Mit Chlor tötet man in Entwicklungsländern oft Keime im Trinkwasser ab. Lebensmittelhersteller verwenden solches Wasser beim Reinigen von Geräten. Es gelangt so in Lebensmittel und damit in den Körper, wo es Schaden anrichten kann. So hemmt es gemäss der Europäischen Behörde für Nahrungsmittelsicherheit die Sauerstoffaufnahme des Bluts. Die langfristige Folge sind Nierenschäden. Zudem hemmt es die Aufnahme von Jod – was zu Problemen mit der Schilddrüse führen kann.
Jetzt zeigt ein Test des Gesundheitstipp: Sechs von zehn Kokosmilchprodukten enthalten solche Chlorate. Die «Coconut Milk» von TCC enthielt 0,092 Milligramm pro 100 Gramm. Auch die Kokosmilch «Blue Elephant Thai» von Coop enthielt 0,081 Milligramm (siehe Tabelle im PDF).
Chlorate stecken auch in anderen Lebensmitteln
Eine Frau mit einem Gewicht von 60 Kilo dürfte gemäss der Europäischen Behörde lediglich 0,18 Milligramm pro Tag aufnehmen. Mit einer halben Dose Kokosmilch von Coop erreicht sie bereits die Hälfte. Hinzu kommt: Kokosmilch ist nicht das einzige Lebensmittel, das Chlorat enthält. Konsumenten müssen damit rechnen, noch mehr davon aufzunehmen. Der Gesundheitstipp gab deshalb auch denjenigen Produkten, die weniger als 0,5 Milligramm Chlorat pro 100 Gramm enthielten, höchstens die Bewertung «genügend».
In den Kokosmilchprodukten fanden sich zudem Rückstände aus Mineralölen, die Leber und Immunsystem schädigen können. Mögliche Quellen dieser sogenannten Mosh und Posh sind der Verpackungsprozess oder Abgase. Am meisten Mosh und Posh enthielt die Milch «Blue Elephant Thai» von Coop. Erhöhte Werte mass das Labor auch in der «Thailand Coconut Milk» von De Siam.
Die Produkte von Thai Kitchen, Renuka und Coop Naturaplan zeigen, dass es auch anders geht. Hier fand das Labor keine Schadstoffe. Sowohl das Renuka- als auch das Naturaplan-Produkt stammen aus Sri Lanka. Von den getesteten Produkten gilt dies nur noch für die «Bio Coconut Milk» der Migros. Und auch diese enthält kaum Schadstoffe.
Die Hersteller weisen darauf hin, sie würden die gesetzlichen Richtlinien einhalten. Aldi sagt, die gefundenen Gehalte an Chloraten seien kein Gesundheitsrisiko. Das Chlor stamme von behandeltem Wasser. Die Migros und Chaokah sagen, sie würden künftig nur noch Quellwasser für das Reinigen der Abfüllanlage einsetzen. Der Asia Store beim Hauptbahnhof Zürich erklärt, er verlange vom Hersteller des TCC-Produkts sofortige Verbesserungen.