiel häufiger unter Übergewicht, Kreislaufproblemen und Diabetes.
In Ihren Prospekten steht, Milch sei ungesund. Fachleute kritisieren, Ihre Argumente für diese These seien unwissenschaftlich.
Das ist fast ein wenig überheblich. Ich weiss, dass die Schulmediziner nicht gern hören, was ich sage. Aber es gibt Studien, die beweisen, dass Milch das Immunsystem schädigt (Anmerkung der Redaktion: Diese Studien sind umstritten).
Sie sind ausgebildeter Informatikingenieur. Ist es nicht eine Anmassung, wenn Sie Leuten Ernährungstipps geben?
Ich befasse mich seit über 20 Jahren hauptberuflich mit der veganen Ernährung. Dadurch konnte ich mir auf diesem Gebiet mehr Wissen aneignen als die meisten Fachleute.
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Tendenziöse Berichterstattung
Sie erwähnen nicht, dass die omnivore Ernährung nicht ebenfalls unumstritten ist, dies wäre aber angebracht, wenn Sie die Entwicklung der Zivilisationskrankheiten in Ländern betrachten, deren Konsum an tierischen Produkten aktuell am steigen ist! Ich halte es auch als etwas gewagt, die Harvard-Studie durch die Redaktion als "umstritten" zu deklarieren. Ärzte sind nicht in erster Linie Fachleute für Veganismus. Meist behandlen sie Knochenbrüche ebenso wie grippale Infekte. Sie verweisen bei Ernährungsproblemen an ausgewiesene Ernährungsberater. Diese wiederum werden in 2 Schulen in der Schweiz ausgebildet, die grundsätzlich keine Veganer aufnehmen und bei Vegetariern Zurückhaltung üben. Man suhlt sich im Wissen, das in den 50-er Jahren aktuell war. Die Annahme, dass hier v.a. die subventionierte Milch- und Fleischlobby daran ihre Freude findet liegt auf der Hand. Aber es geht um etwas ganz Anderes: Das Problem sind die zwei Welten: Die eine, die sich nur um sich selber, seinen Lifestyle, seine eigene Gesundheit, seinen eigenen Genuss, seinen eigenen Body dreht und die andere, die Welt der Empathie. Wer nur an sich selber denkt, kann keine Empathie haben, ihm wird der bewussten Verzicht auf die Befriedigung sämtlicher Gelüste zu Gunsten Anderer rätselhaft bleiben