Die Baslerin T. M. litt jahrelang unter der Last ihrer grossen Brüste. «Besonders schlimm war es, wenn ich schwitzte», erzählt die 76-Jährige. Die Haut unter und zwischen den Brüsten war oft wund. «Dann legte ich Nastücher unter die Brüste», sagt sie. Doch das reichte oft nicht: Ab und zu kam es zu einer Pilzinfektion.
Vielen Frauen mit grossen Brüsten ergeht es ähnlich: Im Sommer leidet die Haut besonders. Wenn man schwitzt und Haut auf Haut reibt, kommt es schnell zu gereizten, geröteten Stellen, die schmerzen, jucken oder brennen. Im Volksmund heisst das Hautwolf, Fachleute sprechen von Intertrigo. Bettina Schlagenhauff, Hautärztin in Küssnacht am Rigi SZ, sagt: «Wir behandeln viele Patientinnen mit solchen Beschwerden.» Eine internationale Übersichtsstudie zeigte im letzten Jahr: Die Haut unter den Brüsten ist besonders anfällig für Hautwolf. Auch die Leistengegend und die Haut zwischen den Pobacken sind gefährdet. Die Forscher berücksichtigten Daten von rund 8000 Leuten aus der Schweiz, aus Österreich und den Niederlanden.
Das Problem: Viele Frauen warten bei Hautwolf zu lange ab. Folge: Die Haut entzündet sich, und es bilden sich Pusteln. Das deutet auf eine Pilzinfektion oder eine Infektion mit Bakterien hin, die man mit Cremes behandeln muss. Gelegentlich verschreiben Ärzte auch Tabletten mit Wirkstoffen gegen Hautpilze – oder gar Antibiotika.
Besser ist es deshalb, die Haut zu schützen. Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser sagt: «Eine weiche Zinkpaste hält Hautwolf am besten ab.» Zink trocknet die Haut aus, desinfiziert und schützt sie dadurch. Präparate heissen etwa Zincream Medinova oder Spirig Pasta Zinci Mollis. Apotheken stellen diese Paste auch selber her. Beispiel: Bei der Bellevue-Apotheke in Zürich kosten 50 Gramm Fr. 6.10.
Haut nach dem Duschen gut abtrocknen
Hautärztin Schlagenhauff rät zudem, die Haut nach dem Duschen oder Baden gut abzutrocknen. Danach könnten Betroffene Leinenläppchen unter die Brüste legen. Auch Bustiers aus Baumwolle eignen sich gut.