Viele Schwangere machen ­einen Kaiserschnitt – ohne genügend über die Folgen aufgeklärt zu sein. Deshalb hat der Hebammenverband zusammen mit den Gesellschaften der Kinder-, Neugeborenen- und Anästhesie­ärzte eine Broschüre verfasst. Ziel: unnötige Kaiserschnitte vermeiden. 

Doch die Gesellschaft der ­Frauenärzte wirft dem Hebammen­ver­band nun vor, er wolle «Ge­sund­heits­politik machen» und die Zahl der Kaiserschnitte reduzieren. Die Frauenärzte haben jetzt eine eigene Geburtsbroschüre produziert. Hebammen wie Bea Angehrn vom ­Geburtshaus Zürcher Oberland hingegen kritisieren: «Der Heb­ammenverband betont die Vorteile der natürlichen Geburt zu wenig.» 

Die Kritiken verwundern nicht: Die Broschüre ist ein Kompromiss. Ramona Brotschi, Geschäftsführerin des Hebammenverbands: «Wir wollten eine neutrale, objektive Broschüre machen, damit Schwangere einen fundierten Entscheid treffen können.»

Unabhängige Beratung rund um die Geburt: Informationsstelle Appella, www.appella.ch.