Fleisch und Wurst sind schwere Kost. Trotzdem isst man am Grillabend oft zu viel davon. Eine gesunde und erst noch überraschende Alternative sind grilliertes Obst und grillierte Früchte. Sie haben nicht nur weniger Fett und Kalorien – sie liefern auch viele Vitamine und Ballaststoffe. Zudem sind sie süss, leicht und passen gut zum grillierten Fleisch.
Früchte und Obst lassen sich vielseitig einsetzen – egal, ob als Vorspeise, Beilage, Hauptgang oder als Dessert. Dies bestätigt Hans Jörg Elsasser, Präsident der Swiss Barbecue Association: «Obst eignet sich grundsätzlich sehr gut zum Grillieren.»
Unter den gegrillten Früchten ist die Banane der Klassiker. Man halbiert sie ungeschält der Länge nach, legt sie mit der Schalenseite auf dem Rost und wartet, bis die Schale dunkel ist. Mit einer Kugel Glacé oder etwas Schokoladensauce ist das herausgelöste Fruchtfleisch ein Genuss.
Ananas: Der Tipp für erste Grillversuche
Wer es pikanter mag, halbiert zur Vorspeise einen Pfirsich. In das Loch, wo der Kern war, legt man etwas Frischkäse hinein und umwickelt den Pfirsich mit Speckstreifen. Dann brät man den Pfirsich, bis der Speck knusprig ist.
Grillspezialist Hans Jörg Elsässer sagt: «Auch Ananasscheiben bieten sich fürs Grillieren an.» Sie bekämen schnell schöne Röstspuren. Die Ananas eignet sich gut für erste Grillversuche: Das Fruchtfleisch bleibt auch in der Hitze fest. Und auf dem Rost wird der Geschmack intensiver. Würzen lässt sich die Ananas beispielsweise mit Thymian, Salz, Pfeffer und Chili.
Der Schweizer Fernsehkoch René Schudel legt oft Obst auf den Rost: «Eine Früchteplatte an einem Grillfest ist ein echtes Highlight.» Er empfiehlt zum Beispiel Feigen vom Rost mit Burrata als Vorspeise oder grillierte Orangen zur Crème brûlée. Vor allem die Zitrone hat es Schudel angetan: «Sie ist zwar sauer, aber auf dem Grill karamellisiert der Fruchtzucker und die Zitrone wird viel süsser.»
Auf diesem Effekt basiert das Rezept «Grillierte Limonade». Gesundheitstipp-Leserinnen und Leser finden es im Gratis-Merkblatt «Grillierte Früchte».
Obst nur kurz garen lassen
Wer Obst und Früchte grilliert, sollte allerdings einige Regeln beachten. Elsässer legt mit Ausnahme von kleinen Beeren alle Sorten direkt auf den Rost. Das Obst sollte man nur kurz garen lassen, sonst wird es zu weich. Am besten legt man die Früchte an den Rand, wo die Hitze nicht so stark ist. Oft reichen einige Minuten. Auch Erdbeeren kann man auf den Grill legen (siehe Rezept). Die Beeren oder Aprikosenhälften halten sich dabei besser, wenn sie aufgespiesst sind.
Der Schaffhauser Koch und Grillexperte Philipp Glauser sagt: «Brät man Fleisch und Früchte zusammen auf dem Rost, empfiehlt sich für das Obst eine separate Grillschale.» Zudem achtet er darauf, dass er die Früchte auf einem sauberen Rost brät.
Philipp Glauser hat einige Tipps, wie man die Früchte würzt. «Man kann sie vor dem Grillieren mit Öl und Chili bestreichen, mit Honig, Sojasauce oder mit trockenen Gewürzmischungen einreiben», sagt er. Die besondere Geschmacksnote von Grillobst komme aber nicht von den Gewürzen, sondern vom Grill selbst: «Der beste Effekt ist das Raucharoma.»